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Dienstag, 12. Dezember 2017

Zeternde Giftzwerge ...

Heute nutzte ich die Mittagspause, um mal wieder eine Runde mit dem Fahrrad zu drehen und so fuhr ich vom Laden aus durch die Felder Richtung Schiefbahn. In Schiefbahn klingelte ich bei einer Freundin, die aber leider nicht da war. Wäre sie da gewesen, wäre mir diese Begegnung erspart geblieben. 

Nachdem ich Schiefbahn wieder verlassen hatte und auf dem Radweg nach Kaarst unterwegs war, fuhr in einiger Entfernung ein anderer Radfahrer, an den ich  mich ran saugen wollte. Gesagt getan. Von weitem sah ich, dass dessen Nase erst links raus ging ... dann rechts ... und mir schwante schon schleimig-übles.

Ok, der Kolben müsste leer gepustet sein, dachte ich so, und hub an, den Radfahrer zu überholen ... als die Nase links raus ging, der Daumen an den Zinken griff ... 

"HEEEEEEE, NICHT ROTZEN!" 

rief ich also beherzt und laut von hinten, was ich wohl lieber nicht getan hätte. Der Giftzwerg, in schicker Rad-Montur mit Neongelb, fing an zu schimpfen. Was mir denn einfiele, ihn so blöde von hinten anzumachen. Das sein ihm ja noch nie passiert. Da kommt da so eine Schlampe daher ... was noch das harmloseste war, was er gebrüllt hat. Und gerotzt hat er selbstverständlich nicht! Naja, ich gab Gas ... und er biss sich in meinem Windschatten fest, die blöde Sau, und so sehr ich auch in die Pedale trat, ich wurde den Kerl einfach nicht los. Dumm war jetzt nämlich, dass ich Spikes drauf hatte und die rollen etwas langsamer, als die Sommerreifen.

"JETZT ZEIG MAL, WAS DU KANNST, DU DUMME KUH!"

schrie es hinter mir, und ich bemühte mich redllich, den Typen abzuschütteln, aber die einzige Chance die mir blieb, war, an der nächsten Möglichkeit abzubiegen, was ich auch tat. Zum Glück blieb der Kerl auf dem Radweg. Ich hatte nämlich wirklich Schiß, dass der mir folgt und mich dann verkloppt. Aber hat er nicht und kaum hatte er etwas Vorsprung, setzte ich meinen Weg fort. 

Meine Güte, was brennen meine Oberschenkel. Aber dafür habe ich eine neue Bestzeit, die natürlich nicht meiner mageren Leistung, sondern eher der Tatsache geschuldet ist, dass ich die Strecke erst zwei mal gefahren bin. Aber unglaublich ...

Mittwoch, 18. Oktober 2017

Eine Chance für Kartoffelbrei

"Ok, Laufen fällt aus, was also tun?" hirne ich so vor mich hin, als der Geistesblitz einschlägt. "Toffi, mein alter Freund, stehst unbeachtet in der Garage und wartest geduldig auf deine Stunde!" und so hole ich Kartoffelbrei, mein Kickbike, aus der Garage und rollere erst einmal in's Dorf zur Buchhandlung, mein bestelltes Buch abholen, dann gibt es Zwischenmahlzeit, weil mein Magen doch arg knurrt. Rollern ist knieschonend, habe ich gelesen. Aber ist es ja auch.

Heute rollere ich das erste Mal mit Helm. Es ist mir zwar ein bisschen peinlich, weil ich doch recht langsam bin, aber nachher, als Kickbiker's Reward, sozusagen, kriege ich so richtig Speed drauf und das ist schon saugefährlich ... wenn ich so hinter dem Lenker, geduckt und mit angelegten Flügelchen voll aerodynamisch den Berg hinunter brause. 2,5 km, direktemong bis vor meine Haustüre ... okeeeeeh ... das letzte Stück ist es wieder flach und ich muss treten, aber bis zum Huckel schaffe ich, sogar bis auf den 'Gipfel' und bekomme noch einmal Schwung für ein paar Meter, aber die restlichen 285 Meter muss ich dann doch kicken. 

Ich bin gut drauf. Das Laufen hat geholfen und so schaffe ich, ohne zu schieben, meine Runde zu drehen. 7,5 km! Sogar an der Anhöhe halte ich durch. Immerhin 500 Meter geht es bergauf. Eine Fotopause wäre jetzt fein, aber das verbiete ich mir. Wäre doch gelacht, wenn ich das nicht schaffen würde und so schiebächze ich mich mit Tempo 2,4 km/h hauptsächlich linksbeinisch tretend den Berg hinauf. Gibt dann zwar nur links einen Knackarsch, aber egal, die Körperhälften sind eh nie identisch. Wie dem auch sei, ich schaffe das, ich schaffe das, ich schaffe das ... und irgendwann bin ich oben. Yiiiiieeee_haaaaaaa! Jetzt geht es, wie schon erwähnt ordentlich bergab! Nochmal Yiiiieeee_haaaaaaaa!

7,4 km - 10,5 km/h, Zeit: 42:19 Min., Puls ø 140 - Max. 172

Mittwoch, 11. Oktober 2017

Wie krass ist das denn, bitte schön!?

"Ich stehe auf einer Lauf-Liste! Öffentlich! Im Internet!" rufe ich erstaunt-begeistert und der Gatte schmunzelt: "Na klar, stehst du da drauf, du hast dich ja auch angemeldet." Gut, wo er recht hat, hat er recht. Aber, und ein aber gibt es ja immer, stehe ich nicht nur auf der Teilnehmerliste für den Venloop 2018, sondern ich habe mich auch für den Ladies Run im Juni in Köln angemeldet. 10 Kilometer sollen es sein. Mit Zeitmessung!  Jaaaaaaaaa_haaaaaa ... mit Zeitmessung. Weil wenn schon, denn schon.

Wie dem auch sei, jetzt heißt es trainieren, trainieren, trainieren und so mache ich mich auf den Weg. 4,5 Kilometer werde ich absolvieren. 3 Kilometer Laufen, den Rest als Gehlauf. Wohl mit Steigerung, 4 Minuten laufen, 3 Minuten gehen, drei mal abwechselnd. Das feuchte Wetter macht mir zu schaffen, meine Atmung will so gar nicht mitspielen und ich überlege, ob ich nicht mal zum Arzt gehen sollte, um mir ein anderes Asthma-Medikament aufschreiben zu lassen. Dieses steht eh nicht auf der Anti-Doping Liste. Der Vorgänger schon, aber den zahlt die Krankenkasse nicht mehr und daher muss ich das identische Eratzprodukt nehmen, was aber, wie gesagt, nicht bei NADA gelistet ist. Aber jetzt muss ich erst einmal ankommen und als ich über den Penny-Parkplatz laufe, sehe ich unsere Nachbarn und so ziehe ich das Tempo etwas an und straffe meinen Körper für eine elegantere Linie. Ok, sind ja nur noch 20 Meter ...

4,5 km - 9:35/km, Zeit: 43,10 Min, Puls ø 153

Dienstag, 10. Oktober 2017

Gestern bei Martin Walker

Eigentlich bin ich ja ein eigenbrötlerischer Stisselkopf, vermeide Menschenasammlungen und bleibe lieber zu Hause. Aber ... letztens, näää, da war in der örtlichen Buchhandlung ein Aushang zu sehen, dass ... un' jezz passens upp, jezz küddet ... Martin Walker, der Autor der 'Bruno-Reihe' zu einer Lesung nach Grefrath kommt. Die 20 Euro Eintrittsgeld waren schnell gezückt und noch viel Zeit bis dahin, um sich irgendeine Ausrede einfallen zu lassen, um zu Hause bleiben zu können. 

Gestern war es dann so weit. Ich guckte schnell noch mal in Internet, wann es anfängt und las, dass Einlass eine Stunde früher ist. Häääää!? Wozu eine Stunde früher da rein gehen? Aber gut, ich beugte mich und war, das akademische Viertelstündchen berücksichtigend, um viertel nach sieben vor Ort und kaufte erst einmal zwei Bücher. Grand Prix, den neunten Fall von Bruno Chef de police - die anderen acht Fälle habe ich natürlich schon gelesen - und das Kochbuch, auf das ich schon seit dem Erscheinungstermin scharf bin, es mir aber ehrlich gesagt immer zu teuer war. Das war nun die Gelegenheit und ich wollte es mir signieren lassen. Ansonsten würde ich mich nur ärgern. 

Wie dem auch sei, ich fand einen guten Platz in der ersten Reihe, genau gegenüber der Bühne mit geradem Blick auf Martin Walker ... und wartete erst einmal. Immerhin noch 40 Minuten bis zum Anstoß. 

Tja, was soll ich sagen, es war grandios. Die Veranstaltung war eine Art Talkshow. Ein Moderator plauderte mit Martin Walker, der ausgezeichnet Deutsch spricht und er, Martin Walker, erzählte recht amüsant und kurzweilig über sich, seine Familie, das Périgord, seine Arbeit als Journalist ... über Bill Clinton, mit dem er gemeinsam studiert hat, über Gorbatschow, den er als Auslandskorrespondent erlebt hat ... und natürlich über Bruno und Saint Denis, über den dortigen realen Dorfpolizisten, dem Bruno nachempfunden ist und er erzählte das eine oder andere Anekdötchen. Naja, und dann las er natürlich einigen Passagen aus seinem neuen Buch 'Grand Prix', wohl auf englisch und der hiesige Buchhändler, Initiator der Veranstaltung, las einige Passagen in deutscher Sprache. 

"Pferde, Bassets, diners auf dem Land und ein Mann in Uniform - wie viele Register wollen Sie eigentlich noch ziehen, um eine Frau zu verführen, Bruno?" (Martin Walker, Grand Prix, S. 242)

Sag ich doch: "Großartig!" Wobei ich natürlich davon ausgehe, dass auch Martine nicht abgeneigt ist ... 

Montag, 9. Oktober 2017

Alltags-Jogging

"Wie gut, dass ich so prima joggen kann", dachte ich frohgemut, als ich ... aber von Anfang: Heute musste ich in Administrativitäten in die Kreisstadt, kurzum, ich musste zur Krankenkasse, unseren Status, wegen der künftigen Selbständigkeit klären. Das Wetter war bescheiden und meine Lust, mit dem Fahrrad zu fahren sowieso und so bemühte ich das Hippiemobil, zwecks Transport. Parkplätze waren mal wieder rar gesät, kostenlose sowieso, doch ich hatte Glück und fand einen Stellplatz, nicht allzuweit von der Krankenkasse entfernt. Als ich gerade zum Parkautomaten gehen wollte, kam ein Herr und fragte, ob ich seinen Parkschein aufbrauchen wollte, er hatte noch 40 Minuten zur Verfügung. Nun, na klar, wollte ich, nahm den Schein, fragte, was er dafür bekäme, nein, nichts! "Oh, wie lieb von Ihnen", bedankte ich mich höflich bis strahlend und wünschte ihm einen schönen Tag. 

