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Mittwoch, 13. November 2013

Typisch Niederrhein

"Auf den ersten Blick besteht der Niederrhein hauptsächlich aus Himmel. Der Horizont ist flach, hin und wieder bohrt sich eine Kirchturmspitze durch die unendlich weite Ebene." habe ich irgendwo gelesen und genauso ist es.

Heute ist ein schöner, sonniger Herbsttag. Die Temperaturen liegen am Nachmittag bei 8°C und ich nutze die Gelegenheit, um mal wieder auf die Jagd nach DEM Bild zu gehen, welches so niederrhein-typpisch ist. Das Ding dabei ist allerdings nicht so sehr, dass ich dieses Motiv nicht finde, - ok, Windräder oder Mäkkes wäre schon einfacher - sondern, dass man dort nicht so ohne weiteres anhalten kann, um ein Foto zu schießen.

Ich cruise also mit Nancy durch die Gegend, die Augen immer mal wieder nach rechts oder links gerichtet, als ich die perfekte Stelle für mein Foto finde: 

St. Peter bei Kempen. 

Das blöde ist allerdings, dass der Radweg, auf dem ich gefahrlos anhalten könnte, durch einen Grünstreifen von der Landstraße getrennt ist und ich mich nicht traue, einfach durch das feuchte Gras zu fahren. Also tucker ich angemessen langsam weiter. Nach ein paar Metern kommt ein Feldweg und ich lenke Nancy kurzerhand über die Einmündung auf den Radweg, wo ich sie abstelle. 

Und ist es nicht klasse? Auf MEINEM Niederrheinbild sind sogar gleich zwei Kirchtürme zu sehen.

Montag, 11. November 2013

Mit Nancy am Poelvennsee

"Das ist genau mein Wetter", denke ich , als ich den Kopf zum Fenster rausstrecke. Knackige 8°C bei blauem, leicht bewölktem Himmel. Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass ich noch ca. anderthalb Stunden Zeit bis zum nächsten Termin habe und so beschließe ich, einen kleine Rundfahrt mit Nancy zu machen. 

Ich ziehe eine Leggings unter meine Jeans und als ich die Schuhe binde, merke ich, dass ich vergessen habe, ein zweites Paar Strümpfe anzuziehen und nur die dünnen Sneeker-Söckchen anhabe. Aber gut, ich bin zu faul die Schuhe noch einmal aufzuschnüren und beschließe deshalb, dass ein Paar Socken reicht. Ansonsten bekleide ich mich in der üblichen Sommer-Montur: T-Shirt, Nierengurt, Sommerjacke, Sommerhandschuhe ... Das einzige Zugeständnis, dass ich außer der Leggings an den November mache ist ein Halstuch, welches ich mir sorgfältig in den Kragen stecke und bis über die Nase ziehe. Ach so, ich mache auch die Klettverschlüsse an meiner Jacke ordentlich zu.

Wie dem auch sei, das Wetter ist herrlich, Nancy schnurrt wie ein Kätzchen und das Fahren macht Spaß.

Ich verlasse Grefrath diesmal im Süden und bin noch etwas unschlüssig, wo ich hinfahren soll. Aber egal, ich fahre zunächst einmal über den Schlibecker Berg, einem Hügel mit einer relativ kurvenreichen Straßenführung und entscheide mich am Ende derselben dafür, meinem Honda-Händler einen Besuch abzustatten und eine Sturmhaube zu kaufen. Ok, bis jetzt brauche ich keine, aber ich möchte gerüstet sein und außerdem bin ich erst seit fünf Minuten unterwegs. Wer weiß, was noch kommt ...

Kurz vor Leuth muss ich von der B 509, unserer Hausbundesstraße, nach links auf die B 221 abbiegen, was aber wegen des Verkehrsaufkommens und der Vorfahrtbeachtung heute länger dauert. Außerdem sind noch 4 Fahrzeuge vor mir und so setze ich kurzerhand den Blinker und biege nach rechts, in Richtung Norden ab. Nach einigen Kilometern sehe ich ein Schild, welches zum Poelvennsee führt. Hier wollte ein ehemaliger Chef mal ein Hotel-Restaurant übernehmen, welches direkt am See gelegen ist und ich, als ausgebildete Köchin sollte dort die Küche übernehmen - zum Glück wurde nichts draus.

