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Dienstag, 25. August 2015

Fundstück der (letzten) Woche

Männeken Frites 2014 - Raeren/Belgien kurz hinter der Grenze

Montag, 24. August 2015

Im Krancafé in Leverkusen

Ich sitze auf der Terrasse des Kran-Cafés und schaue dem Treiben auf dem Rhein zu, während ich auf SonjaM warte, mit der ich heute hier verabredet bin. Pünktlich um zwei Uhr nachmittags läuft sie schnurstracks an mir vorbei. Ich springe auf und mache erfolgreich auf mich aufmerksam. Erst jetzt erkennt sie mich - obwohl wir uns vor ein paar Monaten schon einmal gesehen haben - und begrüßt mich mit den Worten:

"Wie soll man dich denn noch erkennen?"

Oder so ähnlich. Ich freue mich, sie zu sehen und ich freue mich über dieses Kompliment, denn ich hatte tatsächlich bei unserer letzten Begegnung Anfang April noch knappe 20 Kilo mehr im Gepäck, was sie also offensichtlich bemerkt hat. Nein, Spaß bei Seite, ich sehe mittlerweile schon sehr anders aus. Wir suchen uns ein schattiges Plätzchen und plaudern und plaudern und holen Getränke ... 

Das Kran-Café in Leverkusen-Hitdorf  ist ein kleiner Biergarten im Hafen und es gibt eigentlich nur das Außengelände mit einigen kleinen Tischen und zwei Strandkörben zum Verweilen. Hier herrscht Selbstbedienung und der durstige Gast muss eine schmale Treppe hinauf in die Kabine des Kranes hinauf steigen, um zum Ausschank zu gelangen. Ich bin überrascht, als ich das Innere des Kranes betrete. Eine winzige Location, urig gemütlich eingerichtet, alles in Holz gehalten. Es erinnert mich an eine Gartenlaube oder eine Hütte in den Bergen. Es gibt einen Tresen und einen nicht-hölzernen Kühlschrank, aus dem man sich sein geordertes Getränk nehmen kann, viel mehr Platz ist hier nicht. 

Sonja und ich unterhalten uns über dies und das. Über Pläne und Ernährung, über Erlebtes und Gelebtes und über alles Mögliche außerdem. Beim Thema Ernährung geht es unter anderem natürlich auch um Ernährung auf Reisen und ich gebe zu, dass das tatsächlich noch ein Problem für mich darstellt und ich das noch lernen, bzw. gelassener sehen muss. Aber wie bald ich das schon anwenden musste, konnte ich da noch nicht wissen. 

Mein Mittagessen hatte ich während der Fahrt und einen Nachmittagssnack hatte ich dabei. Ich dachte, dass ich spätestens um sieben Uhr wieder zu Hause bin. Zeit genug also, das Abendessen dort einzunehmen. Aber Pustekuchen. Es ging langsam auf halb neun zu, als wir uns nach einem kurzweiligen ... naja, Nachmittag kann man das nicht mehr nennen, eher: "als wir uns nach einer kurzweilig verbrachten Tageshälfte" trennten. Ich rechnete schnell nach, wann genau ich wieder etwas essen muss und kam zu dem Schluss, dass ich es nicht mehr rechtzeitig schaffen würde, aber egal. Allerdings hätte ich etwas aus dem Kran-Café mitnehmen können, aber daran hatte ich nicht gedacht und so machte ich mich leicht nervös auf den Heimweg. An der nächsten Tanke hielt ich an, um ein belegtes Brötchen o. ä. zu kaufen, aber die hatten außer Süßkram oder Chips nichts Essbares mehr da und so fuhr ich weiter. Irgendwann, - meine Zeit war schon um eine gute viertel Stunde überschritten und mir wurde leicht flau im Magen, - steuerte ich den nächsten Rasthof an und kaufte ein Wüsrtchen, dass ich noch an Ort und Stelle verschlang, sozusagen. So etwas ist mir selbst in meinen verfressensten Zeiten noch nie passiert und so gut, wie das mit meiner neuen Ernährungsweise klappt, ich werde panisch, wenn ich die Zeit nicht einhalten kann. Daran muss ich noch arbeiten - oder einfach einen zusätzlichen Müsliriegel in meine Handtasche stecken ... Handtasche!? Ääähhh ... Also einen zusätzlichen Müsliriegel irgendwo unterbringen. 

