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Freitag, 24. Oktober 2014

Happy Birthday, Großvater


Mein Großvater und die Viktoria KR I 1928 - Es liegt wohl in der Familie

Montag, 20. Oktober 2014

Ihr seid das Ruhrgebiet ... Teil 5

Bei nächster Gelegenheit halten wir an und ich krame eine Flasche Wasser aus meinem Handschuhfach, die ich so gut wie in einem Zug leere. Wir sind seit Stunden unterwegs und ich bin völlig erledigt. Der Fährenstress hat mich echt geschafft und ich will eigentlich nur noch trinken und nach Hause.

Der Mann macht den Tour-Guide und so fahren wir etwas anders zurück, als ich es getan hätte. Aber gut, so lerne ich auch alternative Strecken kennen ... und wieder vergessen ... hüstel ... so, wie jetzt. Fakt ist, dass wir an einem total schönen Imbiss vorbei kommen der ... tatatataaaaaaa .... "Ketchup" heißt. Ich grummel in meinen Helm hinein. So ein schönes Foto-Motiv und zudem auch gerade passantenfrei und der Mann ... tzäääää ... bemerkt das nicht einmal. Er ist schon so weit vorgefahren, dass ich ihn zwar noch sehen kann, aber wenn ich jetzt anhalte, Nancy richte und ein Foto mache, gibt er eine Suchmeldung raus ... also wenn ihm später aufgefallen ist, dass ich verloren gegangen bin.

Ergeben fahre ich also hinterher und sinniere, warum ich lieber alleine unterwegs bin ... und außerdem, wie soll man sonst 30 Jahre Beziehung, bestehend aus langjähriger Ehe plus kurzer Vorlaufzeit überstehen, wenn man immer alles gemeinsam macht. Ist ja ätzend. Und so entgeht mir dieses wunderbare Bild von diesem schönen Imbiss mit dem originellen Namen 'Ketchup' und das nur, weil der EB keinen Sinn für's Knipsen hat. Misto, weil das wäre doch mal ein Motiv gewesen. Also es würde mir entgehen, aber pööööööh ... Ich drehe um.


Nach getaner Arbeit lese ich den Mann, der am Wegesrand auf mich gewartet hat, wieder auf und wir fahren gemeinsam weiter. In ... also irgendwo im ... sagen wir mal ... Einzugsbereich Düsseldorf, denn im Ruhrgebiet sind wir schon längst nicht mehr, scheiden sich nicht nur die Wege, sondern auch die Geister, wie wir weiter fahren sollen und so diskutieren wir so lange auf der Abbiegespur, bis die Huperei der anderen abbiegewilligen Verkehrsteilnehmer nervig wird. Der Entenbiker will links rum, ich will rechts ... aber gut, alle Wege führen nach Mäkkes und so bestehe ich nicht darauf, dass es - und zwar nicht nur nach mir, sondern auch nach dem ortsansässigen und hochoffiziellen, amtlich genehmigten Wegweiser - rechtsrum nach Willich geht, wo wir im weitesten Sinne auch hin wollen. Naja, und nach Mäkkes. Denn ich habe immer noch Durst. Ich brauche mein Lebenselixier in Form einer Cola ... und wenn wir schon mal dabei sind, Pommes wären auch ganz nett. 

Wir kommen in eine Gegend, in der ich mich auskenne. Immerhin haben wir jahrelang in Willich gewohnt und so überhole ich den Entenbiker und gebe Gas ... Juuuuuuch_huuuuuuu, Mäkkes, wir kooooooo_mmääääääänn ... usw. usw. ... Cola, Pommes, Nancy wuchten, weiterfahren und irgendwann, nach soundsovielen Milchkannen-Abbiegungen, rechts wie links, kommen wir nach Hause. 

Das Schöne am gemeinsamen Biken wiederum ist, dass ich Nancy einfach vor der Haustüre abstelle und der Mann die Maschinen versorgt, während ich schon mit hochgelegten Beinen auf dem Sofa weile ...

