Eigentlich bin ich ja ein eigenbrötlerischer Stisselkopf, vermeide Menschenasammlungen und bleibe lieber zu Hause. Aber ... letztens, näää, da war in der örtlichen Buchhandlung ein Aushang zu sehen, dass ... un' jezz passens upp, jezz küddet ... Martin Walker, der Autor der 'Bruno-Reihe' zu einer Lesung nach Grefrath kommt. Die 20 Euro Eintrittsgeld waren schnell gezückt und noch viel Zeit bis dahin, um sich irgendeine Ausrede einfallen zu lassen, um zu Hause bleiben zu können.
Gestern war es dann so weit. Ich guckte schnell noch mal in Internet, wann es anfängt und las, dass Einlass eine Stunde früher ist. Häääää!? Wozu eine Stunde früher da rein gehen? Aber gut, ich beugte mich und war, das akademische Viertelstündchen berücksichtigend, um viertel nach sieben vor Ort und kaufte erst einmal zwei Bücher. Grand Prix, den neunten Fall von Bruno Chef de police - die anderen acht Fälle habe ich natürlich schon gelesen - und das Kochbuch, auf das ich schon seit dem Erscheinungstermin scharf bin, es mir aber ehrlich gesagt immer zu teuer war. Das war nun die Gelegenheit und ich wollte es mir signieren lassen. Ansonsten würde ich mich nur ärgern.
Wie dem auch sei, ich fand einen guten Platz in der ersten Reihe, genau gegenüber der Bühne mit geradem Blick auf Martin Walker ... und wartete erst einmal. Immerhin noch 40 Minuten bis zum Anstoß.
Tja, was soll ich sagen, es war grandios. Die Veranstaltung war eine Art Talkshow. Ein Moderator plauderte mit Martin Walker, der ausgezeichnet Deutsch spricht und er, Martin Walker, erzählte recht amüsant und kurzweilig über sich, seine Familie, das Périgord, seine Arbeit als Journalist ... über Bill Clinton, mit dem er gemeinsam studiert hat, über Gorbatschow, den er als Auslandskorrespondent erlebt hat ... und natürlich über Bruno und Saint Denis, über den dortigen realen Dorfpolizisten, dem Bruno nachempfunden ist und er erzählte das eine oder andere Anekdötchen. Naja, und dann las er natürlich einigen Passagen aus seinem neuen Buch 'Grand Prix', wohl auf englisch und der hiesige Buchhändler, Initiator der Veranstaltung, las einige Passagen in deutscher Sprache.
"Pferde, Bassets, diners auf dem Land und ein Mann in Uniform - wie viele Register wollen Sie eigentlich noch ziehen, um eine Frau zu verführen, Bruno?" (Martin Walker, Grand Prix, S. 242)
Sag ich doch: "Großartig!" Wobei ich natürlich davon ausgehe, dass auch Martine nicht abgeneigt ist ...
Liebe Irina,
AntwortenLöschenist ja witzig, gerade im Sommer habe ich "Grand Prix" gelesen. Mein erster Roman von Herrn Walker. Ich muss aber sagen, hat mich nicht so überzeugt, war mir etwas zu langatmig. Aber ich denke, das ist so das Typische dieser Serie. Und dass er gern kocht und isst, das war spürbar. Ein wenig mehr Hintergrund zu erfahren war sicher interessant.
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
Löschendas stimmt, die Geschichten sind ein bisschen langatmig und m. E. geht es gar nicht so sehr um die Fälle, sondern um das drum herum.
Ich denke, dass man die Bücher der Reihe nach lesen muss, damit sich der ganze Zusammenhang ergibt. Aber gut, dass ist ja meistens so.
Oh, es war toll und Mr Walker ist echt ein charmanter Plauderer, Sogar ich konnte die ganze Zeit, immerhin zwei Stunden, zuhören, und das will was heißen :-)
Viele Grüße,
Irina
Gibts den Bruno auch in Deutsch? In Englisch wäre es mir zu anstrengend. Lesen tu ich zur Entspannung und Unterhaltung. Nicht um altes gelernte wieder auszukramen...;)
AntwortenLöschenJa klar, gibt es den Bruno auch auf Deutsch. Bei uns hat er sogar die größte Fan-Gemeinde. Ich sehe das, wie du, lesen dient zur Entspannung, obwohl ich sagen muss, dass es mir nicht schaden würde, meine Englichkenntnisse aufzufrischen ... *seufz* ...
LöschenAnfangs habe ich die Krimis mit Bruno und seinem witzigen Hund mit den wehenden Ohren auch gerne gelesen. Bis zu dem, in dem der Hund stirbt. Und wie das passiert. Wie kann man einen Charakter so anlegen und ihn dann so abservieren. Das war mein letzter Fall von Bruno Chef de Police. Die anderen Bände habe ich auch direkt verschenkt.