Wie dem auch sei, ich biege also zum Poelvennsee ab. Allerdings ist der Weg zum See so matschig, dass ich beschließe, nicht bis ran zu fahren und so drehe ich wieder um und fahre zurück. Außerdem wollte ich ja nach Kaldenkirchen zu Honda. Ok, wie schon erwänht war dort zu ... nur wusste ich ja noch nicht. Memo an mich: Tempo Zweiradtreff in Kaldenkirchen hat in den Wintermonaten montags geschlossen.

Ich fahre also plan- und ziellos durch die Gegend und bewundere die niederrheinische Herbstlandschaft. Das Wetter ist herrlich, die Luft ist klar, wenige Autofahrer und noch weniger Motorradfahrer sind unterwegs, die Straße gehört mir ... Allerdings brauche ich noch unbedingt ein typisches Foto und so halte ich nach Kirchturmspitzen in der Ferne Ausschau, aber jedesmal wenn ich eine in den Himmel ragen sehe, gibt es keine Möglichkeit anzuhalten. Aber gut, kommt Zeit, kommt Rat, kommt Foto ... Diesmal aber "nur" eines von Nancy am Poelvennsee, den man im Hintergrund nichtglitzern sieht ...

Schee war's, und genau unser Wetter!

Sonntag, 13. Oktober 2013

Auf der Autobahn nach Marburg

Bei knackig kalten, aber sonnigen 5°C mache ich mich mit Nancy auf den Weg nach Marburg. Meine Freundin Ela hat Geburtstag und ich will sie zu diesem Anlass mal wieder besuchen. Nancy ist schnell gepackt, denn für die eine Übernachtung brauche ich nur eine kleine Tasche und die passt  locker in das Helmfach - einmal Wechselwäsche, Waschzeug, fertig.

Diesmal verlasse ich Grefrath nicht wie üblich im Westen, sondern im Süden, denn ich will die Strecke aus zeitlichen Gründen über die Autobahn zurücklegen. Da ich die Anschlussstelle Süchteln nicht mag, nehme ich den Umweg von etwa  10 Kilometern in Kauf, um kurz vor Breyell auf die A61 Richtung Koblenz zu fahren. Die Strecke ist wie immer erfreulich frei und so kann ich den Weg bis zum Kreuz Mönchengladbach, wo ich auf die A52 nach Düsseldorf wechseln muss, in moderat angenehmen Tempo bewältigen. Am Kaarster Kreuz wechsle ich auf die A57, um im weitern Verlauf der Route nach und durch Köln zu fahren. Die 'Innere Kanalstraße' ist natürlich immer eine kleine Herausforderung für einen Landmenschen wie  mich und der unangenehme Teil der Strecke, trotzdem nehme ich immer diese Route, weil sie mir trotzdem ... sagen wir mal: am genehmsten ist. Sie ist mir in Fleisch und Blut übergegangen und ich brauche keine Planung und auch den Blick in die Karte kann ich mir schenken. Den Weg kenne ich einfach. 

In Köln verlasse ich den Landesteil, der sich auf der richtige Rheinseite befindet, über die Zoobrücke und gelange wenig später und fast automatisch auf die A4 in Richtung Olpe. Am Autobahnkreuz  '28-Kreuz Olpe-Süd' halte ich mich rechts, um auf die A45 in Richtung Frankfurt/Main zu fahren, der ich ungefähr für 80 km folgen muss. Die A45 macht Spaß, also sofern eine Autobahn Spaß machen kann. Auf dieser Autobahn, die eine geschwungene Linienführung durch eine hügelige bis semi-bergige Gegend aufweist, streife ich das Sauerland, fahre durch das Siegerland, überquerte viele Talbrücken und verlasse kurz vor Haiger/Burbach NRW. Tschöööö, mach es gut und bis morgen wieder!

An der Raststätte Siegerland lege ich eine (weitere) Pause ein. Hier komme ich recht schnell mit einem Bikerpärchen aus dem Raum Biedenkopf in's Gespräch. Wir unterhalten uns nett und angeregt und beschließen, ein Stück gemeinsam zu fahren. Die Gruppe funktioniert recht gut, denn auch Ralf und Andrea, wie die beiden heißen, sind keine Raser und lassen es lieber gemütlich angehen. An der Anschlussstelle Herborn verlassen sie die A45 und ich überlege kurz, den Rest der Strecke durch das durchaus schöne Marburg-Biedenkopfener Hinterland zu fahren und die beiden noch ein Stück zu begleiten, verwerfe den Gedanken aber recht schnell wieder: Ich werde erwartet! Zum Abschied winke ich und ziehe meiner Wege - wie üblich über den Gießener Ring.