Dienstag, 14. Oktober 2014

Ihr seid das Ruhrgebiet ... Teil 4

Ein kurzer Blick nach rechts, als wir des Mannes Ausbildungsstätte passieren, ein kurzer Blick nach links, als wir am "Froschenteich", einem z. Zt. griechischen Restaurant, auf die Duisburger Landstraße biegen. Ich ahne es, der Mann möchte zum Ausgleich für das Nancy-Ruhr-Nichtfoto auf die Fähre in Kaiserswerth und ich behalte Recht. Die Gegend hier kenne ich, nur in andersrum.

Wir verlassen die B 8 bei Sankt Swidbert und rollen die Straße entlang, bis zu ihrem Ende - bzw bis zu der Stelle, an dem aus ihr eine andersrume Einbahnstraße wird. Aber das hätte ich auch gleich sagen können, das wusste ich nämlich schon. Man kommt von hier aus nicht in den Kaiserswerther Innenbereich und auf den legendären Burghof kommt man auch nicht. Das Parken kostet 4 Euronen, dafür mit einer Schranke und einem Platzeinweiser, aber nicht erlaubt für Motorräder. Und jetzt? Weiter geradeaus geht es aus einbahnstraßentechnischen Gründen nicht, also ... genau ... Nancy auf der schmalen Gasse gewendet. Während die Ente gemeinerweise irgendwie immer wie von selbst um die engsten Kurven kommt, ist es mit Nancy etwas kniffliger. Ich fahre also fast auf den Burghof und wuchte Nancy zurück. Immer schön den linken Fuß auf den Boden, kippen ... geschenkt, hatten wir schon. Dumm ist jetzt nur, dass die Straße gekopfsteinpflastert ist, ganz zu schweigen von den uralten Spurrillen ungezählter Pferdefuhrwerke, aber letztendlich ist es geschafft und es geht zum Fähranleger. Memo an mich: driften üben ... äääääh ... driften lernen.

Der 'Fährerweg', der zur Rheinfähre führt, ist ein asphaltierter Weg, gleichermaßen für Fußgänger, Radfahrer und motorisiertes Allerlei gedacht - also außer LKW und so was natürlich. Nun, würde der Mann nicht vorfahren, ich wäre nicht in diesen Weg eingebogen, sondern hätte schleunigst gesehen, dass ich Land gewinne, sozusagen. Menschen, nichts als Menschen, Hunde und wir - und so tummelt es sich hier, fast schon wie in der Innenstadt am letzten verkaufsoffenen Samstag kurz vor Heilig Abend. Meine Güte, hier geht nicht mal mehr Schrittgeschwindigkeit. Ein Hund läuft mir vor's Bike, ein Radfahrer muss gefährlich nah, gefährlich scharf hinter mir bremsen ... und halt die ganzen Day-Packer, die sich mit um die Hüften geknoteten Strickjacken so breit machen, als ob sie alleine berechtigt wären.

Wie dem auch sei, am Ende des Weges geht es in einer nicht einsehbaren 90-Grad-Kurve steil bergab. Ein bisschen tricky, weil man eben vorher den Straßenverlauf nicht erkennen kann. Was man jedoch erkennen kann, ist, dass eine Familie mit 2 kleinen Kindern im Pferdekostüm mitten in der Kurve steht und ... keine Ahnung ... Nase putzen, Trinkflasche öffnen, Haarspängchen richten ... was solche Leute eben so machen. Aaaaaaarrrrgh! ... Ich werde zur Bestie ... Ich will die wegtreten ... OOOOOOOMMMMMMM ... Kann man das nicht an der Seite machen? Ich mein', sehen die nicht, was hier los ist? Zur Erinnerung, wir schreiben den 3. Oktober 2014, Tag der deutschen Einheit, Feiertag, ein vielleicht letzter Sommertag im Herbst ...

Der Fähranleger ist gerammelt voll. Im unteren Bereich der Anlage wartet ein Haufen Radfahrer und so stellen wir uns brav hinten an, denn für Experimente ist es mir da unten definitiv zu eng und vor allen Dingen zu wassernah. Frecherweise rollen alle nachfolgenden Bicycletten, meist Lehrertypen in beige-grauem Freizeitgewand, an uns vorbei, um sich noch in die ersten Reihen zu quetschen und so bleibt für uns nur zu hoffen, dass wir mit auf den Kahn kommen. Mittlerweile bin ich etwas genervt.


