"Süßer Jesus, ist mir schlecht." würde vermutlich Isaac of Waringham sagen - wobei ich schon wieder bei 'Yatta-Man' Hiro Nakamura bin, der, immer wenn er die Galerie des Künstlers Isaac Mendez betritt "Mista I_ßaaaaa_haaaak" ruft - und meine Großmutter hätte gesagt: "Grundgütiger, ist mir übel." Ich hingegen drücke mich da etwas anders aus, meine aber das Gleiche: "Shice, ist mir schlecht!" Ich werde heute Zug fahren. Also nicht nur Zug, sondern Zug mit Fahrradmitnahme und der entsprechende Platz ist reserviert. In der 'Nord-West-Bahn' muss man Fahrradmitnahme am Vortag anmelden, sonst kann es sein, dass man bei Überfüllung raus fliegt und auf den nächsten Zug warten muss, währenddessen natürlich das schweineteure Ticket abläuft. Monatskarte wird nachher wesentlich billiger, nur mal so am Rande bemerkt. 4er Ticket mit Fahrradmitnahme 33 nochwas, Monatskarte im Abo, gültig ab 9 Uhr - vorher ist die Bahn eh viel zu voll - 78 Euro. Benzin? Nunja, richtig teuer!
Wie dem auch sei, es nützt ja nichts, denn bald werde ich mit dem Fahrrad berufspendeln müssen und da bietet es sich an, ein Stück mit der Bahn zu überbrücken. Ok, eine Strecke ist nur 25 Kilometer weit, aber danach folgt dann eben noch ein Arbeitstag und wieder zurück radeln.
Mit ziemlich starkem Magengrummeln mache ich mich auf den Weg nach Kempen zum Bahnhof, wo ich in den RE 10 nach Düsseldorf einsteigen möchte. Ich hatte bei der Reservierung alles erfragt und die Auskunft erhalten, dass ich egal in welchen Wagen einsteigen könne, es müsse nur eine Fahrrad-Symbol angebracht sein. Ok, war!
Ich steige also in den Zug ein und stelle fest, dass alle Fahrradplätze mit Fahrgästen besetzt sind und ein Fahrrad angeleint ist. Tja, was nun? Austeigen und ein neues Abteil suchen geht nicht, weil die Zeit nicht reicht und einfach durchschieben fällt auch flach, weil es zu eng ist. Es bleibt mir also nichts anderes übrig, als mich samt Fahrrad einfach in den Gang zu stellen und uns gut festzuhalten, vobei ich wenigstens eine Handbremse gezogen halte.
Zwei Stationen weiter steigt das angekettete Fahrrad aus und ich übernehme den Platz. Ok, habe ich das jetzt auch geübt. "Nächster Halt: Osterrath!" schallt es durch die Lautsprecher. Hier muss ich raus. Ich entfriemel mein Rad und stelle mich an die Tür ... um beim Aussteigen festzustellen, dass das verdammt hoch ist. Ich lasse Ellie einfach die Stufen runter rollen, in der Hoffnung, dass der Mittelmotor nicht aufsetzt, aber klappt. Neeee, von hier aus will ich auf gar keinen Fall zurück reisen, denn ich bekomme mein Bike vermutlich gar nicht erst in den Zug hinein. Aber gut, jetzt muss ich eh erst einmal weiter nach Kaarst, wo wir bald einen Laden eröffnen werden. Ok, ich kenne mich hier nicht aus und befrage mein Navi, welches die Adresse natürlich mal wieder nicht kennt, denn es ist mit Spontan-Eingaben völlig überfordert. Ich hatte mir das Teil ja u. a. dafür gekauft, dass ich, wenn ich mich verirrt habe, wieder nach Hause finde, aber das klappt nicht, ich muss immer schön vorher planen. Dumm ist daran natürlich, dass ich ja vorher gar nicht weiß, wo genau ich mich verfahren werde und Navi-Hilfe anfordern muss.
Wie dem auch sei, ich muss jetzt nach Kaarst und es gibt zwei Möglichkeiten, links oder rechts und ich entscheide mich offensichtlich für die richtige Variante, denn ich finde unseren Laden recht komplikationslos ...also nachdem ich einmal den Briefträger gefragt hatte und ein Mann, als ich ratlos an einer Abzweigung stand, von selber angehalten und gefragt hatte. ob er behilflich sein könne. Ja, konnte er, danke schön.
Zwei Stationen weiter steigt das angekettete Fahrrad aus und ich übernehme den Platz. Ok, habe ich das jetzt auch geübt. "Nächster Halt: Osterrath!" schallt es durch die Lautsprecher. Hier muss ich raus. Ich entfriemel mein Rad und stelle mich an die Tür ... um beim Aussteigen festzustellen, dass das verdammt hoch ist. Ich lasse Ellie einfach die Stufen runter rollen, in der Hoffnung, dass der Mittelmotor nicht aufsetzt, aber klappt. Neeee, von hier aus will ich auf gar keinen Fall zurück reisen, denn ich bekomme mein Bike vermutlich gar nicht erst in den Zug hinein. Aber gut, jetzt muss ich eh erst einmal weiter nach Kaarst, wo wir bald einen Laden eröffnen werden. Ok, ich kenne mich hier nicht aus und befrage mein Navi, welches die Adresse natürlich mal wieder nicht kennt, denn es ist mit Spontan-Eingaben völlig überfordert. Ich hatte mir das Teil ja u. a. dafür gekauft, dass ich, wenn ich mich verirrt habe, wieder nach Hause finde, aber das klappt nicht, ich muss immer schön vorher planen. Dumm ist daran natürlich, dass ich ja vorher gar nicht weiß, wo genau ich mich verfahren werde und Navi-Hilfe anfordern muss.
