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Sonntag, 23. September 2012

Sonntag, 16. September 2012

Hülser Bottermarkt 2012

Bei strahlenden 20° C Ortstemperatur brechen der Mann und ich gegen Mittag nach Hüls auf. Dort ist traditioneller Bottermarkt mit viel einigem an Handwerk und Brauchtum ... und jeder Menge Essen. Leider hat der Mann keine Helm und deshalb sind wir mit dem Auto unterwegs. U. a. auch unterwegs in Sachen Parkplatzsuche. Der Aldi-Parkplatz ist geöffnet, aber keine Chance auf einen dortigen Abstellplatz. So überfüllt ist es da noch nicht mal, wenn die grad Kindersachen im Angebot haben ... vorzugsweise Moonboots mit Mickey Mouse drauf ... OMG, ist das voll hier ...


Wie dem auch sei, irgendwann stellen wir das Auto erfolgreich ab und schieben uns - nach einem kurzen Fußmarsch in die Innenstadt - mit der Menschemenge durch die Budengassen. Hören Musik, riechen Bratwurst und bestaunen mal dieses und mal jenes ... und vor allen Dingen - als Kuriosität des Tages - SIE:


Ich bin auf der Suche nach einem ganz besonderen Stand und will die Suche schon abbrechen, als ich doch noch fündig werde und ein Perlsack-Tierchen erwerbe. Gut, ich hätte es auch mit weniger Fremdkörperkontakt im Internet bestellen können, aber dann wäre mir ein schöner Nachmittag entgangen.

Das absolute Highlight aber war eindeutig bei den Ponies zu erleben, wo sich erwartungsgemäß viele Kiddies tummelten. Naja, und eine Mutti rief dann nach ihrem Spross:

Dschabatha, komm jetzt, wir wollen weiter!

Die Frage, die für uns leider ungeklärt bleiben wird ist, ob das Geschwisterchen vielleicht Mohnbrötchen heißt. Aber wir bedauern es vorsichtshalber einfach mal.

Das Fitness-Studio zahlt sich konditionell übrigens schon aus ... ich habe nicht gejammert und auch nach keinem Eis verlangt. Scheeeee war's!

Dienstag, 4. September 2012

Mit der Fähre wollte ich schon immer mal

Ein frecher Sonnenstrahl kitzelt mich wach. Ich blicke aus dem Fenster und ahne, dass es ein herrlicher Tag werden wird. Allerdings interessiert mich das im Moment nicht und so drehe ich mich noch einmal um. 7 Uhr ist einfach keine Option für mich und der Frühe-Vogel-Rekord ist mir schnuppe. Sollen sich andere um die Würmer streiten, ich schlafe weiter. 

Als ich die Kalix gegen 10:30 gestiefelt und gespornt satteln will, sozusagen, stelle ich fest, dass irgend so ein Vollhonk sein Hippiemobil direkt vor die Tür gestellt hat und ich den Tankrucksack jetzt in der Einfahrt befestigen muss. Passt mir gar nicht, denn ich mache das lieber direkt vor der Tür. Aber egal ... Luxusproblem.

Ich starte die Kalix und biege auf die Lobbericher Straße ein, die im näheren Verlauf in die Viersener übergeht und fahre auf die B 509 in Richtung Kempen. Geplant ist, über Krefeld nach Kaiserswerth zu fahren, dort mit der Fähre über den Rhein zu setzen, um dann von Lank über Osterath und Willich zurück nach Hause zu fahren.

Ich bevorzuge die Hin-Route über Krefeld, weil ich einen Weg kenne, auf dem ich nur 2 mal die Straßenbahnschienen - die für mich der blanke Horror sind -  überqueren muss. Auf dem Rückweg geht das einbahnstraßentechnisch leider nicht. Ok, es geht schon, aber das weiß ich jetzt noch nicht.

Wie dem auch sei, geplant ist die Route über Krefeld, aber irgendwie kommt es mir so rum merkwürdig vor und ich entscheide mich für die umgekehrte Richtung und verlasse die B 509 einfach eine Abzweigung früher. 

