Nachdem ich nun die unangenehme Erfahrung mit dem Plattfuß, dem vergessenen Pannen-Equipement und dem daraus resultierenden unfreiwilligen Fußmarsch gemacht hatte, fahre ich heute mit prall gefüllter Satteltasche los. In ihr befinden sich gleich ZWEI neue Schläuche, Flickzeug und Reifenheber und ich habe Mühe, die zugegebenermaßen nicht ganz kleine Tasche zu zu kriegen. Aber pöööh ... das Zeug muss mit. Platz für Proviant bleibt leider nicht. Aber wird schon, ich plane eine eher kurze Ausfahrt.
Semi-professionell gekleidet schwinge ich mich auf Sturmfalke, trete in die Pedale und rase los. Dem einen oder anderen Hundebesitzer, Walker, Jogger, what ever schmettere ich ein saftiges "Vorsicht" in den Rücken, weil ich noch keine Klingel am Fahrrad habe. Aber klappt gut, alle springen ehrfürchtig in den Graben. An einer Fahrradkreuzung, an der ich nicht vorfahrtberechtigt bin, halte ich vorbildlich an, um einem Lieferwagen - also Fahrradweg kreuzt Promilleweg - Vorrang zu geben, doch dieser winkt mich vorbei. Aber mache ich doch glatt.
Sturmfalke läuft richtig gut ... ich mag immer gar nicht von 'dahin fliegen' sprechen, denn das will ich auf keinen Fall und das Wort von daher nicht so oft in den Mund nehmen, aber genau das tut Sturmfalke. Voll der Renner. Allerdings bin ich noch etwas unsicher und so fahre ich eher vorsichtig-verhalten. Sturmfalke ist so zart und filigran, muss aber trotzdem gezähmt werden ... und ich mich daran gewöhnen, dass ich nicht auf einem Schlachtschiff unterwegs bin.
Wie dem auch sei, ich fahre mit Sturmfalke ohne weiteres Training den gleichen Durchschnitt, wie mit Ellie. Allerdings ist bei Ellie hier Schluss, wohingegen bei Sturmfalke noch so einiges geht. Also bald noch so einiges geht, wenn ich mehr Schmalz in den Beinen habe, sozusagen ... und wenn ich nicht mehr mit einem Ohr am Reifen hänge, ob da nichts zischt ...