An der Ausfahrt Wetzlar-Ost wechsle ich auf die B49 Richtung Gießen um kurze Zeit später auf der A485 in Richtung Gießener Ring und Marburg weiter zu fahren. Nach ungefähr 10 Kilometern geht diese Autobahn in die B3 über, die dann nach Marburg führt. Und genau da will ich hin ...

Nach knapp 4 Stunden Reisezeit komme ich, trotz einiger Pausen, die ich regelmäßig eingelegt habe, ziemlich geschafft und völlig durchgefroren am Nachmittag bei Ela an. Mit dem Motorrad Autobahn zu fahren finde ich zwar nicht so klasse und lehne es eigentlich ab. Aber mit Nancy kann man das gut machen und es ging hier ja in erster Linie darum, von A nach B, bzw. von Grefrath nach Marburg zu kommen.

Nachdem Ela zunächst Nancy und dann mir einige missbilligende Blicke zugeworfen hatte, die deutlich besagten, dass ich wohl nicht mehr ganz bei Trost sei, überwog dann doch die Freude des Wiedersehens und wir verbrachten ein schönes Geburtstagswochenende ... bzw. Teilwochenende (obwohl sie natürlich noch einige Male auf meinen spinnerten und höchst gefährlichen Hang zu Motorrädern zu sprechen kam), da ich am nächsten Vormittag die Heimreise wieder antrat ... 

Marburg, Stadtwaldstraße

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Airport Weeze

"Willst du etwa durchbrennen?" toucht Ruben (der ältere Sohn) in das Display seines ichPhones, als ich ihm meinen derzeitigen Standort - Airport Weeze - via WhattsApp mitteile und als ich gerade "Ausflug" eintippen möchte, klingelt auch schon mein Handy ...

Ich habe heute frei und möchte gerne einen Ausflug mit Nancy machen. Ich wälze meinen Niederrhein-Reiseführer und komme recht schnell auf den Verkehrsflughafen Niederrhein, wie die amtliche Bezeichnung für den drittgrößten Airport in NRW ist. Der Reiseführer vermittelt mir ein Gefühl der großen weiten Welt und beschreibt, wie man auf einer der kostenlos zugänglichen Terrassen einen Cappuccino - der nicht kostenlos ist, wie sich herausstellen wird - trinken und dabei seinen Träumen von Sonne, Strand und Meer nachhängen kann. Ok, da muss ich hin ... und bei der Gelegenheit kann ich auch endlich herausfinden, was alle an Cappuccino finden, den ich noch nie getrunken habe. Aber heute soll es sein, wenigstens ein Latte Macchiato, so der Plan ...

Nachdem ich mich in meine Thermo-Klamotten und die Motorradkluft gewandet habe, hole ich Nancy aus der Garage, packe meine Sachen und starte in Richtung Norden. Mein heutiges Ziel ist der Airport Weeze, wo ich einfach nur mal abhängen, gemütlich auf einer Terrasse sitzen und - wie gesagt - eine Tasse Cappuccino trinken möchte. 

Ich verlasse Grefrath wie immer in westlicher Richtung und biege am Ende der Straße auf die L39 nach Norden ab. Eine Weile geht es geradeaus und kurz nach der gesperrten Autobahnauffahrt Wankum verlasse ich den Kreis Viersen und bin, wie ich auf einem Schild lesen kann, willkommen im Kreis Kleve. Mir geht durch den Kopf, dass meine Hausstrecke eher in dem benachbarten Kreis zu finden ist, als im eigenen, aber irgendwie interessiert mich der Kreis Viersen nicht so recht.

Wie dem auch sei, ich fahre eine Weile geradeaus, was am Niederhein nicht so schwer ist und biege kurz vor Straelen (Straaaaaaahlen, das mit dem Dehnungs-E) rechts in Richtung Wesel ab und fahre weiter. Hier gibt es nichts Aufregendes zu sehen, ein paar Gartenbau-Betriebe, ein paar Felder, nichts weiter Spannendes und somit auch nichts, an das ich mich jetzt spontan erinnern würde. Vielleicht das eine oder andere Kapellchen ... keine Ahnung, aber sehr wahrscheinlich.  