Ich fahre nach Willich, einem Ort, in dem ich vor fast 20 Jahren gewohnt habe und wundere mich mal wieder über das neue Gesicht dieser Kleinstadt. Vieles hat sich in den letzten Jahren verändert und ich staune nicht schlecht, als ich an der alten Polizeistation vorbei komme, die jetzt ein farbenfroher Döner-Laden mit "Außenterrasse" auf dem vorplatzähnlichen Bürgersteig ist. Aber egal, ich habe keinen Hunger und fahre weiter. Kurz hinter Willich steht eine Monster-Wolke Flugungetüme über der Straße und ich höre die Einschläge. Ich hoffe inständig, dass kein Vieh überlebt hat und auf mir rumkrabbelt, denn da bin ich eigen. Ok, ein Käferlein auf meinem Visier zeigt sich hartnäckig ... aber auch das ist bald erledigt.

Nach Willich kommt Osterath, ein hübscher Stadtteil von Meerbusch und ... ich verfahre mich. Am Straßenrand sehe ich 2 Leute, die sich unterhalten. Ich stoppe und frage höflich nach dem Weg, der mir auch gut erklärt wird. Ich hätte in der Gegend des osterath'schen Ortsschildes in Richtung Strümp abbiegen müssen ... aber kein Problem, da und da und da lang .... und ich entere Osterath noch einmal,  diesmal allerdings durch einen anderen Orsteingang. Als ich in Richtung Strümp abbiege, komme ich an einen Bahnübergang, der mir seltsam vertraut vorkommt. Hier sind "der Mann" und ich früher oft lang gefahren und haben unendlich viel Zeit vor der geschlossenen Schranke verbracht. Jetzt ist sie aber offen und ich beglückwünsche mich zur freien Durchfahrt ... um ein paar Meter weiter auf den nächsten Bahnübergang zu stoßen ... geschlossenen Bahnübergang, wohlgemerkt. Ich halte an und kurz darauf quert die U76 aus Düsseldorf kommend mit Endhaltestelle in Krefeld auf der Rheinstraße den Übergang. Wehmütig denke ich an meine Internatszeit zurück, als ich an den verlängerten Wochenenden mit genau dieser Bahn - damals hieß die noch "K-Bahn", bzw. "K" - zu meiner Mutter nach Krefeld gereist bin und später, als ich selber in Krefeld gewohnt habe, nach Düsseldorf zum bummeln. Ich fahre weiter. 

Der freundliche Herr, den ich unlängst nach dem Weg gefragt hatte, meinte, ich müsse durch Strümp durch ... aber damit meinte er wohl die Ortschaft, in der ich gerade war. Und das war Osterath, Strümp wurde im weiteren Streckenverlauf nur gestreift und als ich an einen Kreisverkehr komme, an dem der Weg dorthin ausgeschildert ist, biege ich entsprechend ab um an der nächsten Ecke direkt wieder umzudrehen. Also das ist definitiv falsch.

Auf meiner Biggesee-Tour habe ich unlängst gelernt, dass es hilfreich ist, einfach nach dem Weg zu fragen und so lasse ich am o. g. Kreisverkehr einfach ein Auto vor - naja, das einzige Auto, das kam - und bedeute dem Fahrer, die Scheibe zu öffnen, was dieser auch anstandslos tut. Cool, ich bin ein richtig toller Rocker! Er erklärt mir den Weg sehr genau und ich folge seiner Beschreibung, bis ich Lank-Latum erreiche. Ab hier ist auch die Fähre ausgeschildert und ich erreiche nach ca. 43 km den Anleger.

"Du meine Güte, geht das steil runter! Das traue ich mich nicht!", geht mir durch den Kopf, als ich mir die Zufahrt aus der Nähe betrachte. Und außerdem weiß ich aus anderen Reiseberichten, dass es etwas tricky ist, die glatte Rampe hochzufahren. Aber zuerst habe ich ein anderes Problem. Ich sehe nirgendwo ein Bezahlhäuschen o. ä., also beschließe ich, einfach ... genau ... jemanden zu fragen. Ich erhalte die freundlich Auskunft, dass man seinen Obolus auf der Fähre entrichtet und vor lauter Aufregung vergesse ich doch tatsächlich, mich zu bedanken - was ich dann aber noch nachhole.