Das Kran-Café in Leverkusen? Hier kann man gut hingehen ... wenn das Wetter schön ist. Denn sonst ist es geschlossen.

Freitag, 21. August 2015

Zu Gast bei Freunden - Camping Wesertal

Puh, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll zu erzählen. Mir ist heiß und ich bin völlig erledigt als mein Zelt endlich steht. Krumm und schief, aber es steht. Wo es steht? Ach so ... na, da!


In der letzten Zeit habe ich mich ja nun hauptsächlich um die Eigenfettverbrennung gekümmert und das Motorradfahren eher vernachlässigt. Grund genug also, die Gepäckrolle zu packen und eine kleine Spritztour mit Übernachtung zu machen. Nur ein Zelt, ein Motorrad und eine Funny. Ziel sollte das bezaubernde Wesercamp kurz hinter dem belgischen Eupen sein, wo ich - damals mit noch 14 Kilos mehr auf den Rippen - vor einer Weile zusammen mit Svenja war und wo es uns beiden ausnehmend gut gefallen hat. 

Tagelang kontrollierte ich die WetterApp und dann war die Gelegenheit da. Sonne, Sonne, Sonne. Weil ich mich aber zu gut kenne, schrieb ich vorsichtshalber eine Mail, in der ich um die Reservierung für mein Zelt bat. Jetzt gab es kein zurück mehr. Keine Bauchschmerzen, Kopfschmerzen (doch, die gab es, aber das konnte ich da ja noch nicht wissen), Kreislaufbeschwerden oder sonstige Ausreden, jetzt war das fix. 

Tag X. Ich habe Kopfschmerzen. Nein, echt jetzt. Irgendwie hatte ich eine fies verspannte Stelle am Nacken, die mich nächtens wach hielt. Das hatte ich ja schon lange nicht mehr. Ausgerechnet heute. Das glaubt mir kein Mensch. Aber gut, es nützte ja eh nichts, ich hatte mich im Wesercamp angemeldet und musste da nun durch. Das war mein Anspruch. Und vor allem: eine Frau, ein Wort. Absagen gilt nicht. 

Wie dem auch sei, ich holte Nancy aus der Garage und sattelte auf. Ich wollte den direkten Weg durch Aachen und war ziemlich froh, dass Ol' Tom das auch wollte. Manchmal glaube ich, dass das Navi lernfähig ist, denn ich wurde nicht durch mein ungeliebtes Dülken geleitet, denn es ging direkt und ohne zu murren über Boisheim und Dillkrath, Richtung Wegberg, um Erkelenz herum auf die B57 nach Aachen und durch Aachen hindurch. Aber vielleicht habe ich ja bei der Abfahrt auch nicht auf das Display geguckt und habe meine bevorzugte Strecke eingeschlagen und Tom-Boy hat ergeben neu gerechnet. Kann ja auch sein. Durch Aachen kann man übrigens ganz gut fahren, wenn man das stumme Navi im Auge behält ... oder einfach auf die entsprechenden Wegweiser nach Eupen achtet.

Eupen ... hmmpppffff ... trotz Ol' Tom habe ich mich mindestens drei mal verfahren. Okeeeh, es lag nicht an ihm, es lag an der Sonne, die frecherweise das Display das eine oder andere Mal in Dunkelheit hüllte - und zwar ausgerechnet an den kniffeligen Stellen. Aber irgendwann konnte ich den Blinker links setzen und von der 'Rue de 'l invasion' auf das Gelände des Wesercamps, dass ja eigentlich 'Camping Wesertal' heißt, einbiegen. 