Nach einer Weile erreiche ich das kleine Dorf Walbeck, welches überregional vor allem durch seinen Spargel bekannt ist, der auf dem leichten Sandboden bestens gedeiht. Da ich aber keinen Spargel mag und es auch schon weit nach Juni ist, ziehe ich meiner Wege und erreiche bald den kleinen Ort Lüllingen. Hier erregt eine Kirche mein Interesse, aber ich habe keine Zeit, mein Flieger geht. Lüllingen gefällt mir richtig gut und ich überlege, ob ich den Ort nicht auf der Rückreise genauer erkunden soll, verwerfe den Gedanken aber schnell wieder, weil "Ort erkunden" meistens "Laufen" bedeutet. Und ich hasse laufen.

Hinter Lüllingen überquere ich in einer semi-leichten Rechtskurve einen Fluß. Leider kann ich nicht erkennen, ob es sich, wie ich vermute, um die Niers, unser Haus- und Hoffströmchen handelt, denn ein LKW kommt mir auf der Mittellinie entgegen und ich konzentriere mich lieber auf den mir verbliebenen Teil der Straße. Der Fluss entpuppt sich bei einer genauerer Recherche später übrigens als Nierskanal, der im 18. Jahrhundert gebaut wurde um bei Hochwasser möglichst viel Wasser direkt in die Maas zu leiten und dadurch die Niers zu entlasten. Ich fahre weiter ... 

Kurze Zeit später komme ich nach Twisteden und ich bin so begeistert von den vielen hübschen Häusern, die zum Verkauf stehen, dass ich fast eine bürgersteighohe Betonplatte übersehe, die den Verkehr einbremsen soll. "Na Bravo, das wäre fast gelungen.", denke ich mir und richte mein Augenmerk auf die Fahrbahn, auf der diese Platten ausgelegt sind, wie Fußmatten in einer Reihenhaussiedlung. Ich achte also auf die Straße, bis ich an einem Anwesen inklusive Mühle vorbei komme, wo auf einem Schild zu lesen ist, dass auch dieses Objekt zu verkaufen ist. Ich frage mich im Vorbeifahren, ob mit oder ohne Mühle gemeint ist und beschließe auf dem Rückweg anzuhalten und ein Foto zu machen. Um es vorweg zu nehmen: Scheinbar hat jemand in der Zwischenzeit zugeschlagen und das Haus samt Mühle direkt mitgenommen, denn es ist nicht mehr da ... Auf jeden Fall kann ich es nicht mehr entdecken, obwohl ich genau darauf achte. Ob da Mr TomTom seine Finger im Spiel hatte? Ich glaube schon ...

Direkt hinter Twisteden kommt ein Kreisverkehr und ich muss die zweite Ausfahrt nehmen. Ein LKW nimmt mir die Vorfahrt, naja, er biegt recht knapp in den Kreisverkehr ein, was an sich auf das Gleiche raus kommt, bis auf die Schärfe der Bremsung, und auch er nimmt 'meine' Ausfahrt Richtung Wemb. Ich zockele eine Weile hinter dem Laster her, bis ich bemerke, dass er aus Tschechien kommt und ich fühle mich einige Kilometer lang als Motorradreisende ... wenigstens solange, bis ich ihn überholen kann. 

Nach einigen Kilometern geht es links zum Flughafen Weeze ... 


... und ich muss schon sagen, dass ich die Anlage etwas, naja, befremdlich finde.

Ich fahre langsam durch das Tor und gelange auf ein ausgestorbenes britische Armee-Gelände, die ehemaligen Air Base Weeze. Ein Naafi liegt verlassen, langestreckte zweigeschossige Wohngebäude, Gemeinschaftsunterkünfte etc, alles leer. Ok, nicht alles leer. Linkerhand, ganz am Anfang des Geländes stehen einige Reihenhäuser, die offensichtlich noch von Briten bewohnt werde. Die ganze Anlage ist recht spooky und erinnert mich an ... ja an was eigentlich? An meine Jugend in den frühen 80ern? An meine Kindheit in Italien? Dort gab es auch solche ... sagen wir mal "Wohnsiedlungen" für europäische Mitarbeiter eines großen Arbeitgebers ... um nicht zu sagen "Euratom" in Ispra, wo mein Vater in den 60er Jahren als junger Wissenschafltler gearbeitet hat ... Ich kann wirklich nicht sagen, an was genau es mich erinnert, aber es berührt mich irgendwie. 