Ok, die Fähre legt an und ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und fahre drauf. Alles geht gut und ich parke in erster Reihe. Mit mir sind noch eine handvoll Radler an Bord. Eine Dame tritt an mich heran und ich zahle den Fahrpreis von 2,- €. Ein Mountain-Biker interessiert sich für meine kleine Enduro und wir unterhalten uns nett. Allerdings möchte ich lieber Fotos machen und so bin ich froh, als das Gespräch nach kurzer Zeit beendet ist.

Nach allerhöchstens 10 Minuten legen wir rechtsrheinisch an und ich fahre den steilen Anleger in Kaiserswerth hinauf. Schön ist es hier, aber irgendwie "ausflüglerisch" ausgerichtet und so kehre ich nirgends ein, sondern fahre weiter. Ich ärgere mich schon ein bisschen, dass ich nicht einfach anhalte und mich an den Rhein setze. Hier könnte man schön Tagebucheintragungen machen, aber als ich das Bezahlhäuschen auf dem Parkplatz sehe, habe ich schon wieder keine Lust und so setze ich meine Tour fort. Ab hier ist es der gleiche Weg, bzw. ein Teilstück des Weges, den wir schon im Juli genommen haben, als wir aus Olpe zurück kamen und so habe ich keine Schwierigkeiten mich zurecht zu finden. Ich überlege immer noch, ob ich nicht doch noch ein Abstecher zum Rhein machen sollte, als das Restaurant "Zum Jäger" am Straßenrand auftaucht. Es wäre ideal. Die Stühle direkt neben dem kleinen Parkplatz, sodass ich bei der Kalix bleiben und meine Montur einfach über Sitzbank und Lenker verteilen könnte ... aber es hat keinen Rheinblick und so entscheide ich mich dagegen.

Nach ca. 57 km überquere ich den Rhein erneut, diesmal auf einer Brücke und ich bin wieder auf der richtigen Seite. Ich besuche meine Mutter, die sich sehr freut, unerwartet Besuch zu bekommen und nach einer guten Stunde breche ich in Richtung Heimat auf. Allerdings tüfteln wir vorher noch einen Weg aus, auf dem ich die Problematik der Straßenbahnschienen auch auf der Rückreise umgehen kann. Ich setze mich auf die Kalix und wir erledigen die restlichen 25 km ohne Zwischenfälle.

Und was dann geschah? Ich habe Ruben zu einer kurzen Runde mit dem Fahrrad eingeladen und wir sind noch ungefähr eine halbe Stunde durch die Felder geradelt. Denn nur weil ich meinen Enduro-Vergnügungen nachgehe, soll mein Training ja nicht leiden.

Beim nächsten Mal würde ich diese Route aber, wie zunächst geplant, andersrum fahren, also den Rhein von Kaiserswerth aus überqueren, denn die Seite in Lank ist schöner. Man kann sich auf eine Bank setzen und auf das Väterchen und die Fähre gucken - ein kleiner Sandstrand ist auch dort - und es ist nicht so gastronomisch angelegt. Ok, es gibt auch zwei Restaurants, aber die sind nicht so ... aufdringlich. Die kaiserswerther Seite hat ein bisschen was von Kaffeefahrt - austeigen und direkt in's Lokal.

Schön war's! Solche Ausflüge sollte ich einfach öfters machen. Was ich allerdings noch üben muss, ist das spontane Anhalten, wenn man Kuriositäten, wie z. B. zugewachsene Wegweiser, vorzugsweise solche, an denen man sich selber orientieren muss, sieht. Aber so gewieft bin ich leider noch nicht.

Was ich aber richtig cool finde, ist, dass ich jetzt auch ein Enduro-Fähren-Foto habe und somit Fährenerfahrung nachweisen kann.