Vor der Amneldung sitzt Claudia, eine der beiden Betreiberinnen des Platzes und ich habe den Eindruck, dass sie auf mich gewartet hat. Vermutlich hat sie aber nur im Schatten gesessen und sich ein bisschen ausgeruht. Ich bin ja kein Promi. Sie kommt auf mich zu, noch bevor ich Nancy abgestellt habe und begrüßt mich herzlich. Ich freue mich, sie zu sehen und wir kommen in's Plaudern. Hier habe ich tatsächlich das Gefühl, dass ich zu Gast bei Freunden bin. Claudia zeigt mir den perfekten Platz für mein Zelt, meine Nancy und für mich. Nahe am Waschhaus, durch eine Koniferen-Hecke etwas geschützt und, was ganz wichtig ist, ein Stellplatz für die Honda, die nicht auf der Wiese stehen kann, ohne einzusinken. 


Puuuh, mir ist warm. Ich liege in meinem Zelt und schwitze meine Therm-a-Rest nass. Aber es nützt ja alles nichts, ich muss noch einmal nach Eupen zu Carrefour, um mich mit Lebensmitten einzudecken. Zum Kochen, bzw. auf eine warme Mahlzeit habe ich keine Lust und so kaufe ich - neben ca. 5 Litern Wasser und einem Liter Orangensaft - zwei Brötchen, ein paar Tomaten, ein Joghurt und etwas Käse. Und außerdem, ich bin auf Diät. 


Als ich den Parkplatz des Supermarktes wieder verlasse, sehe ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen 'Woopy Snack', über den ich mal gelesen habe, dass es hier die besten belgischen Pommes geben soll. Nun, der Imbiss liegt im Schatten, aber selbst der kann mich nicht in Versuchung führen, hier einzukehren und so werde ich jedenfalls nicht heute erfahren, ob diese Kritik stimmt. Außerdem wird mein Joghurt warm ... 

Nachdem ich wieder am Platz bin, hänge ich meine Motorradbekleidung zum Ausdampfen über Nancy und suche für das Joghurt, den Saft und mich ein schattiges Plätzchen. Großzügigerweise darf Özlem später den Deckel ablecken ... 

Morgen ist Markt in der Eupener Oberstadt. Eigentlich möchte ich da hin. Aber im Moment bin ich nur müde und freue mich auf mein Kuschelbett in meinem Zelt, dass sich heute mal den Spaß erlaubt, sich als Sauna zu präsentieren. Ich bin versucht, das Außenzelt wieder abzubauen aber ich bin viel zu faul und schläfrig. Außerdem brauche ich mir über morgen noch keine Gedanken zu machen. Meine Güte, ist das warm ... Das Thermometer im Carrefour Market - falls es eines war - hat allerdings nur 26°C angezeigt. Aber vielleicht hat das ja auch einen Clown gefrühstückt. 

Es ist fünf Uhr. In zwei Stunden gibt es Abendessen. Ich glaube, ich lege mich so lange was hin ... 


Zwei Stunden später: Nun, am Ende eines ereignissreichen Tages mit Motoorad und Zelt, darf natürlich das obligatorische Entrecôte nicht fehlen. Entrecôte? ...


Aber seht selbst, wie es statt dessen zu einem Käsebrot kam:


Was ich übrigens auch ganz klasse auf dem Camping-Platz finde, aber erst später bemerke, ist das 'Foodsharing'. Im Wintergarten / in der Teeküche steht eine Box, in die man seine überflüssigen Lebensmittel legen kann, die man nicht mit nach Hause nehmen möchte und die anderen Camper können sich nehmen, was sie brauchen.


Camping Wesertal ist ein Platz, an dem man merkt, dass sich Gedanken gemacht wurden und werden und auch versucht wird, diese nach Möglichkeit umzusetzen. Ein Ort, zum Wohlfühlen. Wer übrigens 'Eupen' in sein Navi eingibt, der wird die 'Rue de l' invasion' nicht finden, denn die ist in Baelen-Membach. 

Also, die korrekte Adresse lautet: Rue de l' invasion 68, 4837 Baelen-Membach. 

In diesem Sinne, man sieht sich.