Die Straße ist ein Ring und als ich dem Schild Ankunft/Abflug folge, komme ich an zwei Schranken - verschlossene Schranken. Es ist der kostenpflichtige Parkplatz und ich kann nichts anderes tun, als auf den Knopf zu drücken und ein Ticket zu ziehen. Eine Spur in die Gegenrichtung, weg von dem Parkplatz, gibt es nicht. Ich überlege kurz, was ich machen soll. Ich könnte mich an dem Hinderniss vorbei quetschen, aber angesichts der Polizeipräsenz, bzw. der 2 (?) Polizeiautos, die vor dem Flughafengebäude stehen, traue ich mich nicht und so ziehe ich den unerwünschten Schein. Außerdem ist hier Militärgelände, da kann man nie wissen, was einen so von hinten anspringt. Nun suche ich mir einen Parkplatz der erfreulich nahe am Gebäude liegen sollte, aber die ersten zwei Reihen sind komplett belegt und so stelle ich Nancy in dritter Reihe ab, richte meine Haare und marschiere in's Flughafengebäude ... wo mich das Flair der großen, weiten Welt erwartet ... also dachte ich.


Ich betrete das Gebäude ... durch die üblichen "Wir-müssen-leider-draußen-Bleiber" ... und inhaliere erst einmal den Duft von Zigarettenqualm. Bääääh! Ich hasse es, wenn man öffentliche Gebäude erst betreten kann, wenn man durch den Räucherbereich gegangen ist. Aber gut, ist jetzt eben so. Bekomme ich drinnen wenigstens frische Luft ... 

Also, ich betrete die Abflughalle und bin ernüchtert. Das soll der größte Flughafen NRWs, nach Düsseldorf und Köln sein? Naja! Ganz am Ende der Halle ist ein Restaurant, das Restaurant. Eine Treppe führt hinauf und ich erklimme diese, um sofort in einem bistroähnlichen, mensagleichen Gastraum zu stehen. Also irgendwie handelt es sich um eine Tablettschiebe-Gastronomie. Ich belege einen der schmutzigen, unabgeräumten- aber immerhin freien - Tische mit meinem Helm, gehe an den Verkaufstresen und bestelle eine Cola. Als ich zurück an meinen Platz gehe, fällt mit eine Tür ins Auge, die nach draußen auf die Terrasse führt und ich wechsele den Standort. 


Obwohl es recht kühl ist, sitzt es sich auf der Terrasse, mit Blick auf das Flugfeld wunderbar chillig und ich strecke meine Füße aus. Stolpern wird niemand, denn erstens sind meine Beine nicht lang genug, als das sie im Weg rum liegen würden und zweitens ist die Terrasse ähnlich verwaist, wie das Flugfeld. "Hmmmmm, wo ist denn nun der versprochene Ferienflieger-Trubel?", denke ich bei mir und betrachte die herrenlosen Gangways, die zu Hauf auf dem Terrain stehen, als sich plötzlich ein ohrenbetäubender Lärm breit macht. Alles geht so schnell ... außerdem habe ich Ruben gerade am Telefon, der mich fragt, ob ich durchbrennen möchte ... dass ich den Flieger gar nicht richtig mitbekomme. Aber scheinbar ist das Flugzeug gelandet, denn eines steht plötzlich am Ende welcher Bahn auch immer und kommt langsam auf das Terminal zugerollt, um im weiteren Verlauf eine handvoll Passagiere auszuspucken. Ok, langweilig, ich kenne niemanden und so trinke ich den Rest meiner Cola und trolle mich. Diesmal nehme ich aber den Glasaufzug nach unten ... Ich drücke auf "0", in der Hoffnung, dass ich nicht im Keller lande - die Alternative wäre "1" gewesen - und es geht rasend schnell die drei oder vier Meter hinunter. "Ist bestimmt für Leute, die ihre Angehörigen zu spät entdeckt und es nun eilig haben", vermute ich und hoffe, dass die Bremsen funktionieren. Alles geht gut und ich verlasse das Flughafengebäude ...