Naja, und dann setzte ich mich, die Knäppe der Zeit berücksichtigend in laufende Bewegung und joggte die Straße entlang, stieß die Tür zur Krankenkasse auf, hüpfte wohlgelaunt die Treppe hinauf ... nein, keine zwei Stufen auf einmal nehmend, dafür bin ich zu klein ... und, naja, kam an. Völlig entspannt, kein bisschen außerpustig und erledigte meine Geschäfte. 

Noch vier Minuten, bis 10! Dann läuft der Parkschein ab. Aber kein Ding und als ich leichtfüßig zu meinem Autochen geschwebt kam, war die Politesse gerade dabei, den Nebenmann zu beknöllchigen. Geschafft! Aber gut, mir drohte eh keine Gefahr, ich hatte noch zweieinhalb Minuten, das Leben ist schön!

Sonntag, 8. Oktober 2017

Bad hair day

"Spätestens eine halbe Stunde nach dem Aufstehen sollte man gefrühstückt haben", sagt die Ernährungsberatung und ich sage: "Das schaffe ich!" Für heute habe ich einen Nüchternlauf geplant und als die ersten Sonnenstrahlen ... nun ... als das erste Licht durch mein Fenster fällt, stehe ich leise auf und ziehe mich an. Weil ich vorgestern ja so gefroren hatte, nehme ich heute ein Shirt und eine Jacke und nach einem Blick in den Spiegel auch eine Mütze ... und weiß zum Glück jetzt noch nicht, wie sehr ich später schwitzen werde. 

Mit einem lauten Knall fällt die Haustüre in's Schloss, als ich diese schwungvoll hinter mir zu werfe. So viel zum Thema "leise". Wie dem auch sei, ich gehe über die Straße, überquere den Penny-Parkplatz und setze mich in Trab. Meine Atmung ist, wie gehabt, recht flach, aber das ist eben so und ich würde bestimmt einen Sauerstoff-Schock bekommen, wenn ich mehr Lungenvolumen hätte. Habe ich aber nicht, also Klappe! Ich laufe und laufe und dampfe ... und Schweini findet, dass wir ruhig mal eine Gehpause einlegen könnten, was ich aber hartnäckig überhöre. Paaaah, seit wann haben Hunde etwas zu sagen? Mittlerweile bin ich auf dem rechten Auge blind, weil die Brille einseitig beschlagen ist, aber solange ich noch ungefähr erahnen kann, wo ich bin ... und solange ich nicht über Fiffy stolpere, der mittig auf dem Weg stehen bleibt, taub für jedwede Lockung des dazu gehörigen Frauchens und mir wohlgesonnen entgegen blickt, geht es ja.

Meine Pace liegt knapp über 9 Minuten und ich mache längere Schritte, sodass ich am Ende auf eine saubere 8:50/km komme. Weil ich wegen der 'Halbe-Stunden-Regel' nur etwas über 20 Minuten laufen kann, biege ich nicht zur zweiten Runde ab, sondern laufe schnurstracks nach Hause.

Ok, eigentlich könnte ich ja jetzt über mein Frühstück herfallen, aber ich werde einfach mal den Nachbrenn-Effekt in Anspruch nehmen, noch ein Weilchen abwarten und solange meine Hayday-Farm bewirtschaften und als alle Tiere gefüttert, die Felder abgeerntet und das Schiff beladen ist, gibt es zwei Schoko-Reiswaffeln Zartbitter mit Mandel-Tonka-Creme bestrichen und eine Banane. In diesem Sinne, Gut'n Appo!

2,4 km - 8:50/km, Zeit: 21:01, Puls ø 154

Freitag, 6. Oktober 2017

No Mimimi

Irgendwie habe ich krumm geschlafen. Mein Brustbein tut bei jeder unvorsichtigen Bewegung weh, aber meine Beine zappeln und so ziehe ich meine Laufklamottage an. Bisher habe ich mich immer zu warm angezogen, aber diesmal bin ich schlauer ... meine Güte, ist mir kalt und als ich auf Temperatur komme, friere und schwitze ich abwechselnd. Zudem ist meine Atmung extrem flach und als ich nach 10 Minuten immer noch schlecht Luft bekomme, überlege ich, mein Asthma-Medikament ab sofort morgens zu nehmen, anstatt abends. Aber gut, ich will laufen und nicht jammern. Es gibt eben gewisse ... nun, sagen wir mal Unannehmlichkeiten, mit denen man leben und vor allen Dingen zurecht kommen muss. Ist halt so und es gibt immer Schlimmeres. Man muss dankbar sein.

Wie dem auch sei, gehe ich bis kurz vor den Huckel und laufe von eben diesem eine Runde, bis zu eben diesem. 24 Minuten bin ich jetzt unterwegs und ich laufe drei weitere Minuten, bis ich eine dreiminütige Gehpause einlege. Der Plan war, die erste Runde zu laufen, die zweite Runde mit Gehpausen zu garnieren und die dritte Runde war eigentlich als reine Geh-Runde gedacht, aber ich habe noch ... naja, Puste nicht unbedingt, aber dass, was man 'noch Luft haben' nennt und so, na klar, verwerfe ich den vorher gefassten Plan und lege doch noch ein paar Intervalle hin. Insgesamt mache ich das 7 mal, was in Summe eine Komplett-Runde plus zwei Lauf-Geh-Runden sind. 6,4 Kilometer. Yatta! Long ... ääääh ... *hüstel* ... run!


Dreimal komme ich an Gemeindearbeitern vorbei. Dreimal an den gleichen, die sogar die selben sind. Einmal stehen sie rum, beim zweiten Mal sitzen sie im Auto bei der Frühstückspause und beim dritten Mal stehen sie rum, machen aber den Eindruck, als ob sie etwas tun würden und als ich mich zum wiederholten Male an dem Bagger vorbei quetsche, kracht es ohrenbetäubend. Ich erschrecke, die Gemeindearbeiter lächeln freundlich. Hmpfffff ...

Eigentlich könnte ich noch eine Runde laufgehen, aber ich will nach Hause und so biege ich nicht noch einmal ab, sondern gehe schnurstracks in Richtung Heimat, hole eine eisgekühlte Dose 'light Lemon' aus dem Kühli und schmeiße mich voreilig auf's Sofa. Autschi, mein Brustbein.

 6,4 km - 10:31/km, Zeit: 1:06:58, Puls ø 147 bmp

Donnerstag, 5. Oktober 2017

Krefelder Silvesterlauf

Nachdem man sich immer noch nicht online für den Krefelder Silvesterlauf anmelden kann, habe ich jetzt eine Anfrage per eMail an den Verein geschrieben und hoffe, dass man sich meiner erbarmt - auf Antwort vom Kempener Triathlon-Verein warte ich übrigens immer noch, was ich nicht sehr nett finde. Aber das nur nebenbei erwähnt. 

Wie dem auch sei, habe ich die Laufstrecke bei GPSies gefunden und kann nun gezielt trainieren. Ok, es ist die 8,2 km-Strecke und nicht die Jedermann, aber ich muss ja nicht gleich vier mal um den Panhas laufen ... aber ich könnte, wenn ich wollte. Verlaufen kann ich mich auch nicht, denn ich habe die Strecke gerade erfolgreich auf meine Garmin geladen. Aber gut, so schwer ist der Kurs natürlich auch wieder nicht, als dass es der Navigation bedürfe, aber ich bin halt ein 'Spielkind' und freue mich über das eine oder andere Gadget. Jetzt heißt es leider bis Übermorgen warten, ehe ich einen Testlauf starten kann ... *seufz* ... Doris mutmaßte ja, dass ich ungeduldig bin. Pööööh, ich weiß gar nicht, wie sie darauf kommt ... *lach* ... Trotzdem und bei aller Zappelei heißt es jetzt warten, ob sich dieser Verein meldet, oder es der 'Triangel' gleich tut und schweigt. Ich bin gespannt.

Mittwoch, 4. Oktober 2017

Auf der Stelle treten

Nun trug es sich zu, dass unsere Protagonistin ihre kleine Minirunde schaffte, aber irgendwie nicht weiter kam. Jedes Mal war sie ziemlich erledigt und es war gar kein dran denken, auch nur einen Schritt weiter zu laufen. Ok, so kann es nicht weiter gehen, meldete sich sogar - man mag es kaum glauben - ein Köter namens 'Schweini' und so fragte ich mal wieder um Rat. 

Elke schickte mir ein paar hilfreiche Links, u. a. auch einen Link zu einem Trainingsplan, 5 Kilometer in 12 Wochen. Ok, soooooo langsam bin ich dann auch wieder nicht. Das Ding war jetzt allerdings, dass ich natürlich schon weiter war, als 3 x 3 Minuten mit 3minütigen Gehpausen dazwischen, und so war der Plan, erst einmal die Runde durchzulaufen und dann eben die 3 x 3 Minuten dran zu hängen. Müsste sich irgendwie mit der Runde auskommen. 

Heute morgen ging ich los, erst einmal bis kurz vor den Huckel und verfiel dann in's Laufen und obwohl ich abends mein Cortison vergessen hatte, lief es lufttechnisch ganz gut und auch mein Puls bewegte sich in moderaten Bereichen, wenigstens auf der ersten Runde. Puls, nicht Luft, denn irgendwann setzte die Wirkung des nachträglich eingenommenen Asthma-Medikamentes ein.

Ok, ich lief also einmal von Huckel zu Huckel, sozusagen und hielt mich dann an den 'neuen' Trainingsplan. Erstaunlicherweise fing jetzt mein Puls an, verrückt zu spielen und meine Uhr kam aus der Alarmschlagerei gar nicht mehr raus. Memo an mich: Alarm abschalten! Aber wie dem auch sei, ich schaffte auch die zweite Runde und überlegte kurz, ob ich noch eine dritte Auslauf-Runde anhängen soll. Aber wie gesagt, ich überlegte nur kurz ... ganz kurz, wohlgemerkt. Sehr kurz, um bei der Wahrheit zu bleiben.

So, und jetzt gibt es ein zweites Frühstück - allerdings nur einen örkseligen Apfel - und wenn sich der Schweißkleber von Haut und Shirt gelöst hat und sich der Stoff wieder bewegen lässt, gehe ich duschen. 

4,4 km - 9:40/km, Zeit: 42:10, Puls ø 145

Montag, 2. Oktober 2017

Ein Vögelchen namens 'Blaumeise'

"Hallo, Frau Laboe", begrüßt mich der Fahrradhändler meines Vertrauens immer, was wohl der Tatsache geschuldet ist, dass er lange Zeit an der Ostsee gelebt hat und mir ist es egal, wie man meinen Nachnamen ausspricht und auch, wenn ich seit dreißig Jahren so - oder so ähnlich - heiße, ist es nur ein angenommener Name und wenn ich jedes mal verbessern würde, käme ich aus dem Verbessern gar nicht mehr raus. Ok, nicht das Thema ... 

Am Samstag ging ich in den Fahrradladen, um Steckschutzbleche für Sturmfalke und Thermo-Radschuhe zu kaufen, weil ich ja bald Berufs-Radpendlerin sein werde und dann gerne passend ausgerüstet wäre. 