AntwortenLöschenLiebe Betti,
Löschener hat erzählt, dass die Handlung manchmal eine ganz andere Wendung nimmt, als er geplant hatte. Ich könnte mir vorstellen, dass das mit dem Hund auch so war. Bruno hat einen neuen Hund geschenkt bekommen, mit dem er sehr liebevoll umgeht. Martin Walker machte mir nicht den Eindruck, dass er vorsätzlich jemandem schadet und sei es dem Hündchen. Neee, das glaube ich nicht.
Allerdings muss ich zugeben, dass ich nicht mehr parat habe, was mit dem Hund passiert ist.
Viele Grüße,
Irina
Ich bin da immer sehr spontan, z.B. wenn ich solche Bücher verschenke.
LöschenDer Hund kam bei einer Schiesserei um, die der Countdown des Buches war. Er wurde von vielen Kugeln hingemetzelt, so eine Art overkill. Für mich too much.
Sind die folgenden Bände denn gut? (Mich gruselt machmal, wenn ich lese, was die da so essen. Z.B. die Enten, bei denen die Schnäbel noch dran sind, wenn sie serviert werden )
Gruselige Grüsse Betti
Oh, da musst du mal meine Schwester Frau Mahlzahn fragen, was man so alles essen kann :-)
LöschenOk, dann muss ich das mit dem Hund nochmal nachlesen. Also ich finde sie gut. Es sind eigentlich keine Krimis, sondern ehr Romane um den Dorfpolizisten, um den Lebensstil, essen trinken, Liebe und nebenbei wird immer ei nFall geklärt. Bruno ist ein Tausendsassa, der alles kann, was mir nicht so gut gefällt, aber alles in allem mag ich die Geschichten. Das ist keine Literatur, das ist Lesen für die Kurzweil, würde ich mal sagen.
Liebe Irina,
AntwortenLöschenBruno wer? Krimi wie? Und wer ist Marin Walker?
Wieso gibt es eine Krimireihe von der ich nichts weiß?? Und das mir als alter Krimifan... Da hast du mich wieder auf was gebracht. Danke!
Liebe Doris,
LöschenBruno, Chef de police. Nun, Krimi würde ich es vielleicht nicht unbedingt nennen, es ist eher ein Roman um einen Dorfpolzisten, der aber jedes Mal einen Fall löst. Ah, du kanntest Bruno noch gar nicht? Ich kenne jeden Polizisten in Südfrankreich, Pierre Durant, Roger Blanc und wie sie alle heißen und natürlich auch George Dupin, der in der Bretagne ermittelt. Ich mag diese 'Krimis' in denen es eben auch um den Ermittler geht.
Jetzt müssen Eleonor und Isaac of Warringham leider etwas warten, bis ich da weiter lesen kann. Denn ich liebe auch Rebecca Gablé mit ihrer Warringham-Sage und 'Palst der Meere' ist echt klasse und etwas anders, als die anderen Bände.
Viele Grüße,
Irina
Ah, die Irina liebt französische Krimis! Da kann ich wenigstens beitragen, dass ich schonmal das Wohnhaus von Maurice Leblanc in Etretat besichtigt habe, und einen Arsène Dupin-Krimi auf französisch gelesen habe. Ähm, in der gleichen Zeit schaffe ich auf deutsch mehr, dauert eben...
LöschenUnd in der Schweiz waren wir schon am Reichenbachfall, wo ja Sherlock Holmes zu Tode kam, bzw. doch nicht. Jedenfalls hängt da eine Inschrift am Fels.
LG Elke
Ja, ich mag diese französischen Krimis, wohl keine Krimis, sondern die Kommisare als Typen mit ihren Geschichten. Krimis sind nicht so mein Fall. Ich lese gerne historische Romane, z. B. die Warringham-Saga.
LöschenIch hatte als Kind mal ein Buch, dass hieß 'Das Eselchen Grisella'. Da war jemand in einer Art Bistro und an der Wand stand mit Stift geschrieben: 'Hier saß Napoleon nicht'. Fällt mir nur gerade wieder ein :) Aber trotzdem cool, den Felsen zu besichtigen und irgendwas wird da schon passiert sein. Aber lass mich raten, ihr seit hin gelaufen :-)
Viele Grüße,
Irina
Ok, verstehe. Mir liegt dann mehr an Logik und manchmal auch Dramatik (aber nicht zuviel, und darf nicht der Logik geopfert werden). Typen sind immer gut.
LöschenGelaufen?
Zum REI-CHEN-BACH-Fall??!!
Weißt Du, wie steil das ist? Nee, gewandert. Und völlig verschwitzt oben angekommen. Also im Roman beschreibt A.C.Doyle tatsächlich genau den Kampf an dieser Stelle, die Engländer liebten ja schon früh die Schweiz. Und da das so authentisch ist, gibts im nahe gelegenen Meirungen auch ein Sherlock-Holmes-Museum.
LG
Elke
Hast Du Dir die Bücher denn dann auch signieren lassen können?
AntwortenLöschenCheers,
Corinna
¡Sí, klaro!
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