Auf dem Parkplatz überlege ich, ob ich tatsächlich das Park-Ticket bezahlen soll, immerhin stolze 3 Euronen, oder ob ich, verwegen wie ich nun mal bin ... und stecke kurz darauf das geforderte Geld in den Schlitz des Parkautomaten und entwerte die Karte. Aber éntre nous, es ist so richtig ätzend, mit einem Parkschein in der Hand Motorrad zu fahren und einmal habe ich sogar abgewürgt ... aber das bleibt bitte unter uns ... ich verlass mich drauf, okeeeh!?

Als ich auf Nancy steige, sehne ich mich kurz und heimlich nach einer Enduro ... 


 ... denn dann könnte ich einfach durch die Mittel-Bepflanzung fahren und müsste Nancy nicht mühselig zurück schieben und zwar leicht bergan. Hmmmpf ... 

Das TomTom ohne Sprachausgabe ist übrigens ein guter Kompromiss zwischen Planungsmuffelei und nach Karte fahren. Man guckt ab und zu mal drauf, schaut sich kurz den Weg an und fährt weiter. Wenn man nicht drauf schaut und die Abzweigung verpasst, hat man sich eben verfahren. So einfach und genau wie im richtigen Leben ... 

Aber nun zurück nach Weeze. Nachdem ich Nancy also wieder auf den Weg gebracht habe, steuere ich die Ausfahrt an. Ich friemel das Park-Ticket in den zuständigen Automaten und die Schranke öffnet sich ... zögerlich. Das Ding ist Legastheniker und hat wohl Schwierigkeiten den zerknüddelten Schein zu lesen und ich lote den Platz, zwischen Schranke und Bordsteinkante aus. Als ich gerade den Lenker leicht nach rechts einschlage und Gas geben will, erbarmt sich das Wunderwerk der Technik und öffnet die Pforte, sozusagen. Gut, lenke ich eben geradeaus und gebe Gas ... nicht ohne einen leichten Rechtsschlenker zu machen ... Pööööh!

Wieder komme ich an verlassenen Barracken vorbei und dieses seltsame, aber heimelige Gefühl umfängt mich erneut. Hier komme ich auf jeden Fall noch einmal hin. Allerdings nicht ohne Lil' Bens Helmkamera, die er sich zum Geburtstag gewünscht und (nicht ganz uneigennützig) auch bekommen hatte ...

Bei Kilometerstein "Ende Gelände" biege ich wieder auf die L 361 Richtung Wemb und gebe Gas. Zurück durch Wemb, Twistenden, Lüllingen ... Irgendwann hängt sich ein Auto hinter mich und nachdem der/die/das Fahrer(in) mehrfach nervig dicht aufgefahren ist, gucke ich in den Rückspiegel. Ein nicht näher definierter Fahranfänger in Tantchens Leihwagen, anders kann es gar nicht sein, fährt hinter mir. Fahre ich gemäßigt schnell, klebt er an meinem Heck, gebe ich Gas, kommt er/sie/es nicht mit. Leider laufe ich immer wieder auf Vorausfahrer auf, sodass ich den Kleinwagen nicht abschütteln kann. Langsam fühle ich mich verfolgt, denn überall, wo ich abbiege, biegt er/sie/es auch ab ... und ich meine, ich wohne in Grefrath. Leute, da will doch kein Mensch hin, also eigentlich. 

Kurz vor Wankum biegt er/sie/es, dem Umleitungsschild 'A40 Venlo' folgend, ab. Ich muss weiter gerade aus und danke der Baufirma, die den Zuschlag für die Arbeiten an der Auffahrt A 40 / Wankum erhalten hat und damit in Verzug geraten ist, denn sonst wäre er/sie/es noch ein paar Meter länger hinter mir geblieben und hätte mich genervt. Aber so ist alles gut ... 

Die letzten paar Kilometer sind schnell geschafft, zu erzählen gibt es eigentlich nichts mehr und ich erreiche nach guten 2 Stunden unser Haus. Nachdem Nancy versorgt ist, laufe ich schnell in den Supermarkt hinüber ... Zum gebührenden Abschluss meines Ausfluges hole ich meinen Camping-Kocher aus dem Schrank und tue das, was ein Motorradwanderer am Ende seiner Etappe so tut ... Guten Hunger! Das Zelt bleibt allerdings verpackt ...