Wie dem auch sei, wir erzählten über dies und über das und im Verlauf des Gesprächs kamen wir auch auf das Zugfahren mit dem Rad zu sprechen und ich sagte, dass ich gerne irgendwann mal ein 'Birdy' hätte. Nun, was soll ich sagen, er hatte eines da, kein Speed, aber trotzdem ein Birdy. Gebraucht, tadellos in Schuss, kaum 200 Kilometer auf dem Buckel. vollgefedert mit 21 Gängen und weil der Preis unschlagbar war, griff ich natürlich sofort zu. 

Ok, das Falten war zunächst ein bisschen tricky, aber ein durchgeschwitztes T-Shirt später hatte ich den Dreh dann raus und schaffe es mittlerweile, das Rad zwar nicht in 15 Sekunden, aber auch nicht wesentlich langsamer zusammen zu falten. Ein Renner ist das Rad jetzt wohl nicht, aber es erfüllt seinen Zweck und das Fahren an sich ist angenehm. Der Sattel könnte ein bisschen höher sein, aber dazu bräuchte es ein längeres Band am Gepäckträger und dann wiederum hätte ich kein Mass mehr, wie weit ich den Sattel raus ziehen muss, damit der passt. Also bleibt es so, wenigstens erst einmal und dann können wir immer noch weiter sehen. Tja, wie es der Zufall manchmal so will, kommt man schneller an ein neues Fahrrad als man gedacht hat. Auch, wenn es ein Gebrauchtes ist.
 

Donnerstag, 28. September 2017

Rad 'n' Rail

"Süßer Jesus, ist mir schlecht." würde vermutlich Isaac of Waringham sagen - wobei ich schon wieder bei 'Yatta-Man' Hiro Nakamura bin, der, immer wenn er die Galerie des Künstlers Isaac Mendez betritt "Mista I_ßaaaaa_haaaak" ruft - und meine Großmutter hätte gesagt: "Grundgütiger, ist mir übel." Ich hingegen drücke mich da etwas anders aus, meine aber das Gleiche: "Shice, ist mir schlecht!" Ich werde heute Zug fahren. Also nicht nur Zug, sondern Zug mit Fahrradmitnahme und der entsprechende Platz ist reserviert. In der 'Nord-West-Bahn' muss man Fahrradmitnahme am Vortag anmelden, sonst kann es sein, dass man bei Überfüllung raus fliegt und auf den nächsten Zug warten muss, währenddessen natürlich das schweineteure Ticket abläuft. Monatskarte wird nachher wesentlich billiger, nur mal so am Rande bemerkt. 4er Ticket mit Fahrradmitnahme 33 nochwas, Monatskarte im Abo, gültig ab 9 Uhr - vorher ist die Bahn eh viel zu voll - 78 Euro. Benzin? Nunja, richtig teuer! 

Wie dem auch sei, es nützt ja nichts, denn bald werde ich mit dem Fahrrad berufspendeln müssen und da bietet es sich an, ein Stück mit der Bahn zu überbrücken. Ok, eine Strecke ist nur 25 Kilometer weit, aber danach folgt dann eben noch ein Arbeitstag und wieder zurück radeln.

Mit ziemlich starkem Magengrummeln mache ich mich auf den Weg nach Kempen zum Bahnhof, wo ich in den RE 10 nach Düsseldorf einsteigen möchte. Ich hatte bei der Reservierung alles erfragt und die Auskunft erhalten, dass ich egal in welchen Wagen einsteigen könne, es müsse nur eine Fahrrad-Symbol angebracht sein. Ok, war!

Ich steige also in den Zug ein und stelle fest, dass alle Fahrradplätze mit Fahrgästen besetzt sind und ein Fahrrad angeleint ist. Tja, was nun? Austeigen und ein neues Abteil suchen geht nicht, weil die Zeit nicht reicht und einfach durchschieben fällt auch flach, weil es zu eng ist. Es bleibt mir also nichts anderes übrig, als mich samt Fahrrad einfach in den Gang zu stellen und uns gut festzuhalten, vobei ich wenigstens eine Handbremse gezogen halte.

Zwei Stationen weiter steigt das angekettete Fahrrad aus und ich übernehme den Platz. Ok, habe ich das jetzt auch geübt. "Nächster Halt: Osterrath!" schallt es durch die Lautsprecher. Hier muss ich raus. Ich entfriemel mein Rad und stelle mich an die Tür ... um beim Aussteigen festzustellen, dass das verdammt hoch ist. Ich lasse Ellie einfach die Stufen runter rollen, in der Hoffnung, dass der Mittelmotor nicht aufsetzt, aber klappt. Neeee, von hier aus will ich auf gar keinen Fall zurück reisen, denn ich bekomme mein Bike vermutlich gar nicht erst in den Zug hinein. Aber gut, jetzt muss ich eh erst einmal weiter nach Kaarst, wo wir bald einen Laden eröffnen werden. Ok, ich kenne mich hier nicht aus und befrage mein Navi, welches die Adresse natürlich mal wieder nicht kennt, denn es ist mit Spontan-Eingaben völlig überfordert. Ich hatte mir das Teil ja u. a. dafür gekauft, dass ich, wenn ich mich verirrt habe, wieder nach Hause finde, aber das klappt nicht, ich muss immer schön vorher planen. Dumm ist daran natürlich, dass ich ja vorher gar nicht weiß, wo genau ich mich verfahren werde und Navi-Hilfe anfordern muss.

Wie dem auch sei, ich muss jetzt nach Kaarst und es gibt zwei Möglichkeiten, links oder rechts und ich entscheide mich offensichtlich für die richtige Variante, denn ich finde unseren Laden recht komplikationslos ...also nachdem ich einmal den Briefträger gefragt hatte und ein Mann, als ich ratlos an einer Abzweigung stand, von selber angehalten und gefragt hatte. ob er behilflich sein könne. Ja, konnte er, danke schön.


So, und nun muss ich zurück. Bahnfahrt von Osterrath aus habe ich abgehakt, auf jeden Fall für heute und so radele ich Richtung Heimat - nicht ohne vorher mein Navi zu programmieren. Hahaha! Wie gut, dass ich den Weg einigermaßen kenne. Und wie ich so vor mich hin fahre, überlege ich, ob ich nicht beim nächsten mal Sturmfalke nehmen sollte, weil mein Rennrad ja viel kleiner und leichter ist, als Ellie, das Riesenrad. Gut, nur kurz überlegt, denn ich gerate auf eine Rad- und Rückenbruch-Piste par exellance ... und das für mehrere Kilometer. Ufff! 

Plötzlich stehe ich an einem Bahnübergang mitten im Feld, sozusagen. Hier muss man per Telefon den Schrankenwärter benachrichtigen, dass er auf machen soll, aber er winkt erst einmal ab, denn gleicht kommt ein Zug. Ok, so gleich kam der dann auch wieder nicht, aber irgendwann war der Übergang frei und es konnte weiter gehen. Nach links: Grefrath, da will ich hin. Geradeaus: Süchteln, da will ich zwar nicht unbedingt hin, aber es geht an der Niers entlang und Niers ist gut, die fließt an Grefrath vorbei und führt mich unweigerlich nach Hause, sozusagen. Ok, das war ein Fehler. Der nächste unwegsame Fahrradweg - offizielle Fahrradweg! Hier gibt es nicht nur tiefe, vom Regen ausgewaschene Schlaglöcher und Geröll, sondern auch noch Kanaldeckel, die soweit aus dem Boden ragen, dass sie schon fast Stufen durchgehen könnten. Aber gut, nützt jetzt nichts, weiter geht es. Nach einer Weile ist dieses Stück gemeistert und ich biege in einen Weg ein, an dem links, rechts und in der Mitte das Gras recht hoch wächst und ich an eine Sushi-Straße für Zecken denken muss, die sich einfach bedienen können, während das Frisch-Futter vorbei radelt. Hier ist es fast so, wie die Spurplatten-Radwege am Nord-Ostseekanal. Genauso eng, genauso begrast, aber - und das zähle ich als Plus-Punkt - nur fast so rumpelig. Am NOK hatte ich ja immer Angst, dass ich mir die Handgelenke breche könnte, so wie das alle paar Zentimeter in den Lenker gerummst hatte.

Mittlerweile bin ich mit Zeug gepudert und da ich beim Fahrrad fahren immer so viel Zeit zum denken habe, überlege ich, wie sich wohl Averell Dalton gefühlt haben muss, als er geteert und gefedert durch Daisy Town - oder wo auch immer - marschiert ist ... und Hunger habe ich auch. Bald, bald bin ich da, tröste ich mich und ich schaffe es tatsächlich noch, bevor der Bio-Laden in Grefrath für heute schließt. Mittwochs haben die Geschäfte im Dorf nur bis mittags geöffnet. Aber ich komme noch rechtzeitig an, verputze einen halben Schoko-Riegel noch vor der Kasse und reklamiere beim Bezalhen, als Karsten sagt: " ... und die zwei Schoko-Riegel", dass es ja eigentlich nur anderthalb sind. Aber gut, gilt nicht.

Ob ich das noch einmal mache, weiß ich nicht. Fakt ist, dass ich bald Berufspendler sein werde und nicht jeden Tag für 50 Kilometer Benzin verschwenden will. Aber so im Nachhinein gesehen war es gar nicht so schlimm und wenn ich einen rennradkompatiblen Weg gefunden habe, dann denke ich, wird das schon anders aussehen.

Dienstag, 26. September 2017

Donnerstag, 21. September 2017

In Worten: Siebenzweiundfünfzig

Heute will ich eine kleine Runde laufen. Meine Ruhezeit - meine von Garmin vorgegebene Ruhezeit - ist beendet und es spricht eigentlich nichts dagegen. Also außer, dass mein innerer Schweinehund leise jault. Aber nix da! Ich ziehe mich an und gehe die 500 Meter bis zum Huckel, dann trabe ich los. Ich möchte meine Pace verbessern und um es mal vorweg zu nehmen, es klappt. Aber voll anstrengend. Ich kann mich nicht so recht entscheiden. Einerseits fluche ich, andererseits gucke ich stolz auf meinen Pace-o-Meter. Ich laufe sogar mal eine 6:45 ... wohl nicht lange und so ca. einen Kilometer vor zu Hause, bin ich am Ende. Ich bin echt k.o. und will lieber gehen.  Da kommt ein Rastplatz. "Wenn du jetzt deine Uhr abstellen und eine Weile ausruhen würdest, das merkt kein Mensch" flüstert mir Schweini in's Ohr und ich wäge kurz ab. Dumm ist jetzt nur, dass das Motto des Tages 'Nix da!' lautet, und so halte ich durch. Meine Pace wird immer schlechter, minimal zwar, aber wenn ich nicht aufpasse ... ich ziehe das Tempo wieder etwas an, aber 100 Meter vor dem Ziel mache ich dann doch schlapp und gehe den Rest. 7:52/km! Wohl die Gehzeit, - deklariert als Warm Up und Cool Down - nicht mit eingerechnet. Also quasi eine kürzere kleine Runde. Trotzdem: Yeah! Beim 'Yatta-Run' vor zwei Wochen lag ich noch bei 10:07. Aber gut, da war ich final auch nicht so erledigt, wie jetzt. Der nächste Versuch kann dann in 19 Stunden starten. Sagt auf jeden Fall mein Erholungsratgeber und mein Schweinehund lehnt sich entspannt zurück und nickt zufrieden. 

