Ich sitze auf der Terrasse des Kran-Cafés und schaue dem Treiben auf dem Rhein zu, während ich auf SonjaM warte, mit der ich heute hier verabredet bin. Pünktlich um zwei Uhr nachmittags läuft sie schnurstracks an mir vorbei. Ich springe auf und mache erfolgreich auf mich aufmerksam. Erst jetzt erkennt sie mich - obwohl wir uns vor ein paar Monaten schon einmal gesehen haben - und begrüßt mich mit den Worten:
"Wie soll man dich denn noch erkennen?"
Oder so ähnlich. Ich freue mich, sie zu sehen und ich freue mich über dieses Kompliment, denn ich hatte tatsächlich bei unserer letzten Begegnung Anfang April noch knappe 20 Kilo mehr im Gepäck, was sie also offensichtlich bemerkt hat. Nein, Spaß bei Seite, ich sehe mittlerweile schon sehr anders aus. Wir suchen uns ein schattiges Plätzchen und plaudern und plaudern und holen Getränke ...
Das Kran-Café in Leverkusen-Hitdorf ist ein kleiner Biergarten im Hafen und es gibt eigentlich nur das Außengelände mit einigen kleinen Tischen und zwei Strandkörben zum Verweilen. Hier herrscht Selbstbedienung und der durstige Gast muss eine schmale Treppe hinauf in die Kabine des Kranes hinauf steigen, um zum Ausschank zu gelangen. Ich bin überrascht, als ich das Innere des Kranes betrete. Eine winzige Location, urig gemütlich eingerichtet, alles in Holz gehalten. Es erinnert mich an eine Gartenlaube oder eine Hütte in den Bergen. Es gibt einen Tresen und einen nicht-hölzernen Kühlschrank, aus dem man sich sein geordertes Getränk nehmen kann, viel mehr Platz ist hier nicht.
Sonja und ich unterhalten uns über dies und das. Über Pläne und Ernährung, über Erlebtes und Gelebtes und über alles Mögliche außerdem. Beim Thema Ernährung geht es unter anderem natürlich auch um Ernährung auf Reisen und ich gebe zu, dass das tatsächlich noch ein Problem für mich darstellt und ich das noch lernen, bzw. gelassener sehen muss. Aber wie bald ich das schon anwenden musste, konnte ich da noch nicht wissen.
Mein Mittagessen hatte ich während der Fahrt und einen Nachmittagssnack hatte ich dabei. Ich dachte, dass ich spätestens um sieben Uhr wieder zu Hause bin. Zeit genug also, das Abendessen dort einzunehmen. Aber Pustekuchen. Es ging langsam auf halb neun zu, als wir uns nach einem kurzweiligen ... naja, Nachmittag kann man das nicht mehr nennen, eher: "als wir uns nach einer kurzweilig verbrachten Tageshälfte" trennten. Ich rechnete schnell nach, wann genau ich wieder etwas essen muss und kam zu dem Schluss, dass ich es nicht mehr rechtzeitig schaffen würde, aber egal. Allerdings hätte ich etwas aus dem Kran-Café mitnehmen können, aber daran hatte ich nicht gedacht und so machte ich mich leicht nervös auf den Heimweg. An der nächsten Tanke hielt ich an, um ein belegtes Brötchen o. ä. zu kaufen, aber die hatten außer Süßkram oder Chips nichts Essbares mehr da und so fuhr ich weiter. Irgendwann, - meine Zeit war schon um eine gute viertel Stunde überschritten und mir wurde leicht flau im Magen, - steuerte ich den nächsten Rasthof an und kaufte ein Wüsrtchen, dass ich noch an Ort und Stelle verschlang, sozusagen. So etwas ist mir selbst in meinen verfressensten Zeiten noch nie passiert und so gut, wie das mit meiner neuen Ernährungsweise klappt, ich werde panisch, wenn ich die Zeit nicht einhalten kann. Daran muss ich noch arbeiten - oder einfach einen zusätzlichen Müsliriegel in meine Handtasche stecken ... Handtasche!? Ääähhh ... Also einen zusätzlichen Müsliriegel irgendwo unterbringen.
Das Kran-Café in Leverkusen? Hier kann man gut hingehen ... wenn das Wetter schön ist. Denn sonst ist es geschlossen.
Das ist ja klasse, daß Ihr euch so bald noch mal getroffen habt! Sehr schön!
AntwortenLöschenMit dem Essen ist es ja ein wirkliches Problem. Über so etwas habe ich noch gar nicht nachgedacht, weil bei meinem Beruf immer dann gegessen werden muss, wenn es was gibt. Da habe ich mich noch nie an irgendwelche Zeiten halten können. Da muss ich mal drüber nachdenken.
Ja, Sonja und ich passen wirklich prima zueinander. Da war keine Sekunde blöd, uninteressant oder sprachlos :-)
LöschenVor einer Weile hätte ich wohl den ganzen Tag nichts gegessen und wäre dann abends heißhungertechnisch über den Kühlschrank her gefallen und hätte wahllos alles in mich hinein gestopft, was ich in die Finger gekriegt hätte. Die Regelmäßigkeit (ob Hunger, oder nicht) ist sehr wichtig für mich, da klingelt sogar der Wecker, damit ich es nicht vergesse. Ich esse 5 Mahlzeiten am Tag über 12 Stunden verteilt und wenn ich gerade beim Arzt im Wartezimmer sitze oder im Fitti auf dem Fahrrad ist mir dabei egal. Ich will nie wieder so dick werden oder sein.
Schön war's. Stell Dir vor, wir hätten mal den ganzen Tag Zeit. So von Sonnenaufgang bis -untergang, und nachts ginge es dann bei Kerzenschein und Lagerfeuer weiter ;-) Mensch, sind wir ein paar Quasselstrippen.
AntwortenLöschenHättest Du was gesagt... ich hatte noch einen veganen Riegel im "Gepäck". Diese Freßattacken, wenn man den ganzen Tag über nichts Ordentliches gegessen hat, kenne ich auch noch.
Bis bald!
Oh ja, das wäre schön, mal einen richtig langen Doppeltag mit dir und so ganz vielleicht ergibt sich da ja bald was. Aber keine Sorge, ich sage rechtzeitig Bescheid :-)
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