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Mittwoch, 21. Mai 2014

Schiffe, Schiffe, Schiffe gucken

"Heute ist ein guter Tag," denke ich, als ich morgens meine Beine aus dem Bett schwinge und im Aufstehen beschließe ich spontan, dass wir nach ... tatatataaaaaa ... Kiel fahren. Und zwar mit dem Hippiemobil. Es sind ziemlich genau 500 km reinweg Autobahn und dazu haben Nancy, Gustav, der Mann und ich keine Lust. Über die Landstraße ist es nur wenig weiter, aber Maps gibt knappe neun Stunden Fahrzeit an und auch dazu ... s. o. 

Während der Mann noch im Bad zu Gange ist, buche ich ein Hotel in erster Reihe und gegen 10 Uhr machen wir uns mit kleinem Gepäck und etwas Proviant auf den Weg in die Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein. Dahin, wo manche wohnen und andere Urlaub machen.

Zunächst fahren wir auf unsere Haus-BAB, die A40, folgen dieser bis zum Kreuz Kaiserberg und fädeln uns auf die A3 in Richtung Hannover ein. Nach dem einen oder anderen Autobahnwechsel stoßen wir nach etwas mehr als 400 km auf die A7, wechseln am Bordesholmer Dreieck auf die A215 und erreichen Kiel am Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein und allerbester Laune. Hurra, angekommen. Gut, was soll ich groß von einer Autobahnfahrt erzählen, beschreibeswerte Milchkannen stehen da üblicherweise nicht herum und wir haben auch keine Rast eingelegt, von der ich nun berichten könnte. Irgendwie gehören wir schon seit jeher eher zur Fraktion der Ankommenwoller als zur Gruppe der Raster.

Aber wie dem auch sei, nachdem wir Kiel erreicht haben, ist unsere erste Amtshandlung, sozusagen, in's Hotel einzuchecken, das Zimmer mit direktem und unverbautem Blick auf die Ostsee zu belegen und die bereitgestellte Flasche Mineralwasser zu killen, um wenig später das Hotel wieder zu verlassen und entlang der Kiellinie stadteinwärts zu schlendern. Nachdem wir alles Besichtigenswerte besichtig, ein Eis gegessen, die Holtenauer Straße entlang flaniert und im Sophienhof ein bisschen geshoppt und souveniert haben, sind wir nach einem wirklich schönen Nachmittag zurück in's Hotel gegangen, denn die geschundenen Füße verlangten nach einer  kurzen Hochlagerung, bevor es zum Abendessen in den Ratskeller ging. Nachdem wir einen schönen Tisch zugewiesen bekamen, reichte der Ober die Karte und nahm schon einmal die Getränkebestellung entgegen. Ich mein', mit einer feuchten Kehle liest es sich besser und so vertieften wir uns in die entsprechende Literatur. Letztendlich entschied sich der Mann für ein Angebot der Monatskarte, Spargel mit gebratenem Wolfsbarsch und Kräuter-Holly und ich haderte ein wenig mit meinem Schicksal. Als Veganerin käme für mich auf der "Vegetarischen Seite" allerhöchstens das Tofu-Geschnetzelte in Frage, welches ich allerdings nur im Angesicht eines nahenden Hungertodes essen würde. Die drei anderen Speisen waren Pasta-Gerichte und wenn ich mal davon absehe, dass die für mich als Glutenallergikerin sowieso tabu sind, war eh überall Käse mit drin und somit nicht vegan. Nun, aber da ich das alles nicht ganz so eng sehe - und Tofu so gar keine Option für mich ist - nahm ich die Scholle "Finkenwerder Art" mit Salzkartoffeln und Salat. Lecker ... Nach diesem fulminanten Mahl ließen wir den Abend zunächst in einer der vielen kleinen Bars, deren Namen ich leider vergessen habe, ich glaube, es war irgendwas mit Bird oder Bride, ausklingen und setzten uns später noch auf einen Cocktail in die Lounge des Hotels.

Völlig erledigt enterten wir gegen Mitternacht unsere Kojen, um tags darauf, nach einem fürstlichen Frühstück, die Heimreise anzutreten. Andersrum halt. Tja, was soll ich von dieser Spontan-Aktion sagen? Vielleicht dieses: "So einen Kurztripp sollte man durchaus öfters mal machen." Schön war's! Ach und hatte ich schon erwähnt, dass unsere Protagonistin unglaublich spontan ist und es nicht so mit Planung hat? Weil ist sie und hat sie nicht. Frech und wild und ungeschminkt!