Dienstag, 19. September 2017

Morgens auf der Hinsbecker Heide

Obwohl der Erholungsratgeber meiner Garmin mich mahnt, noch 26 Stunden Ruhepause einzuhalten, zieht es mich raus. Ich will heute nach Hinsbeck in den Wald und eine Runde laufen.Was mich ein bisschen anpestet ist die Tatsache, dass ich erst mit dem Auto hinfahren muss, immerhin 5 Kilometer eine Strecke, was am Ende 3/4 l unnütz verplempertes Benzin sind. 

Wie dem auch sei, der Parkplatz ist erfreulich leer, was darauf hindeutet, dass das Wetter zu schlecht für Retrieverchen nebst Frauchen ist. Sehr gut. Ich gehe über die Wiese am Spielplatz und muss mich erst einmal orientieren. Immerhin ist es fast 15 Jahre her, dass ich hier täglich mit meinen Hunden spazieren gegangen bin. Ein bisschen gruselig finde ich es schon, so allein und als es hinter mir leise knistert, drehe ich mich doch tatsächlich um. Wie gesagt, früher hatte ich immer mindestens einen Hund dabei. Einen gefährlichen Hund, wohlgemerkt. Kein Spaß für Jogger, die sich hinter Bäumen dehnten, denn die hat mein Hundili immer fein in Schach gehalten, bis ich vorbei und in Sicherheit war. Heute ist hier nichts und niemand. Kein 'tauber' Retriever, kein Frauchen, ...  aber ich staune nicht schlecht, als ich eine Schafherde auf dem Weg sehe und ich erinnere mich an die Geschichte, als hier ein Gespann Rückepferde ihre Arbeit quer über den Weg verrichteten und es den blöden Waldbauern absolut kalt ließ, dass Spaziergänger - also ich - da lang wollten. Das war echt krass, denn die Pferde waren riesig und deren Weg kurz, wenn der Baumstamm erst einmal aus dem Gestrüpp gerissen war. Die Schafe sind aber kein Problem, die laufen von selber weg, als ich angetrabt komme. 

An der nächsten Gabelung weiß ich nicht mehr, wo ich lang muss, was mir im weiteren Verlauf immer wieder passiert und so kommt es, dass ich eine Böschung mehr recht als schlecht hinunter tappse und das Blöde ist, wo es runter geht, geht es irgendwann auch wieder rauf. Und so ist es auch. Mannomann, ist das anstrengend. Der Schweiß fließt an mir herunter, wie ein lecker Wassertank es nicht besser könnte, aber ich gebe nicht auf und irgendwann ist die Runde geschafft. In einer absolut grottigen Zeit, aber gut, kann nur besser werden.

Montag, 18. September 2017

Laufen, laufen, laufen, Trail

Wer hätte das gedacht. Kaum ist der Kreis-Lauf hinter mich gebracht und ein neuer Morgen heran gebrochen, bin ich schon wieder unterwegs. Auf Schusters Rappen, sozusagen. Heute will ich 5 Kilometer schaffen und ein bisschen Trail will ich auch. Ich überlege kurz, ob ich nach Hinsbeck in den Wald fahren soll, entscheide mich aber dagegen, weil da um diese Uhrzeit Horden von ach so toll erzogenen Golden Retrievern (Anm. d. Red.: Hahaha) mit den dazugehörigen Besitzern unterwegs sind. Da habe ich keinen Bock drauf und außerdem finde ich es etwas blöd, zum Laufen mit dem Auto zu fahren, also bleibe ich in heimischen Gefilden, sozusagen. 

Ich gehe so zweihundert auf dem BahnRadweg, bevor ich mich in Trab setze und ich laufe und laufe und laufe. Eigentlich wollte ich nur die zweieinhalb Kilometer bis Haus Milbeck und dann um die "Wendemarke" herum und wieder zurück. Aber meine Füße wollen anders und so biege ich nach rechts ab und laufe einfach weiter. Das ist so eine erweiterte Pferdekoppel-Runde. Puls und Weg sind sich einig, beides steigt, aber mir geht es gut, ich kann atmen, denken, ... Erzählen ist nicht so gut, weil ich ja schon alles weiß, was ich mir mal mitteilen könnte und so ist die Themenauswahl eher beschränkt. 

Nun gut. Es geht immer noch bergan und meine Pace wird immer schlechter. Lag ich eben noch im 9er-Bereich, so bin ich jetzt bei einer hohen 10. Durchschnitt, wohlgemerkt! An der nächsten Abbiegung geht es wieder rechts. Jetzt kommt ein kurzes Stück Schotter und ich werde es lieben. 

Ohja, das macht Spaß und geht auch ganz leicht. Ich glaube, ich habe eine neue Vorliebe entdeckt. Aber vielleicht liegt es ja auch nur daran, dass es jetzt bergab geht. Boah, das macht voll Laune. Der Untergrund fühlt sich so weich an und es ist toll, so ... ja, wie soll ich sagen, ... also nicht stur einen Fuß vor den anderen zu setzen, sondern ihn auf die beste Stelle zu setzen. Keine Ahnung, wie ich das erklären soll. Eben den Tritt zu suchen. 

Nach ca. 400 Metern kommt wieder Asphalt. Wohl mit Kuhfladen gepflastert, denen ich so gut wie möglich ausweiche. Ist aber nur ein kurzes Stück und dann geht es schon wiedr rechts und immer der Heimat entgegen. Noch ungefähr zwei Kilometer ausschließlich bergab, was es aber nicht besser macht. Meine Pace bleibt im 10er-Bereich, mein Puls geht in die hohen 160. Aber egal, mir geht es immer noch gut. Zwar fließt der Schweiß in Strömen, aber das ist ok und als mir zwei Walkerinnen entgegen kommen, lächele ich freundlich und wünsche einen guten Morgen. Also, solange ich das noch kann ... alles gut! 

Ah, die Pferdekoppel. Noch etwas über anderthalb Kilometer und nach der nächsten Kurve kann ich den Huckel schon sehen. Ich ziehe mein Tempo an, denn ich will unbedingt unter 10 Min/km abschließen, was ich auch schaffe. 9:56, Yatta! 

Die restlichen 300 Meter gehe ich nach Hause und man glaubt es nicht, dehne mich vor der Haustüre.

Trail, ich glaube, das finde ich klasse!

Sonntag, 17. September 2017

Venloop 2018

Nun bin ich also vollends verrückt geworden. Der erste Lauf - Kreislauf-Viersen - ist noch nicht erledigt, dass kommt im weiteren Verlauf des Tages und ich habe mich für den 'Venloop 2018' im März angemeldet ... und die Startgebühren bezahlt! 5 Kilometer Laufen, mit einer Mindest-Pace, die mir Gott sei Dank gerade entfallen ist. Also glaube ich auf jeden Fall, dass es solche Vorgaben gibt. Aber gut, ich habe ja noch etwas Zeit für die Vorbereitung. 

Freitag, 15. September 2017

Goodbye Zucker

Zur Zeit lese ich rein Interesse halber u. a. (Anm.: d. Red.: ich habe immer mehrere Bücher am Start) das Buch 'Goodbye Zucker' von Sarah Wilson. Ich esse zwar keinen Zucker, also keinen Haushaltszucker, aber trotzdem wollte ich mal wissen, auf wieviele Teelöffel ich im Laufe des Tages so komme und da ich ja so gut wie alles tracke, war der Wert schnell ermittelt. 13 Teelöffel Zucker alleine für Gestern, obwohl ich gar keinen Zucker, Haushaltszucker gegessen hatte. Puuuuuh, das ist viel! 

Schuld ist das viele Obst, dass ich vertilge. So gab es z. B. Gestern zum Frühstück 50 g Grillkäse mit einem gebratenen Apfel namens 'Pink Lady' und so hatte ich schon mal 18 g Zucker, bzw. 4,5 Teelöffel von dem Zeug intus und eigentlich die Tagesmenge schon fast erreicht. Naja, und so summierten sich die Teelöffel über den Tag auf sage und schreibe 13 Teelöffel. Unglaublich, und das obwohl ich eigentlich, wie gesagt,  keinen Zucker esse. Das ist viel zu viel.


Heute gab es dann besagte Menge Grillkäse mit zwei Reis-Waffeln, Styropor und Gummi, sozusagen. Geschmeckt hat es natürlich nicht, dafür habe ich aber nur 0,7 g Zucker konsumiert, also eine Teelöffelspitze, sozusagen und werde im weiteren Verlauf des Tages auf insgesamt 3,5 Teelöffel Zucker kommen, u. a., weil ich das Obst gegen Gemüse austauchen werde. Aber Hammer ist das trotzdem, vor allen Dingen, wo ich doch recht selbstbewusst an die Sache heran gegangen bin. Zucker? Ich? Kein Problem! Aber gut, so kann man sich wohl täuschen.

Donnerstag, 14. September 2017

Oh, dieser Wind, dieser schreckliche Wind

Ich will laufen und deshalb mache ich mich trotz Wind und Wetter auf den Weg, das Feld zu umrunden. Du meine Güte, das ist nicht windig, das ist regelrecht stürmisch und ich kommen kaum einen Meter voran. An Laufen ist gar nicht zu denken, denn da werde ich weg geweht. Ich stemme mich gegen die Wand und stampfe einen Schritt nach dem anderen in den Asphalt. Als ich an der Koppel nach links abdrehe, ist es geschützer, denn der Wind fegt nun über mich hinweg und ich gehe in Laufen über. 

Mein Puls steigt sofort an, sodass meine Uhr ein psychedelisches Kreischkonzert anstimmt und sich überhaupt nicht mehr beruhigen will. Aber gut, ich kann klar denken, gleichmäßig atmen und mich auch noch mit mir selbst unterhalten, also alles gut. Ich kann sogar den muffeligen Walker, der mir entgegen kommt am Stück grüßen, was er aber nicht erwidert. Auf den letzten 50 Metern gebe ich Gas, auch eine Sache, die ich vor kurzem noch nicht konnte, und sprinte mit langen Schritten der Heimat entgegen. 

Naja, und weil ich ja ... ääääh ... hüstel ... ääääh ... also so eine Art ... Wettkampf-Sportler bin, habe ich mich für meinen ersten Lauf angemeldet. Ist jetzt nicht spektakulär, Kreislauf Viersen vom Kreissportbund, aber immerhin. Man konnte auswählen zwischen Laufen, Walken und Nordic Walking, 5 oder 10 Kilometer und ich habe mich für Nordic Walking entschieden, nach der Strecke wurde nicht gefragt. Das Ding ist nämlich, weil ich ja noch ein Hybrid bin, sozusagen, könnte ich beim normalen Walking ohne Stöcke doch in den Laufschritt verfallen und das fände ich irgendwie nicht richtig. Walken ist Walken und kein Tripptrappsen. Das Kriterium der langsamsten Lauf-Gruppe ist eine Pace von 7:00 Min/km und daher kam das nicht in Frage. Jetzt suche ich am besten mal meine Stöcke.