Die Fähre legt an und als diese geräumt ist, setzt sich die Kolonne in Bewegung, den Rhein per Schiff zu überqueren. Die Radfahrer in ungeordneter Reihe links, die Autos immer zwei nebeneinander, mittig und rechts ...
"Motorräder nach links", schallt es lautstark zu mir herüber und die resolute Platzanweiserin fuchtelt mich zu den Fahrrädern und weil ich schneller auf der Fähre war, stellt sich der EB hinter mich ... und zahlt.

Während ich so im Getümmel stehe, ärgere ich mich, warum wir nicht einfach die nächste Fähre angewartet haben. Dann hätten wir nämlich vorne gestanden und ein bisschen was von Wasser, Rhein und Schifffahrt gesehen, aber so, naja!


Nach ungefähr 5 Minuten erreichen wir die richtige Seite des Rheins und hier zahlt es sich aus, dass ich eine fleißige Leserin diverser Reiseblogs bin und so stemme ich beide Füße in den Boden, als der Kapitän das Anlegemanöver einleitet. Zum Glück habe ich allerdings noch die Hände am Lenker und als es beim Kaimauer-Einschlag einmal kurz und knackig rummst, ziehe ich vor lauter Schreck die Handbremse an. Uff, alles gut gegangen. Die Schranke öffnet sich und nun müssen die Radfahrer warten, bis sich der motorisierte Tross in Bewegung gesetzt hat. Zuerst die Autos und dann die Motorräder und so schälen wir uns zwischen den Pedalettos durch und verlassen das Schiff.

Ich bin total erledigt und ich habe Durst ...

Dienstag, 7. Oktober 2014

Ihr seid das Ruhrgebiet ... Teil 3

Die Landschaft wird hügeliger. Für niederrheinische Verhältnisse sogar bergig, aber wir wollen die Kirche mal im Dorf lassen und von kleinen Anhöhen sprechen, an denen sich wackere Radsportler versuchen. Mit einem aufmunternd gebrüllten "Hopp Hopp" fahre ich vorbei und gebe ein kleines bisschen mehr Gas. Vielleicht hilft es ja. 

In Kettwig halten wir an einer Ampel. Vor mir steht ein Käfer, dieses runde Modell, also ein ganz normaler Käfer halt, nichts besonderes und als mein Blick auf das Nummernschild fällt, frage ich mich, ob ich unbemerkt alt geworden bin, denn dieses Vehikel ist mit einem H-Kennzeichen ausgestattet. Die Ampel springt um und wir, der Käfer, der Mann und ich biegen rechts ab ... also wollen rechts abbiegen, aber eine Fönwelle in beigen Chinos und grauer Strickjacke mit hochgezupften Ärmeln schlendert gemächlich und telefonierend über die Straße. Bei sowas werde ich aggro und ich schmettere ihm ein "Hauptsache, du siehst gut dabei aus!" entgegen. Boah, wie ich das hasse ... Aber wieder einmal bin ich froh, dass wir keine Funkanlage in den Helmen haben.

Irgendwie ist in Kettwig auch nicht das zu finden, was wir suchen und so drehen wir um. An den Hügeln kämpfen mittlerweile andere Radler, wie ich belustigt feststelle, aber es ist ein schöner sonniger Tag, da muss man mit sowas rechnen. Womit wir allerdings nicht gerechnet hatten, war dann diese Sache am Rhein ... 

Aber erst einmal fahren wir zurück, betrachten ein paar Wohnmobile und halten an einem Imbiss im Hof. Die Einfahrt ist abschüssig, aber darüber kann ich mir später Gedanken machen, jetzt wird erst einmal gespachtelt. Nachdem die Pommes verdrückt sind und wir wieder startklar, habe ich ein kleines Problem. Also eigentlich hätte ich keines, wenn der Entenbiker nicht schon wieder auf der Straße wäre, denn wie bekomme ich Nancy da so elegant wir möglich wieder weg gewuchtet, bergauf und rückwärts? Ich steige auf, stemme den linken Fuß auf den Boden, kippe die NC ein wenig zur gleichen Seite, stelle den anderen Fuß auf die rechte Raste, um mehr Halt zu haben und so kann ich ganz wunderbar mit ganzer Kraft und ganzem Fuß bergäuflich schieben. Eigentlich ist die Honda nämlich nicht zu schwer für mich, sondern meine Beine sind nur etwas zu kurz geraten. Aber wenn ein Fuß komplett auf dem Boden steht, geht es sehr gut  ... also außer, wenn man aus Versehen auf einen Tannenzapfen tritt. Aber das ist eine andere Geschichte.

