Seiten

Montag, 20. Oktober 2014

Ihr seid das Ruhrgebiet ... Teil 5

Bei nächster Gelegenheit halten wir an und ich krame eine Flasche Wasser aus meinem Handschuhfach, die ich so gut wie in einem Zug leere. Wir sind seit Stunden unterwegs und ich bin völlig erledigt. Der Fährenstress hat mich echt geschafft und ich will eigentlich nur noch trinken und nach Hause.

Der Mann macht den Tour-Guide und so fahren wir etwas anders zurück, als ich es getan hätte. Aber gut, so lerne ich auch alternative Strecken kennen ... und wieder vergessen ... hüstel ... so, wie jetzt. Fakt ist, dass wir an einem total schönen Imbiss vorbei kommen der ... tatatataaaaaaa .... "Ketchup" heißt. Ich grummel in meinen Helm hinein. So ein schönes Foto-Motiv und zudem auch gerade passantenfrei und der Mann ... tzäääää ... bemerkt das nicht einmal. Er ist schon so weit vorgefahren, dass ich ihn zwar noch sehen kann, aber wenn ich jetzt anhalte, Nancy richte und ein Foto mache, gibt er eine Suchmeldung raus ... also wenn ihm später aufgefallen ist, dass ich verloren gegangen bin.

Ergeben fahre ich also hinterher und sinniere, warum ich lieber alleine unterwegs bin ... und außerdem, wie soll man sonst 30 Jahre Beziehung, bestehend aus langjähriger Ehe plus kurzer Vorlaufzeit überstehen, wenn man immer alles gemeinsam macht. Ist ja ätzend. Und so entgeht mir dieses wunderbare Bild von diesem schönen Imbiss mit dem originellen Namen 'Ketchup' und das nur, weil der EB keinen Sinn für's Knipsen hat. Misto, weil das wäre doch mal ein Motiv gewesen. Also es würde mir entgehen, aber pööööööh ... Ich drehe um.


Nach getaner Arbeit lese ich den Mann, der am Wegesrand auf mich gewartet hat, wieder auf und wir fahren gemeinsam weiter. In ... also irgendwo im ... sagen wir mal ... Einzugsbereich Düsseldorf, denn im Ruhrgebiet sind wir schon längst nicht mehr, scheiden sich nicht nur die Wege, sondern auch die Geister, wie wir weiter fahren sollen und so diskutieren wir so lange auf der Abbiegespur, bis die Huperei der anderen abbiegewilligen Verkehrsteilnehmer nervig wird. Der Entenbiker will links rum, ich will rechts ... aber gut, alle Wege führen nach Mäkkes und so bestehe ich nicht darauf, dass es - und zwar nicht nur nach mir, sondern auch nach dem ortsansässigen und hochoffiziellen, amtlich genehmigten Wegweiser - rechtsrum nach Willich geht, wo wir im weitesten Sinne auch hin wollen. Naja, und nach Mäkkes. Denn ich habe immer noch Durst. Ich brauche mein Lebenselixier in Form einer Cola ... und wenn wir schon mal dabei sind, Pommes wären auch ganz nett. 

Wir kommen in eine Gegend, in der ich mich auskenne. Immerhin haben wir jahrelang in Willich gewohnt und so überhole ich den Entenbiker und gebe Gas ... Juuuuuuch_huuuuuuu, Mäkkes, wir kooooooo_mmääääääänn ... usw. usw. ... Cola, Pommes, Nancy wuchten, weiterfahren und irgendwann, nach soundsovielen Milchkannen-Abbiegungen, rechts wie links, kommen wir nach Hause. 

Das Schöne am gemeinsamen Biken wiederum ist, dass ich Nancy einfach vor der Haustüre abstelle und der Mann die Maschinen versorgt, während ich schon mit hochgelegten Beinen auf dem Sofa weile ...

3 Kommentare:

  1. Die ganze Zeit hatte ich Sorge, dass ich das Foto des „Ketchup“ nicht zu sehen bekomme ;-)
    Und wo ist denn Nancys neue Scheibe geblieben?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. IIIIEKS, du hast es bemerkt, es ist ein älteres Foto und deshalb ist auch die alte Scheibe drauf ... aber die Motorräder waren so schön sauber :-)

      Löschen
  2. Das mit dem versorgen und Füße hoch kenne ich....und weiss es auch zu schätzen...aber Männer müssen ja auch zu etwas nütze sein, gell...;-)

    AntwortenLöschen