Mittwoch, 6. September 2017

Yatta!

Dass es heute etwas werden könnte, ahne ich, als ich an der Pferdekoppel links abbiege, um sie zu umrunden. Es läuft! Aber sowas von! Zunächst gehe ich die 500 Meter bis zum Huckel. Meine Uhr rappelt, wie ein Nokia auf Speed, weil mein Puls hartnäckig unter 100 bpm bleibt. Aber nix da, Startlinie ist der Huckel und erst dann geht es los. Ich laufe sauber und atme gleichmäßig vor mich hin. Als ich an die erste Ecke komme, immerhin 150 Meter weiter, als beim letzen Mal, bin ich schon leicht euphorisch. Mein Puls liegt bei konstanten 133 bpm und ich laufe weiter. Jaaaaaaa_haaaaa, Laufen und nicht Tripptrappsen! Locker und leichtfüßig laufe ich weiter. Meine Güte, es geht! Vielleicht schaffe ich ja noch die 500 Meter bis zur nächsten Ecke auf den BahnRadweg ... OMG, ich laufe und laufe ... bis zur Kreuzung und biege auf 'meinen' Radweg ein. Jetzt sind es noch knapp einen Kilometer. Ok, das wird nichts. Das habe ich noch nie geschafft. Mein Puls geht etwas hoch, bleibt aber im absolut grünen Bereich. Das Kreuz des Bikers, die Brücke ... YEAH! ... Ich schaffe das. Mein Puls geht in Richtung hohe 140er und ich verlangsame den Schritt. Nicht viel, ich bleibe am Laufen, aber wenigstens so weit, dass er sich einpendeln kann. 

Aber halt, eine komplette Umrundung im Laufschritt wäre ja eigentlich wieder bis zum Huckel und bevor ich mir nachher das Finisher-Shirt nicht anziehen kann, laufe ich wieder über den Supermarktparkplatz und schaffe es tatsächlich. Wohl mit einem Puls im 150er Bereich, aber egal, das ist vertretbar. Als ich zurück gehe, stelle ich aber vorsichtshalber meine Uhr ab, denn ich will mir ja meine Pace nicht versauen. 10:07! Memo an mich: Beim nächsten Mal stellst du die Uhr erst an, wenn du das WarmUp beendet hast! Gibt eine bessere Zeit.

1 Kilometer - 10:44/km (inklusive der ersten 500 Meter Gehen als WarmUp)
2 Kilometer - 9:43/km
0,9 Kilometer - 9:53/km

Am nächsten Tag werde ich es noch einmal schaffen. Wohl direkt und durchgehend mit hohem Puls, aber ich fühle mich nicht schlecht dabei, kann atmen und singen. Wenn ich es noch ein mal schaffe, also drei mal hintereinander, dann, so habe ich mir vorgenommen, werde ich die Distanz erweitern und so überlege ich schon, wo ich dann hin laufe. Aber vermutlich einfach auf dem Bahnradweg gerade aus in Richtung Nettetal, da ist nach 1,6 Kilometern ein pinker Strich auf dem Weg und nach 2,2 Kilometern ist eine Kreuzung, an der man um einen Pfosten laufen kann um z. B. den Heimweg anzutreten. Das Nächste wäre dann ein Fahrrad-Knotenpunkt mit Rastplatz bei Kilometer 3,3 und dann hätte ich ja bald die 10 km geknackt. Aber gut, ich will jetzt nicht zu engagiert denken und mich stattdessen einfach nur freuen. Yatta! Ich habe es geschafft!

Samstag, 2. September 2017

Ich glaub', ich hab' die Welt umrundet

Juuuuuu_huuuuuu, der Ruhetag ist vorbei! Ich kann heute wieder Laufen! Laufen, laufen, laufen! Häää? Watt? "Juuuuu_huuuu, ich kann heute wieder laufen"? Aus meinem Munde? Aber gut, man muss sein Schicksal annehmen und das Beste daraus machen ... und so gewande ich mich in meine supi-dupi Laufhose mit orange und schaue etwas irritiert auf den Schmutzwäscheberg im Badezimmer, auf dem mein schönes Shirt liegt und vor sich hin müffelt. Ok, auf dem Thermometer stehen eh nur 12°C und so nehme ich halt mein schwarzes Winter-Shirt, stülpe noch ein buntes T-Shirt darüber und schnüre meine Schuhe. Perfekto! 

Nicht wie immer, aber wie seit Neuestem gehe ich erst einmal über den Parkplatz des gegenüberliegenden Supermarktes, marschiere durch das angrenzende Wohngebiet und als ich den kleinen Hochwasserdamm - wir nennen ihn ' den Huckel', weil man da so schön mit der Enduro drüber hüpfen kann - überquert habe, fange ich an zu traben. Diesmal komme ich erstaunlich weit, bis meine Pulsuhr das erste Mal Alarm schlägt. Das läuft ja prima, sozusagen und so packt mich der Übermut und ich laufe nicht um die Koppel, sondern gerade aus, 2 Kilometer bergäuflich und verpasse die Abzweigung für einen 4,5-Kilometer-Lauf. Bemerken werde ich dies aber erst, wenn es viel zu spät ist und zurück zu laufen das gleiche Resultat gebracht hätte. 

Hier ist es echt menschenleer und außer einem älteren Mann, der am Limit schnauft, treffe ich niemanden. Also auf jeden Fall kommt mir niemand entgegen und so tripptrappse ich munter durch die Landschaft. Meine Lauf-Phasen werden immer kürzer, was ich im Gegenzug mit längeren Gehpausen ausgleichen muss. Eine Biene summt um mich herum ... die bald von einer Fliege abgelöst wird. Aber gut ich schwitze mittlerweile, weil mir die Sonne auf den Pelz brennt und das Wintershirt vielleicht doch zu warm gewählt war und so wird mein blumiges Parfüm wohl in etwas Fliegenfreundlicheres übergegangen sein. Ich laufe und gehe und laufe und gehe ... und schaue auf meine Uhr. Was, 110? Oh Schreck, mein Herz ist stehen geblieben! Ich gucke in den Himmel, ob eventuell die Aasgeier über mir kreisen um die Fliege abzulösen, aber nichts, und so trabe ich wieder los. Tripp trapp, tripp trapp ... 

Nach einer Weile muss ich nach links auf den Bahnradweg abbiegen. Hinter mir tauchen Radler auf und mein Hirn schlägt Alarm, "Code: REHA-Sport nach Hüft-OP!" und zur Untermauerung verfalle ich beidseitig in ein leichtes Hinken. Alles gut, die Bike fahren an mir vorbei und ich genese in Sekundenschnelle. Noch 900 Meter, noch 800 Meter ... hier kenne ich mich aus. Ich weiß an jeder markanten Stelle, wie weit es noch bis nach Hause ist. 600 Meter, da steht das Kreuz des Bikers, der mit Herzinfarkt vom Rad gefallen ist, die Brücke, also noch 400 Meter, das Geländer, noch 300 Meter, das Törchen, noch 200 Meter ... jetzt laufe ich los - also ich meine tatsächlich 'Laufen' und nicht 'Tripptrappsen' -, lege sogar einen Zahn zu, denn es könnten ja gassigehende Nachbarn auftauchen. Mein Puls liegt bei knapp 160 bpm! Aber egal, ich "rase" weiter und siehe da, er geht trotz Ignoranz meinerseits auch wieder runter. 140 bpm! So, nur noch über die Straße ... ich lege noch ein Schippchen drauf und semi-sprinte - zu engagiert soll es ja nun auch wieder nicht aussehen - in langen Schritten die letzten Meter bis zur Haustür. Geschafft! Die Pace war zwar grottig, über 11 Minuten, aber dafür sechseinhalb Kilometer!

Ich schleppe  mich zum Kühlschrank und genehmige mir eine eisgekühlte Cola light lemon, die ich gierig in meinen Schlund kippe, um meinen schlimmsten Durst zu löschen, aber sowie das Lebenselixier auf körpereigene Substanz trifft, verdampft sie zischend und zurück bleibt eine Zuckerkruste auf der Zunge. Aber auch lecker.

Später, als ich Lil' Ben von meinem Lauf erzähle, meint dieser nur lapidar: Egal, wie langsam, aber du hast es geschafft! Recht hat er, das gute Kind!

Donnerstag, 31. August 2017

Tripptrappsen ist auch Sport

Nachdem ich die letzten Tage der Fäulnis erlegen bin, habe ich mich heute mal wieder auf den Weg gemacht, um mein Laufstreckchen zu bezwingen. Ok, hat nicht ganz geklappt, noch wehrt sie sich, aber es wird und irgendwann wird sie verlieren. Yatta!

Zunächst gehe ich ein paar Meter, um aus der örtlichen ... ääääh .... hüstel ... Bevölkerungsdichte heraus zu kommen. Ich werte das einfach als Warm Up und als die Luft rein ist, sozusagen, trabe ich los, immer dem Diktat der Pulsuhr folgend, die freundlicherweise schrill flötet, wenn ich in den roten Bereich komme. Dann drossele ... ich glaube, ich habe heute einen Clown gefrühstückt, denn was ist drosseln, wenn man eh schon auf der Stelle tripptrappt ... ich mein Tempo und gehe eine Weile. Gerade, als ich an dem Gestüt vorbei komme, auf dem Lil' Ben eine Weile gewohnt hat und um die Koppel laufen will, kommt ein Mädchen mit Pferd an der Leine. Ok, denke ich, die wird ja jetzt nicht hinter mir her laufen, sondern das Pferd auf die Koppel bringen ... aber denkste! Die latscht samt Gaul hinter mir her. Misto, denn genau jetzt muss ich wieder tripptrappsen. Ich gucke mich kurz um, aber keine Gefahr, das Mädchen ist mit ihrem Handy beschäfftigt und würdigt mich keines Blickes. Aber gut, ich hätte achselzuckend behauptet: 

REHA-Sport nach Hüft-OP! 

Ok, wäre jetzt zwar gelogen, aber der Gedanke, dass es ja auch REHA-Sport nach einer Hüft-OP sein KÖNNTE, lässt mich hoch erhobenen Hauptes weiter traben. Einen Vorteil hat es aber auch noch: Ich trainiere die richtige Körperhaltung und so heiligt der Zweck die Mittel.

Sonntag, 27. August 2017

Laufen nach Herzfrequenz

Habe ich jemals, jeeeeeee_mals erwähnt, dass ich Laufen hasse? Nein? Also ich hasse Laufen, Gehen, Schlendern, Bummeln ... also eigentlich jegliche Art der Fortbewegung, die darauf ausgerichtet ist, dass die Fußsohlen den Boden berühren. Also außer ganz vielleicht den Gang zum Kühli, aber ich glaube, dass liegt eher an der Kürze der Strecke ...

