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Dienstag, 7. Oktober 2014

Ihr seid das Ruhrgebiet ... Teil 3

Die Landschaft wird hügeliger. Für niederrheinische Verhältnisse sogar bergig, aber wir wollen die Kirche mal im Dorf lassen und von kleinen Anhöhen sprechen, an denen sich wackere Radsportler versuchen. Mit einem aufmunternd gebrüllten "Hopp Hopp" fahre ich vorbei und gebe ein kleines bisschen mehr Gas. Vielleicht hilft es ja. 

In Kettwig halten wir an einer Ampel. Vor mir steht ein Käfer, dieses runde Modell, also ein ganz normaler Käfer halt, nichts besonderes und als mein Blick auf das Nummernschild fällt, frage ich mich, ob ich unbemerkt alt geworden bin, denn dieses Vehikel ist mit einem H-Kennzeichen ausgestattet. Die Ampel springt um und wir, der Käfer, der Mann und ich biegen rechts ab ... also wollen rechts abbiegen, aber eine Fönwelle in beigen Chinos und grauer Strickjacke mit hochgezupften Ärmeln schlendert gemächlich und telefonierend über die Straße. Bei sowas werde ich aggro und ich schmettere ihm ein "Hauptsache, du siehst gut dabei aus!" entgegen. Boah, wie ich das hasse ... Aber wieder einmal bin ich froh, dass wir keine Funkanlage in den Helmen haben.

Irgendwie ist in Kettwig auch nicht das zu finden, was wir suchen und so drehen wir um. An den Hügeln kämpfen mittlerweile andere Radler, wie ich belustigt feststelle, aber es ist ein schöner sonniger Tag, da muss man mit sowas rechnen. Womit wir allerdings nicht gerechnet hatten, war dann diese Sache am Rhein ... 

Aber erst einmal fahren wir zurück, betrachten ein paar Wohnmobile und halten an einem Imbiss im Hof. Die Einfahrt ist abschüssig, aber darüber kann ich mir später Gedanken machen, jetzt wird erst einmal gespachtelt. Nachdem die Pommes verdrückt sind und wir wieder startklar, habe ich ein kleines Problem. Also eigentlich hätte ich keines, wenn der Entenbiker nicht schon wieder auf der Straße wäre, denn wie bekomme ich Nancy da so elegant wir möglich wieder weg gewuchtet, bergauf und rückwärts? Ich steige auf, stemme den linken Fuß auf den Boden, kippe die NC ein wenig zur gleichen Seite, stelle den anderen Fuß auf die rechte Raste, um mehr Halt zu haben und so kann ich ganz wunderbar mit ganzer Kraft und ganzem Fuß bergäuflich schieben. Eigentlich ist die Honda nämlich nicht zu schwer für mich, sondern meine Beine sind nur etwas zu kurz geraten. Aber wenn ein Fuß komplett auf dem Boden steht, geht es sehr gut  ... also außer, wenn man aus Versehen auf einen Tannenzapfen tritt. Aber das ist eine andere Geschichte.

Wir fahren auf die Autobahn. Ein Kleinwagen quetscht sich zwischen uns und obwohl der EB sehr rechts nur 80 km/h  fährt und die linke Spur völlig frei ist, überholt der Wagen nicht. "Mann, der muss doch merken, dass wir zusammen gehören und dass er stört", denke ich und staune nicht schlecht, als er plötzlich doch zum überholen ansetzt. Leider in dem Moment, als von hinten ein anderes Auto kommt und so macht dieser Kerl einfach mal eine Mittelspur auf. Meine Güte, das war eng. Der EB hätte dem ganz locker den Spiegel einklappen können, denn so richtg Gas gegeben hat er immer noch nicht. Unglaublich. Aber wie dem auch sei, die Autobahn geht in die B 288 über und auf der Tafel ist Krefeld auch schon ausgewiesen - geradeaus. Der EB setzt den Blinker rechts in Richtung Düsseldorf ...

2 Kommentare:

  1. Haha, ich glaube, China wäre Dein Land, denn hier schlendert kein Fußgänger gemächlich telefonierend über die Straße... im Gegenteil, man ist bemüht so schnell wie möglich auf die andere Straßenseite zu kommen, denn die Autofahrer kennen hier kein Pardon... Andererseits... in Tianjin dürfen gar keine Motorräder fahren (aus einem Grund, den ich schon wieder vergessen habe).

    So long und schreib schnell weiter, ich will wissen, was dann noch in D'dorf war.

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  2. Nach Deinen Beschreibungen erinnere ich mich so langsam, warum ich aus dem Pott weg gegangen bin. Obwohl, "geflohen" bin ich ja eigentlich aus Wuppertal...

    Ich kann es auch nicht ab, wenn sich eine Dose zwischen uns Mopped-Fahrer drängelt... dass die sich nicht denken können, das man evtl. zusammen gehören könnte...

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