14 Kommentare:

  1. Aha - ein schöner Ausflug in den Norden - und wie die Bar hieß, kann ich mir denken. Hatte ich doch neulich irgendwo gelesen ... hm ... ;-)
    Dafür 500 Kilometer auf sich nehmen, das ist krass. Aber ihr seid ja noch jung, der Rücken spielt mit, und Scholle ist auch so ein wenig veganisch ...

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    1. Oh, nach Kiel wollte ich schon immer mal und an dem Tag passte einfach alles :)

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  2. Oh, den Ort kenn ich wieder: Das ist der Parkplatz von den Enten, also von der Wasserschutz. Knapp links abgeschnitten hast du das wunderschöne alte WSP-Revier.
    Seufz...und die Fähre im Hintergrund könnte die aus Kleipeda sein, aber da bin ich nicht ganz sicher. Und die Bar in der ihr wart, also waren da mehr Jungs als Mädchen und viele Jungs mit Jungs? lach.... Dann wart ihr im Birdcage, aber an dem Abend war ich nicht da.
    Na warte, irgendwann geh ich mal bei euch im Hafen bummeln und sag keinen Ton. Pöh...!

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    1. Ach, das war das 'berühmte' Birdcage!? Da wären wir ja auf deinen Spuren gewandelt.
      Aber mit dem Hafen muss ich dich leider enttäuschen, wir haben gerade mal einen kleinen Anleger vom hiesigen Kanu-Verein :)

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  3. Ohhhhhhhhhhhhhhhhhhhh....Du bist in KIEL ?! Das sind bummelig "nur" zwei Stunden Autofahrt von mir entfernt....und ich muss arbeiten :( Ach mensch ! Aber Du hast Dir wenigstens für Deinen Trip unsagbar geiles Wetter ausgesucht :) Alles richtig gemacht....Klasse Ziel...Klasse Wetter...im Norden ist es eh am Schönsten :)

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    1. Ja, das Wetter war unfassbar gut ... also dafür, dass wir in dem Land waren, in dem andere Leute Urlaub machen ... *frech grins* ...

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  4. Wenn man deine Motorradgalerie sieht, kann man echt neidisch werden....der Trend geht eindeutig zum Zweit und Drittmotorrad.....;-)
    LG Antje

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    1. Danke schön, du Liebe. Hinter dem Haus steht wohl noch ein alter Roller von Honda :)

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  5. Oh, ich dachte zuerst, du hättest Svenja getroffen.
    Was hat es mit der Veganerei auf sich ?
    Schöne Grüsse, MIC

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    1. Neee, für einen Besuch war es einfach zu spontan. Also so spontan, dass ich noch nicht mal dazu gekommen bin, den Jungs zu sagen, dass wir mal kurz weg sind :-)

      Ich bin "90%-Veganerin". Durch meine vielen Lebensmittelallergien und -intoleranzen, wie z. B. Soja- und Weizenallergie oder Gluten- und Hefeunverträglichkeit sehe ich die ganze Angelegenheit allerdings nicht ganz so eng und wenn es gerade nicht geht, dann geht es eben nicht. Also bevor ich eine Wheaty-Currywurst esse, esse ich lieber die normale Bratwurst. Das gleiche gilt z. B. für Brotaufstriche. Ich greife eher zur Scheibe Gouda, als dass ich einen Hefeaufstrich nehme.

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  6. Kiel – da war doch was!
    Schönes Bild – legen da auch die Fähren ab?

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    1. Das ist bei der Wasserschutzpolizei. Fand ich schöner, als ein Fährenfoto ohne Nancy :-)

      Jepp, da war doch wer. Nur ich hab's nicht so mit Tür in's Haus fallen :-)

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  7. Na, spontaner geht es ja wohl kaum. Finde ich gut, vor allem, wenn die Richtung was mit Meer zu tun hat...

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    1. Ja, Funny und das Meer ... *seufz* ... Wenn ich es zu Lebzeiten nicht mehr schaffen sollte, an die Küste zu ziehen, dann will ich wenigstens im Meer verstreut werden.

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