Wie dem auch sei, heute habe ich meine Laufstrategie geändert. Also eigentlich schon seit ein paar Tagen, wobei ich heute Stufe zwei erreicht habe. Ich gehe flott. Mit einer Pace zwischen 10 und 12 Minuten pro Kilometer. Zum Bäcker, zum Einkaufen, zur Buchhandlung, um den Panhas ... alles, was unter drei Kilometern ist, wird zu Fuß erledigt. Naja und heute bin ich noch mal um den Panhas marschiert. Schoko-Eis abtrainieren. Eigentlich stand schnelles Gehen auf dem Plan, aber nachdem mein Puls hartnäckig unter 110 blieb, bin ich in leichten Tripptrapp verfallen. Nicht schneller als Gehen, aber irgendwie trotzdem eine Art Laufschritt-Imitat. Nach einer Minute schlug meine Fenix Alarm und ich verfiel wieder in einem raschen Gehschritt und genau so schnell, wie die Herzfrequenz anstieg, fiel sie auch wieder ab, sodass ich im Tripptrapp-Schritt weiter lief, bis meine Uhr nach einer Minute wieder mahnte. Klappte ganz gut und recht entspannt. 

Aber einmal, also kurz vor zu Hause kommt mir so ein Arschloch-Jogger entgegen. Auf meiner rechtmäßigen Seite. Ja und glaubstes denn? Nix! Ich musste Platz machen und kein 'Danke' oder freundliches Lächeln von dem! Empörend! Aber da ich ja ausreichend Puste hatte, lief ich locker an dem vorbei und schmetterte ihm ein fröhliches "Gerne" in die Flanke! Irgendwann, näää, also irgendwann schaffe ich die ganze Strecke ... wenigstens im Tripptrapp und dann reiße ich die Arme in die Luft und rufe wie Hiro Nakamura: "やった" ... OMG, ist der süß! Hiro, nicht der Arschloch-Jogger!

Montag, 21. August 2017

Funny ist eine Rabenmutter

Armes Radi, steht hübsch anzuschauend in der Garderobe und wird dennoch nicht beachtet, obwohl ich mehrfach täglich daran vorbei gehe. Auf dem Weg zum Kühli, auf dem Weg in's Schwimmbad, mit geschnürten Laufschuhen und dabei steht auf Strava noch eine Challenge an, die ich unbedingt erledigen muss. Es gibt ein cooles Patch, dass sich auf meiner 'Wall of Fame', die auf Strava 'Pokalsammlung' heißt, gut machen würde und auf das ich nicht verzichten will. 105 Kilometer sind noch bis zum Ende des Monats zu erledigen. Ok, ein Klacks, aber dazu muss man sich eben auf sein Fahrrad schwingen und in die Pedale treten, was ich auch tue. Meine Güte, wie ungewohnt. Dabei bin ich dieses Jahr schon ca. 5500 Kilometer geradelt und ich brauche unglaubliche siebendreiviertel Kilometer, bis es wieder rund läuft und ich auf Geschwindigkeit komme. Ach ja, ich liebe Fahrrad fahren ... nur vergesse ich das manchmal.

Was zuvor geschah: Asthmageplagt schleppt sich unsere Protagonistin laufend und schaufend durch die niederrheinische Pampa. Ihre Luft ist trotz vorheriger Cortison-Inhalation knapp, aber sie weiß, was auf dem Spiel steht. Sie will nicht in ein paar Wochen wieder von vorne beginnen, sondern das bisher erreichte - auch wenn es nicht viel ist - festhalten. Also NO MIMIMI! Gut, meine Pace war schlechter, als beim letzten Mal, aber ich habe es immerhin getan und vor allen Dingen geschafft. 3 Minuten Laufen, 1 Minute Gehpause auf 2,5 Kilometern. Hey there Delilah ... trallala ... Was meine Freude am Heim kommen etwas trübt, ist, dass keine Cola auf mich wartet. Lemon und eisgekühlt. Aber gut, irgendwas ist ja immer. 

Freitag, 18. August 2017

Good rain, bad rain

Mit dem Regen ist das so, wie mit Polizisten, da gibt es den guten Bullen und den bösen Bullen. Gut ist der Regen dann, wenn ich zum Schwimmtraining ... okeeeeeh, ich korrigiere: 'zum Schwimmen üben' ... in's Freibad will, denn dann wird es erfreulich leer sein ... 

Heute Morgen werde ich durch den prasselnden Regen geweckt, der stakkatoartig auf das Garagendach trommelt. Mist, ich wollte eigentlich in's Fitti und da fahre ich für gewöhnlich mit dem Fahrrad hin. Das Auto habe ich quasi abgeschafft, wenigstens gedanklich. Also schlechter Regen. Aber gut, nützt ja nichts, es ist erst halb acht und das Schwimmbad öffnet um zehn Uhr, also noch viel Zeit zu überbrücken. Fahrradtour fällt aus und Laufen irgendwie auch. Hmpfff! Ich ziehe meine Sportsachen an, packe meine Tasche für's Fitti und nehme den Autoschlüssel vom Haken, wo er erfreulicherweise auch hängt. Lil' Ben war der letzte Benutzer - wir praktizieren privates Car-Sharing, sozusagen - und ich muss daran denken, als erstes die Anlage im Hippie-Mobil runter zu drehen, wenn ich keinen Hör-Schock erleiden will. Aber klappt. Ok, Fitti, zwei Runden Milon-Zirkel und wieder nach Hause. Ach neee, ich habe vor dem Milon-Zirkel 5 Minuten auf dem Laufband durchgehalten. Durchgehend im Trab, dann Milon und nach Hause.

Es regnet immer noch und es ist noch massig Zeit bis zum Mittagessen, also pelle ich mich aus meinem Fittness-Dress, bestehend aus Jogginghose und Schlabber-T-Shirt und ziehe meinen Badeanzug an, darüber das pinke Strandkleidchen. Ist effizienter beim Umkleiden und ich muss nicht erst umständlich in die Kabine. Also guter Regen.

Das Becken ist so gut wie leer, auf uns Grefrather ist eben Verlass. Ok, ich bin kein Grefrather und meine Kinder auch nicht, denn man muss in dritter Generation ... gebürtig sein, nicht zugezogen, da - und nicht nur da - sind sie eigen und genaugenommen bin ich minus zweite Generation und frühestens Lil' Ben's Enkel, also meine Ur-Enkel werden den Makel ... äääääh ... werden Eingeborene sein. Also gesetzt den Fall, dass Lil' Ben nicht wegzieht und auch seine Kinder dazu ermuntern kann, vor Ort zu versauern. Ruben hat schon das Weite gesucht und nur, wenn er reumütig zurück käme ... Nun, nein, eher nicht! 

Wie dem auch sei, ich ziehe meine Bahnen und meine erste 100er Zeit ist super: 3:38 Minuten. Ich bin begeistert. Danach erleide ich allerdings einen 'kleinen' Einbruch, ich verschlucke mich übelst und brustschwimme hustend weiter, was meine durchschnittliche Pace am Ende der zehn Bahnen, die ich absolviere, auf 4:14 drückt. Aber egal, schwimmen klappt mittlerweise ganz gut und ich habe heute sogar jemanden überholen können ... und derjenige ist sogar in die gleiche Richtung geschwommen, wie ich. Das weitere Procedere? Kleidchen über den nassen Badeanzug, nach Hause fahren und ab unter die Dusche, Mittagessen und zum Steuerberater ...

Donnerstag, 17. August 2017

Musikalische Späterziehung

Ungeduld, mein zweiter Vorname? Pööööh, mache ich heute halt eine Gehpause und so schnüre ich meine neuen Mizunos, schnappe den MP3-Player und marschiere los ... in Lautstärke und mit meinen Schlagzeugstöcken. Das macht voll Bock ...

Birds singing on my shoulder, in harmony it seems. How they sing, how they sing how they sing.

... und so trommele ich fröhlich durch die Gegend ... links, rechts, Wechselschritt und vorwärst, rückwärst, seitwärts, ran .. clapp clapp ... Give me night's of solitude, red wine just a glass or two ... clapp clapp ... 

mit einer respektablen Pace von knapp unter 11 Minuten, als plötzlich Laura, mein Italienisch-Coach aus den Kopfhöreren quakt, mir freundlich 'Buongiorno' wünscht und mich ein paar Vokabeln abfragt. Meine Pace verschlechtert sich rapide und so spule ich  ... ääääh ... sagt man das so? Ist ja eher Altdeutsch, oder? Also ich drücke mehrfach auf die Zurück-Taste, bis Tina Turner mir glaubhaft versichert, dass ich simply die Beste bin und so schreite ich lufttrommelnd und wacker voran. Ich habe heute echt gute Laune und ausnahmsweise sogar Bock auf meinen Stalker, also ändere ich die Richtung, um ein Schwätzchen zu halten. Ich meine, es ist ja schon cool, wenn jemand ... also außer dem Gatten ... einen hofiert.

It's a beautiful night, we're looking for something dumb to do ... Hey baby, I think I wanna marry you ... Is it the look in your eyes or is it this dancing juice? ... Who cares, baby, I think I wanna marry you ... trallala

Aber gut, zum Glück habe ich daran gedacht, auch diesmal die Fronten geklärt zu halten und rechtzeitig meinen 30 Jahre alten ... Jaaaaaaaa_haaaaaa, 30 Jahre ... Ehering an den Finger zu stecken. Aber cool ist es trotzdem ... *fett grins* ... also außer, dass der Kerl so gar nicht mein Typ ist. 

Aber jetzt sollte es mal langsam anfangen zu regnen, damit ich schwimmen gehen kann. Heute wäre übrigens Lil' Ben's Schlüpftag, aber der hatte sich ja geziert und wollte unbedingt Jungfrau, statt Löwe werden und sich noch ein paar Tage Zeit gelassen. Aber pööööh, muss er eben noch was länger auf seine Geschenke warten. Kann ich doch nix für ... und auch nichts, dass er jetzt sein Leben lang Jungfrau sein muss. Seinerseitige Klagen? Abgelehnt!

Montag, 14. August 2017

I am not Delilah!

Bevor ich überhaupt einen Laufschritt vor die Tür mache, wird erst einmal ein riesen Stalb veranstaltet. Frühstück, dazu ein Yogi Atem-Tee ... okeeeh, ich weiß jetzt natürlich nicht, ob der für guten Atem sorgen soll, oder für besseres Durchatmen, aber ich bin für Zweiteres ... eine Lachsöl-Kapsel, denn das soll gut für die Atmung sein ... Zähneputzen ... Atemgymnastik ... finales Anziehen ... eine Ladung Asthma-Spray, Strava, Pulsuhr, MP3-Player. Dann gucke ich raus, ob mein Stalker schon da ist, und wenn nicht, husche ich schnell über die Straße in den Bahnradweg und trabe los. Falls er schon da ist, ändere ich mein Programm und bleibe erst einmal zu Hause, womit diese Geschichte jetzt zu Ende wäre.

Da es aber weiter geht, kann man schon erahnen, dass die Bahn frei war, sozusagen. Ich hoppele also über die Straße und verfalle in leichten Trab, der bei mir allerdings schon an Hochleistungssport grenzt. Mein Puls schnellt relativ schnell in die Höhe und so bewege ich mich die meiste Zeit am Limit. Um zu einer niedrigeren Herzfrequenz zu kommen, hilft langsameres Laufen, sagt Elke. Ja neee, ist klar! Noch langsamer wäre rückwärts und ich bin ziemlich sicher, dass ich sogar schneller gehe, als laufe. Trotzdem bin ich dankbar für jeden Tipp, Hinweis und/oder nettes Wort, denn das gibt mir das Gefühl, nicht alleine zu sein. Neee, echt jetzt!