Wie dem auch sei, ich muss jetzt nach Kaarst und es gibt zwei Möglichkeiten, links oder rechts und ich entscheide mich offensichtlich für die richtige Variante, denn ich finde unseren Laden recht komplikationslos ...also nachdem ich einmal den Briefträger gefragt hatte und ein Mann, als ich ratlos an einer Abzweigung stand, von selber angehalten und gefragt hatte. ob er behilflich sein könne. Ja, konnte er, danke schön.
So, und nun muss ich zurück. Bahnfahrt von Osterrath aus habe ich abgehakt, auf jeden Fall für heute und so radele ich Richtung Heimat - nicht ohne vorher mein Navi zu programmieren. Hahaha! Wie gut, dass ich den Weg einigermaßen kenne. Und wie ich so vor mich hin fahre, überlege ich, ob ich nicht beim nächsten mal Sturmfalke nehmen sollte, weil mein Rennrad ja viel kleiner und leichter ist, als Ellie, das Riesenrad. Gut, nur kurz überlegt, denn ich gerate auf eine Rad- und Rückenbruch-Piste par exellance ... und das für mehrere Kilometer. Ufff!
Plötzlich stehe ich an einem Bahnübergang mitten im Feld, sozusagen. Hier muss man per Telefon den Schrankenwärter benachrichtigen, dass er auf machen soll, aber er winkt erst einmal ab, denn gleicht kommt ein Zug. Ok, so gleich kam der dann auch wieder nicht, aber irgendwann war der Übergang frei und es konnte weiter gehen. Nach links: Grefrath, da will ich hin. Geradeaus: Süchteln, da will ich zwar nicht unbedingt hin, aber es geht an der Niers entlang und Niers ist gut, die fließt an Grefrath vorbei und führt mich unweigerlich nach Hause, sozusagen. Ok, das war ein Fehler. Der nächste unwegsame Fahrradweg - offizielle Fahrradweg! Hier gibt es nicht nur tiefe, vom Regen ausgewaschene Schlaglöcher und Geröll, sondern auch noch Kanaldeckel, die soweit aus dem Boden ragen, dass sie schon fast Stufen durchgehen könnten. Aber gut, nützt jetzt nichts, weiter geht es. Nach einer Weile ist dieses Stück gemeistert und ich biege in einen Weg ein, an dem links, rechts und in der Mitte das Gras recht hoch wächst und ich an eine Sushi-Straße für Zecken denken muss, die sich einfach bedienen können, während das Frisch-Futter vorbei radelt. Hier ist es fast so, wie die Spurplatten-Radwege am Nord-Ostseekanal. Genauso eng, genauso begrast, aber - und das zähle ich als Plus-Punkt - nur fast so rumpelig. Am NOK hatte ich ja immer Angst, dass ich mir die Handgelenke breche könnte, so wie das alle paar Zentimeter in den Lenker gerummst hatte.
Mittlerweile bin ich mit Zeug gepudert und da ich beim Fahrrad fahren immer so viel Zeit zum denken habe, überlege ich, wie sich wohl Averell Dalton gefühlt haben muss, als er geteert und gefedert durch Daisy Town - oder wo auch immer - marschiert ist ... und Hunger habe ich auch. Bald, bald bin ich da, tröste ich mich und ich schaffe es tatsächlich noch, bevor der Bio-Laden in Grefrath für heute schließt. Mittwochs haben die Geschäfte im Dorf nur bis mittags geöffnet. Aber ich komme noch rechtzeitig an, verputze einen halben Schoko-Riegel noch vor der Kasse und reklamiere beim Bezalhen, als Karsten sagt: " ... und die zwei Schoko-Riegel", dass es ja eigentlich nur anderthalb sind. Aber gut, gilt nicht.
Ob ich das noch einmal mache, weiß ich nicht. Fakt ist, dass ich bald Berufspendler sein werde und nicht jeden Tag für 50 Kilometer Benzin verschwenden will. Aber so im Nachhinein gesehen war es gar nicht so schlimm und wenn ich einen rennradkompatiblen Weg gefunden habe, dann denke ich, wird das schon anders aussehen.
Mittlerweile bin ich mit Zeug gepudert und da ich beim Fahrrad fahren immer so viel Zeit zum denken habe, überlege ich, wie sich wohl Averell Dalton gefühlt haben muss, als er geteert und gefedert durch Daisy Town - oder wo auch immer - marschiert ist ... und Hunger habe ich auch. Bald, bald bin ich da, tröste ich mich und ich schaffe es tatsächlich noch, bevor der Bio-Laden in Grefrath für heute schließt. Mittwochs haben die Geschäfte im Dorf nur bis mittags geöffnet. Aber ich komme noch rechtzeitig an, verputze einen halben Schoko-Riegel noch vor der Kasse und reklamiere beim Bezalhen, als Karsten sagt: " ... und die zwei Schoko-Riegel", dass es ja eigentlich nur anderthalb sind. Aber gut, gilt nicht.
Ob ich das noch einmal mache, weiß ich nicht. Fakt ist, dass ich bald Berufspendler sein werde und nicht jeden Tag für 50 Kilometer Benzin verschwenden will. Aber so im Nachhinein gesehen war es gar nicht so schlimm und wenn ich einen rennradkompatiblen Weg gefunden habe, dann denke ich, wird das schon anders aussehen.