Wir fahren auf die Autobahn. Ein Kleinwagen quetscht sich zwischen uns und obwohl der EB sehr rechts nur 80 km/h  fährt und die linke Spur völlig frei ist, überholt der Wagen nicht. "Mann, der muss doch merken, dass wir zusammen gehören und dass er stört", denke ich und staune nicht schlecht, als er plötzlich doch zum überholen ansetzt. Leider in dem Moment, als von hinten ein anderes Auto kommt und so macht dieser Kerl einfach mal eine Mittelspur auf. Meine Güte, das war eng. Der EB hätte dem ganz locker den Spiegel einklappen können, denn so richtg Gas gegeben hat er immer noch nicht. Unglaublich. Aber wie dem auch sei, die Autobahn geht in die B 288 über und auf der Tafel ist Krefeld auch schon ausgewiesen - geradeaus. Der EB setzt den Blinker rechts in Richtung Düsseldorf ...

Montag, 6. Oktober 2014

Ihr seid das Ruhrgebiert ... Teil 2

Der Mann holt die Bikes aus der Garage und fängt an mit den Hufen zu scharren, als ich mich noch in Schale schmeiße. Irgendwann bin ich aber auch fertig und wir starten die Motoren. Nach einer ziemlich kurzen Routenbesprechung, sozusagen, fahren wir durch Krefeld nach Mühlheim an der Ruhr - eine Richtung, die wir bisher noch nie eingeschlagen haben. Ruhrgebiet, pffffft ...

Ich wähle die Strecke durch Krefeld, auf der man nur ein oder zweimal die Straßenbahnschienen rechtwinklig überqueren müssen und so erreichen wir nach ungefähr 20 Minuten den westlichen Stadtrand von Krefeld und biegen in die Ortmannsheide, um die Innenstadt zu umgehen. In der Linkskurve werde ich zum Knieschleifer und frage den Mann an er nächsten roten Ampel, wie tief ich gewesen bin. "Ja, schon tief," sagt er ausweichend, "aber da würde schon noch einiges gehen." ...


Grummelnd geht es vorbei an Mäkkes und Mediamarkt, wir fahren durch Cracau und Bockum und erreichen kurz vor Uerdingen die B 288, die uns hinter Krefeld auf die andere Seite des Rheins führen wird. Wir kommen an den Damen vorbei, die auf dem Seitenstreifen in ihrem Autos sitzend auf den Abschleppdienst ... hüstel ... warten, lassen Mündelheim, Serm, Ungelsheim links und rechts des Wegesrandes liegen und hier lasse ich den Enten-Biker (Anm. d. Red.: im weiteren Verlauf auch "EB" genannt) vorfahren, denn er kennt sich hier aus. Am Ende der B Zwo Achtundachzig, wie sie auch gerne genannt wird, wird selbige zur Autobahn. Aber was ist das? Die Autobahn ist leer. Niemand auf weiter Flur. Aber gut, wer will schon nach Mühlheim an der Ruhr. Also außer vielleicht jemand, der dort immer mit dem Großvater spazieren gegangen ist. Die "Es ist nur eine Ausfahrt" erweist sich als ein paar Ausfahrten, aber das Fahren auf der leeren Bahn erweist sich als sehr angenehm ... auch wenn der EB aus Rücksichtnahme auf mich nur 80 km/h fährt ... voraus fährt ... Ich könnte ja schneller ... 