Wie dem auch sei, ich bin gut drauf und schaffe heute sogar 3 Minuten Laufen am Stück und hintereinander und hätte auch noch mehr geschafft, aber ich wollte mein Pulver nicht direkt verschießen, sozusagen und so lief ich 3 Minuten, eine Minute Gehpause and so on. Die Musik dudelte in meinen Ohren ... Hey there Delilah, what is like in New York City? I'm a thousand miles away, but tonight you looks so pretty ... trallala ... ( ... ) ... Un' jezz passens upp, jezz küddet ...

Hey there Delilah, don't you worry about the distance ... 

Och nööö, bin ich nicht ... aber ich bin ja auch nicht Delilah und es sind ja auch nur noch etwas über einen Kilometer. Ein Klacks ... hüstel ... Ein Gassi-Radler kommt mir samt Husky entgegen und ich kann noch einen Guten Morgen wünschen. Etwas gepresst zwar, aber kommt an und ich ernte ein nettes Lächeln. Jaaaaaaa_haaaa, nett, nicht mitleidig. Noch kann ich differenzieren! Trab trab trallala ... Hey there Delilah ... und solange ich den Text wenigstens noch mit ... ääääh ... denken kann, ist alles gut. 3 Minuten Laufen, eine Minute Gehen ... Repeat! Links rechts, links rechts ... auf die Uhr geguckt. Was eine Minute ist, weiß ich mittlerweile. Das ist von hier bis da vorne, wo der Baum komisch in den Weg wächst ... das ist von hier, bis zu dem Hundehauf... KRIEEEEEEEH ... Puuuh, drüber gehoppelt ... soviel Kraft muss sein ... Die letzten drei Minuten sind erledigt und ich kann die rettende Haustüre schon sehen. Jetzt noch in Gehpause verfallen? Nöööö, das schaffe ich. Der Gassi-Radler, der die Runde andersherum angegangen ist, kommt mir auf dem Penny-Parkplatz entgegen. Boah, cool, wesentlich schneller war der auch nicht. Ungefähr drei Viertel / ein Viertel des Weges, wobei ein Viertel auf mich fällt. Er lächelt mich an und ich lache zurück. Freundlich, nicht hysterisch! Also hoffe ich mal und trabe so elegant-geschmeidig, wie es geht, an ihm vorbei. Also hoffe ich mal. Kopf hoch, Füße hoch und nicht schlurfen. "Nicht schlurfen", habe ich gesagt! Menno! Geschafft und meine Pace um eine Minute verbessert. Sogar um eine Minute und zwei Sekunden!

Noch laufe ich übrigens in Jeans, denn dann kann ich schnell in Gehen switchen und so tun, als ob ich einen Spaziergang mache, wenn mir jemand entgegen kommt, den ich kenne. Aber ist eigentlich nicht nötig, ich kenne eh niemanden.

Sonntag, 13. August 2017

Muskelfund

Es ist so cool. Seit ich abgenommen habe, finde ich einen Muskel nach dem anderen. Ok, Lil' Ben hat sich natürlich kaputt gelacht, als ich letztens erzählt hatte, dass ich einen Sixer hätte. Aber ich habe einen, wohl noch gut verpackt. Aber was ich jetzt gefunden habe ... unglaublich! Da geht man jahrelang in's Fitti und trainiert so vor sich hin, aber von Trizeps keine Spur. Kaum geht man ein paar mal schwimmen und schwupps ... Aber gut, vermutlich waren die schon länger da und ich habe es einfach nicht bemerkt. Hey, ich habe Trizeps! Am linken Arm und am rechten Arm! Yeah!

Aber wie dem auch sei, ab Morgen gibt es Training nach Plan. Ich habe nämlich einen gefunden, von dem ich mich nicht überfordert fühle und nicht direkt eine halbe Stunde in moderater Pulsfrequenz leicht Dauerlaufen muss. Das kann vielleicht jeder 'Knautschkohlrabi' ... aber ich kann es nicht. Moderate Pulsfrequenz beim Laufen ... tzääää! Naja, und weil der Plan erst morgen beginnt und sonntags leichtes pedalieren auf dem Programm steht, startete ich Heute einfach mit "Sonntag Woche Null", pedalierte leicht in's Fitti und machte dort etwas für die Rumpf-Stabilität. Muss ja auch sein.

Morgen steht Laufen auf dem Plan. Also glaube ich! Aber trifft sich gut, es ist schönes Wetter angesagt und daher vermutlich etwas voller im Freibad.

Samstag, 12. August 2017

Ich liebe diesen Sommer

Mittagszeit, da sitzen die Grefrather zu Tisch, darauf ist Verlass und zudem ist das Wetter schlecht genug. Herrlichste Bedingungen also, um ein garantiert leeres Freibad vorzufinden. Und so war es auch. Der Bademeister lugte aus seinem Kabäuschen, ein Gruß gab den anderen - und ich meinte, er bräuchte nicht auf mich aufzupassen, was er aber vehement ablehnte und so guckte er alle paar Minuten, ob ich noch schwimme, oder schon treibe. 

Wie dem auch sei, niemand sonst war im Freibad und so konnte ich ungestört Kraulen üben. Nun, es klappte ganz gut ... ääääh ... also vorne Kraul, hinten Brust, sozusagen, aber so kam ich wenigstens von der Stelle. Ich bin guter Dinge, dass ich das bald drauf habe ... Aber eines möchte ich schon gerne wissen: In diversen Triathlon-Checklisten steht, dass man zum Schwimmen Badelatschen braucht, um zum Start zu geben. Ok, so far, so good. Dann zieht man die Schuhe vermutlich aus, springt in die Fluten, schwimmt ... und wie bekommt man jetzt seine Schuhe wieder? Ok, falls man an der gleichen Stelle wieder aus dem Wasser kommt, könnte man sie in dem Haufen suchen und Zeit verlieren - obwohl mein Paar wohl eh als einziges, weil letztes, vereinsamt da rum fliegen würde und die Zeit ist ja sowieso schon verloren, also eigentlich fair - aber wenn man an einer anderen Stelle, also z. B. am gegenüberliegenden Ufer aus dem Wasser klettert, sind sie futsch. Was allerdings auch erklären würde, warum man am Wechselplatz ein Handtuch braucht, um seine Füße zu säubern. 

Aber eines habe ich verstanden: Ich will das! Unbedingt!

Freitag, 11. August 2017

Just call me 'Iron Ireen'

Ich habe es getan, ich habe eine Vereins-Anfrage geschrieben und abgesendet und muss nun gucken, dass mein Puls wieder auf ein normales Level absinkt. Tja, wie konnte es nur so weit kommen? Schuld sind eigentlich Doris und Helge, die mir eine Vereinsmitgliedschaft an's Herz legten. Aber gut, war nicht so schwer, denn ich hatte schon darüber nachgedacht, mich aber nicht getraut, weil ich doch weder schwimmen, noch laufen kann und meine Schwester mir erzählte, dass da der Trainer am Beckenrand steht und brüllt, dass man nun acht Bahnen auf Tempo schwimmen muss. Örks ... Momong, meine Schwester? Etwa die, die mir schon seit Kindesbeinen an irgendwelche Horrorgeschichten, alleine für ihr Amusement erzählt? Die, die immer erzählt hat, dass ich eigentlich 'Gulla-Ari' heiße und adoptiert sei? Die, die ... okeeeh, *nähkästchen-modus off* ... Also die, die mir seit Jahren eigentlich keine Horrorgeschichten mehr erzählt und meine Lieblingsschwester ist .... Auweia, auweia, auweia! 

Nun, bei Helge las ich in einem Posting, in dem sie rückblickend ihre ersten Trainingsstunde anriss, als sie als absoluter Anfänger und Vereins-Neuling am Beckenrand stand ... und ich fragte im Kommi nach ihren Vorher-Fähigkeiten, die, so kommentierte sie zurück, meinem aktuellen Stand recht ähnlich waren ... außer, dass man am hier am linken Niederrhein sein Fahrrad nur dann schieben muss, wenn man einen Platten hat und kein Ersatzschlauch griffbereit ist.

Also noch drei bis fünf Minuten hin und her überlegt, abgewogen und schwupps, war es passiert, die Mail war geschrieben und abgeschickt. Jetzt heißt es abwarten. Eine Gnadenfrist habe ich natürlich, denn es sind Ferien in NRW und so habe ich die Hoffnung, dass meine Mail nicht vor Ende August beantwortet wird. Bis dahin liege ich bäuchlings auf einer Bierbank, übe Kraulzüge und träume davon, bald das Schwimmbad umzupflügen.

Mittwoch, 9. August 2017

Unser Einzug in ein neues Zuhause

Mit den Anforderungen steigt auch der Anspruch an das Material ... und Schuhe kann man eh nie genug haben. 

Nachdem ich bei Elke gelesen hatte, dass sie verschiedene Schuhe für verschiedene Lauftrainings trägt, habe ich sie direkt angeschrieben, um mir die Sache genauer erklären zu lassen. Check! Außerdem gab sie mir noch Tipps für den Schuhkauf, nämlich, dass ich z. B. auch vor dem Laden mit den Schuhen laufen soll, um ein Gefühl dafür zu kriegen und dass jeder gute Händler dieses zulassen würde.

Gestern bin ich nach Krefeld gefahren, um mich bei Laufsport Bunert in Punkto des richtigen Schuhwerks beraten und eventuell eine Laufband-Analyse machen zu lassen und dann - dazu bin ich doch zu sehr Mädchen - nicht nur gegebenfalls neue Schuhe zu erwerben, ist ja klar ... 

Ich marschierte also frohen Mutes in den Laden und erstarrte fast vor Ehrfurcht. Ob ich hier richtig bin, ich kleiner Anfänger ... aber zu spät, ich wurde gesichtet und unter die Fittiche der Verkäuferin genommen. Sie fragte, ob ich eine Laufbandanalyse machen wollte, Kostenpunkt 20 Euro, wenn ich keine Schuhe kaufe, ansonsten ist es gratis. Na und ob ich wollte ... Also Schuhe aus, Socken aus, Hose hochgekrempelt, ab auf's Band und los getrabt. Ging ganz schnell und hat auch gar nicht weh getan, dann noch einmal in die Hocke gehen - zum Glück hatte ich eine Stretch-Jeans an - um die Beweglichkeit der Gelenke zu testen. Aber alles toppo. Als nächstes kam dann der Abrolltest. Dazu sollte ich auf einer Matte gehen, auf der dann das Abrollverhalten meiner Füße dargestellt wurde. Nun, könnte besser sein aber ich kann überleben und links ist eh gut.

Okeeeeh, und nun der Teil, der mir das Funkeln in die Augen trieb, der mich in eine Aura aus Glitzer hüllte ... die Schuhe! Yeah! Bunt und weich und ... Aber gut, was soll ich jetzt groß erzählen? Schuhe probiert, nicht für gut befunden, weitere Schuhe probiert, ein paar Meter auf der Straße getrabt, in die engere Wahl genommen, die nächsten Schuhe probiert, getrabt, neue Abrollanalyse, perfekt! Sphärische Gesänge umgaben mich, aber ich habe zum Glück nicht mitgesungen. Naja, und wenn ich schon mal hier bin ... hüstel ... hätte ich gerne noch ein zweites Paar!

Das Blöde ist jetzt nur, dass ich mir gestern Abend, als ich noch mal aufgestanden bin, um ein wenig in der Triathlon-Bibel zu lesen, ich mir deratig den kleinen Zeh am Bettfuß angehauen habe, dass ich quasi gelähmt bin und Heute, in der horizontalen angekettet auf dem Sofa, sozusagen, das Dasein eines Zappelphillips fristen muss. Menno!

Donnerstag, 3. August 2017

Ich hasse laufen ...

Buongiorno! Mi chiamo Irina. Io sono una triatleta dalla Germania, ma io non riesco nuotare molto bene e io correre troppo lentamente. Questo non é buono, ma posso imparare tutto.

Qualcuno dice che non si può fare, ma Io dico: Guarda a mi!

Langsam wird mir Fahrrad fahren etwas langweilig und so habe ich beschlossen, Triathletin zu werden. Das dumme an der Sache ist, dass ich Laufen hasse und Schwimmen, nun ja, liegt so zwischen Rentner-Style und Hunde-Paddeln. Aber, und ein 'aber' gibt es ja immer: Das kann ich lernen. Und so marschiere ich regelmäßig in's hiesige Freibad und übe - 'trainieren' kann man das nicht nennen und wäre auch etwas übertrieben. Meine oberste Priorität ist, nicht abzusaufen und das hat bisher einigermaßen geklappt. Ach, was freue ich mich, wenn mein erster morgendlicher Blick aus dem Fenster schlechtes Wetter verheißt und ich das Schwimmbad so gut wie für mich alleine haben werde. 1000 Meter schaffe ich schon.

Jetzt ist es aber so, dass Triathlon auch noch eine Laufeinheit beinhaltet. Hatte ich je erwähnt, dass ich Laufen hasse? Nun, ich hasse Laufen und das ist nicht gelogen. Aber, und ein 'aber' gibt es ja immer: Das kann ich lernen. Ich muss nur mal dran bleiben und nicht immer sofort wieder aufgeben. Gesagt getan und einen Plan gab es auch. Ich werde jeden 2. Tag so weit laufen, bis ich nicht mehr kann und so steigerte sich meine Strecke von 200 auf 250 auf 300 Meter. Meine Lungen brannten zunächst heftig, aber nach ein paar Tagen wurde es - dank Lungentraining - besser und heute habe ich die stattliche Strecke von 2,75 Kilometern geschafft. Wohl mit Geh-Pausen.

Oh Mann, Triathlon könnte so schön sein, wenn Schwimmen und Laufen nicht wären. Aber, und ein 'aber' gibt es ja immer: Ich werde das schaffen und es bleibt mir auch nichts anderes übrig, denn ich habe mich mit meiner Schwester verabredet, gemeinsam einen Sprint-Triathlon, also 500 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Fahrrad fahren und 5 Kilometer Laufen, zu finishen. Lustig wird es, wenn sie beim Schwimmen und Laufen auf mich warten muss und wir beim Rad fahren keine Zeit gut machen können, weil ich auf sie warten muss. 


Ach ja, und Italienisch lerne ich auch gerade. Immerhin bin ich per definitionem Muttersprachlerin und mein Vater hat sich Zeit unseres gemeinsamen Lebens gegrämt, dass ich keinerlei Interesse an der Sprache hatte und so ungefähr das Letzte, was er mir erzählt hat, war, dass meine Schwester und ich als Kleinkinder ausschließlich italienisch miteinander gesprochen hätten und er sich an eine Szene aus dem Kinderzimmer erinnerte, als meine Schwester mir mit den Worten: "Irina, guarda l' immagine!" ein gemaltes Bild unter die Nase hielt. Da war ich ungefähr anderthalb.

Montag, 3. Juli 2017

Irène va 'Le Tour'

Seit vielen, vielen Jahren und einem Tag möchte ich mal zur Tour de France. So als Flaschensammler, oder so. Das Blöde daran ist natürlich nur, dass man dazu eben nach Frankreich reisen muss ... oder eben nicht. Juuuuuuch_huuuuuuu, Le Tour startet in Düsseldorf und die 2. Etappe führt die Fahrer ganz hier in der Nähe vorbei. Düsseldorf, Neuss, Kaarst, Mönchengladbach ... ich habe die freie Wahl und entscheide mich für Titz, das scheint mir überschaubar. 

Wie dem auch sei, rufe ich ein paar Tage vorher bei der zuständigen Gemeinde an und frage, bzw. stelle 'mit Entsetzen fest, dass die Tour ja zu Gast dort ist und ich jemand ortsansäßigen besuchen will. Was mache mer denn da (wie der Hesse in mir fragen würde)?' Die freundliche Dame beauskunftet, dass sowohl die L241, als auch die Autobahnausfahrt Jackerath ab 12 Uhr gesperrt sein würde und es sinnvoll wäre, vorher durch zu sein, sozusagen. Ok, so wird's gemacht, bedanke ich mich freundlich und schmiede meine Pläne, in denen auch der Gatte vorkommt ... 


Sonntag, der 2. Juli, es ist soweit. Um kurz nach 11 fahren wir also Richtung Eifel und sind pünktlich um 5 nach 12 vor Ort. Die Straßen sind bereits gesperrt und etliche Autos parken einfach in der landsträßlichen Seitenbotanik, aber wir fahren in den Ort und ergattern einen Knaller-Parkplatz, recht nahe am späteren Geschehen. Ok, langweilig ... 

Wie gesagt, es ist 12 Uhr rum und die sog. Karawane wird zwischen 13 und 13:30 Uhr erwartet. Irgendjemand hatte gesagt, dass wäre 'Voll das Spektakel, so wie Karneval' ... und ich war - obwohl bekennender Non-Karnevalist - freudig angespannt. Wir ergatterten einen astreinen Platz mitten auf einem Kreisverkehr mit bester Premium-Aussicht auf das kommende Fahrerfeld. Plötzlich hielt ein Offiziellenfahrzeug und beschied uns auf Englich, dass wir dort nicht stehen könnten, was ich aber leider, leider nicht verstand, bzw. nicht verstehen wollte, denn es ist keine Pflicht, Englisch zu können und so sahen das die anderen Rebellen auch. Ok, so far, so good ... 

Die Karawane kam und da sage ich jetzt mal nichts zu. Karneval, naja! Geht im Rheinland irgendwie anders.

Nach einer Weile, der Kreisverkehr hatte sich gut gefüllt, machte ein Polizei-Beamter mit exponierter Sicht auf den Kreisel eine Ansage an die Rondell-Aktivisten. Alle Kreisverkehre im Regierungsbezirk Düsseldorf haben frei zu bleiben. Anordnung von ganz oben! Misto. 


Und so machten sich der Gatte nebst mir auf den Weg, einen ähnlich guten Platz zu finden. Ein paar Meter weiter war eine Zweierlücke, in die ich mich stellte, Uwe gleich daneben und der freundliche Mensch, der da schon stand, meinte, dass da schon zwei weitere Personen stünden. Ach ja, ich sehe keine und Handtücher liegen auch nicht auf dem Boden. Der Herr gucke mich verdutzt an, aber sagte kein Wort mehr. Obwohl, ich war freundlich! Jaaaaaaa_haaaaa, war ich. Ich habe meinen ganzen Charme spielen lassen. Blöd war jetzt natürlich nur, dass der Platz shice war und wir relativ schnell wieder von dannen zogen um dann in der Nähe des Rahmenprogramms einen guten Platz zu ergattern ... also ich stellte mich einfach vor einen Mann, strahlte in an und meinte:

"Das macht doch nix, ich bin ja so klein, näää!?"


So, weiter warten. Diesmal aber mit Wolfgang Petry, Elvis und Costa Cordalis ... "ich traf sie irgendwo, allein in Mexiko, Aniiiiiiiiiiiitaaaaaa ... schwarz war ihr Haar, die Augen wie zwei Stäääää_hääää_rne so klar ..." Ok, danke, aber ich heiße immer noch Irène ... wenigstens heute, denn heute ist 'Le Tour'! Da sind wir fro'sösich angehaucht!


Na gut, ich erzähle und erzähle ... Aber das war so geilo und je suis tout à fait impressionné! Und zwar nachhaltig - wo ich doch sonst eher der schweigsame Typ bin ... PRUUUUUUUUST ... 

Der Straßenrand füllte sich langsam, ein Polizist schritt immer wieder die Reihen ab, um anfangs geduldig, später genervt die Leute etwas von der Straße zu bitten ... und das war dann auch recht sinnvoll. Du meine Güte, die Nerven von den Begleitmotorradfahrern möchte ich mal haben. Die sind so nah am Publikum vorbei gedonnert, dass man schon fast meinen konnte, dass die einem über die Füße fahren. Nun hatten sich aber mittlerweile so viele Menschen zu mir gesellt ... Heeeee, wisst ihr denn nicht, dass ich ein stisseliger Einzelgänger bin, ein Soziopath erster Güte und meine Einsiedelei mit Hingabe pflege? Häääää? ... Aber war grad keine Zeit, das klar zu stellen und so stand ich auf einer irina-breite und das Sichtfeld ist nicht viel größer gewesen ... also immer mal den Kopf raus strecken. Irgendwann zuppelte der Gatte immer an mir, um mich zurück zu ziehen, was ich mir dann aber energisch verbat. Und dann kamen sie! Erst die vier Ausreißer ... 


... dann ein paar hintereinander


... und dann das Hauptfeld!

Boah, das war so krass! Das muss man sich mal vorstellen. Man steht da in Menschen-Quetsche, hat nur Geradeaussicht, sozusagen und dann schießt das Peloton in fetter Sturm-Geschwindigkeit an einem vorbei und der Sog, der dabei entstand war so unglaublich. Wie bei einem Düsenjet-Triebwerk! Als ob man in ein Weltentor gesaugt wird! Hammer! ... und nach drei Sekunden war alles vorbei. Als ob nichts gewesen wäre. Aber ich habe ihn erwischt! Peter Sagan im Weltmeister-Trikot. Unscharf zwar ... aber was muss sich der Kerl auch aus dem Autofokus bewegen! Immer diese Drängler ... tzäääää! Boah, ich habe Peter Sagan erwischt! Ich, die kleine Funny ... ey, je suis tout à fait impressionné! Vielleicht reise ich jetzt ja doch regelmäßig nach Frankreich! Oder ich fahre direkt mit. Dieses Jahr hatte ich ja leider keinen Startplatz mehr bekommen. War ein bisschen kurzfristig.

Schalten Sie wieder ein, wenn es heißt: Allez, allez Irène!