Kurz vor'm Breitscheider Kreuz wechseln wir die Autobahn. "Breitscheider Kreuz", denke ich verwundert, denn das hatte ich ganz woanders vermutet. Also nirgendwo konkret, aber nicht hier und sofort wittere ich den Duft der großen weiten Welt und ungeahnte Möglichkeiten. Aber was jetzt kommt, ist echt zum Abgewöhnen. Die Auffahrt ist schon fast ein Kreisel. Bestimmt 359° mit Doppel-Looping und Schleudertrauma. Da kannste so toll gucken, wie du willst, du siehst trotzdem Shice aus. Meine Güte! Als das ... Ding ... gemeistert und ich glücklich auf der A 52 angekommen bin, erwartet mich eine diffuse Streckenführung mit orangenen Plastik-Spursperrern auf meiner Fahrbahn - auf meiner äußerst kurzen Fahrbahn, wohlgemerkt. Stress pur und ich bin dem Mann schon etwas böse, um es mal freundlich auszudrücken - zum Glück haben wir keinen Funk. Schweigen ist manchmal eben doch besser und so bleibt das Böse unausgesprochen. 

Wie dem auch sei, wir verlassen die Autobahn und ordnen uns auf der linken Abbiegespur ein, um nach Mühlheim zu fahren und tatsächlich, hier reiht sich ein Caravan-Händler an den nächsten, aber leider alle zu ... bis auf einen am Ende der WoMo-Meile.

Wir halten für eine kurze Besprechung an einer Bushaltstelle. Plan ist, jetzt bis an die Ruhr zu fahren, uns irgendwo hinzusetzen, eine Cola zu trinken und ein Nancy-Ruhr-Foto zu machen, aus dem allerdings nichts werden wird, denn ein heran kommen an den Fluss ist mit den Motorrädern unmöglich, wie wir später herausfinden werden, und auf dem Rückweg dann Wohnmobile angucken. Ok, Blinker links, Verkehr gecheckt und weiter geht's. 

Wir überqueren die Ruhr und biegen bei der nächsten Gelegenheit rechts ab. Hier sieht es sehr nach Wasser und Ruhr aus, immerhin ein Kanu-Verein, doch es gibt - wie schon erwähnt - keine Möglichkeit, ein hübsches Foto zu machen.Alles ist verbaut und die Straße in 2. Reihe, sozusagen.

"Dann lass uns weiter nach Kettwig fahren, da gibt es bestimmt eine gute Stelle", sagt der Mann und wir fahren weiter ...

Samstag, 4. Oktober 2014

Ihr seid das Ruhrgebiet ... Teil 1

Seit die Kinder ausgezogen sind, genießen der Mann und ich unser wiedergewonnenes Couple-Leben in vollen Zügen und so beschließen wir, an diesem sonnigen Tag eine kleine Tour zu fahren. Einzig, wohin es gehen soll, ist bis dahin noch unbekannt und so rechte Ideen wollen sich nicht einstellen. Ich frage den Mann, ob er nicht was weiß und so kommt er mir zum x-ten Mal mit Mühlheim an der Ruhr. Jenem Ort, an dem sein Großvater gelebt hat, mit dem er als Kind viel unternommen hatte, bevor er, der Großvater, in die pflegerischen Händer seiner Tochter, des Mannes Mutter geraten ist und nach Duisburg verzogen wurde.

"Nach Müüüüüüüüühlheim!?" erwidere ich leicht gereizt. "Was du immer mit deinem Mühlheim hast, da gibt es doch gar nichts!"
"Nun," entgegnet der Mann, "da ist diese Straße, wo die ganzen Wohnmobile stehen. Habe ich dir doch schon von erzählt" und sofort hat er mich. Da bin ich dabei, denn wir planen, bei Gelegenheit ein solches zu kaufen. 


"Es gibt auch keine Straßenbahnschienen", schiebt er noch hinterher, weil er genau weiß, dass Straßenbahnschienen das Killerargument schlechthin wäre. Aber wie gesagt, ich bin ja schon längst angesprungen. Aber was dann kommt ... 

"Wir müssen nur am Ende der B 288 ein Stück Autobahn fahren, aber es ist nur eine Ausfahrt weit."
"Autobaaaaaaaaahn?" frage ich genervt, weil der Mann genau weiß, dass das ein weiteres Killerargument ist, woraufhin er erwidert, das wir natürlich auch durch ganz Duisburg fahren könnten, aber da ... ja es tut ihm leid ... gibt es jede Menge Straßenbahnschienen.
"Ok ok, dann eben Autobahn," gebe ich nach. Aber wenn ich DAS gewusst hätte ...