Montag, 30. September 2013

Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin

Mitten in der Nacht, also morgens um halb fünf, holt mich eine Freundin von zu Hause ab, denn wir wollen für ein verlängertes Wochenende nach Berlin. Sie hat ein schickes Hotel ausgesucht und ich bin schon sehr gespannt. Noch im Halbschlaf setzt ich mich auf den Beifahrersitz und finde, dass es etwas später auch noch gereicht hätte, aber gut, so haben wir mehr Zeit vor Ort. 

Die Fahrt verläuft ohne Zwischenfälle. Wir fahren in Kempen auf die A40 Richtung Dortmund, wechseln auf die A3, die im weiteren Verlauf zur A2 wird, fahren über Hannover, Braunschweig, Potsdam und treffen gut gelaunt und voller Tatendrang gegen halb elf in der Hauptstadt ein. Wir betreten das Hotel und  belegen erst einmal unsere Zimmer. Meine Güte, welch ein Luxus ... außer, dass es kein kostenloses WLAN gibt ... Die Zimmer - also unsere - sind zwar klein, aber zweckmäßig und geschmackvoll eingerichtet. So kann man sich wohlfühlen. Im Bad gibt es eine Badewanne mit Duschbrause und ich bin ein wenig irritiert. Aber gut, ich bin eh ein Badefan und keine Duschmaus und so kann ich mich locker arrangieren. Aber jetzt geht es erst einmal in die Stadt und wir besichtigen alles, was unbedingt besichtigt werden muss und kommen gegen Abend zurück in's Hotel. Hier gibt es alles, was das hungrige Herz begehrt. Restaurants, Bars, Eisdiele ... sodass man eigentlich das Hotel gar nicht verlassen müsste ... wenn es nicht gegenüber ein goldenes M gäbe. Aber ich habe keine Lust mehr, auch nur einen Schritt zu laufen und so setzen wir uns in ein Italienischen Lokal. Der Ober kommt, reicht uns die Speisekarte und nimmt etwas später unsere Bestellung auf, um uns kurz darauf ein Amuse Geule, den berühmten Gruß aus der Küche, zu servieren. Er stellt ein Körbchen mit einigen Scheiben Ciabatta auf den Tsich, dazu ein Tellerchen, auf das er nach Ansage etwas Olivenöl schüttet ... bevor er eine Todsünde begehen will. Er schraubt eine zweite Flasche auf und sagt: "Und etwas Basamico". Er ist ganz Profi und lässt sich nichts anmerken, als ich völlig entsetzt "Um Gottes Willen, bloß nicht!" brülle und "Balsamico geht ja mal gar nicht!" hinterher schiebe. "Meine Güte, wie kann man nur immer alles mit diesem Zeug verhunzen?", gebe ich noch von mir, aber das hört er nicht mehr, denn er ist schon wieder auf dem Weg zum nächsten Tisch. Das Olivenöl ist richtig lecker und zum Glück habe ich mir gemerkt, welche Sorte es war. Aber klar, mal wieder "De Cecco", was sonst. 

Tja, was soll ich erzählen, der nächste Tag verlief auch recht chillig und wir verbrachten ihn eigentlich mit bummeln und shoppsen. Ich mein', wenn man schon mal in Berlin ist ... Der Samstag lag dann ganz im Zeichen des Sports, denn es war Berlin-Marathon, den wir uns nicht engehen lassen wollten und so schlenderten wir eine Weile durch das Inline-Village, wo es jede Menge zu sehen und vor allen Dingen zu riechen gab. Allerdings meine ich damit nicht die Dixies, die in großer Anzahl aufgestellt waren. Boah, es gab Waffeln und Würstchen und einfach alles und diese unglaubliche Pizza ... fingerdick mit weichem Teig ... köstlich. 

Am Nachmittag startete der Speedskating-Marathon und wir bestaunten die Sportler und den Weltrekord von Bart Swings, der für die knapp 43 Kilometer sensationelle 59 Minuten und 28 Sekunden brauchte. 

Nächstes Jahr bin ich wieder da, allerdings auf der Strecke und nicht daneben. Speedskates habe ich schon organisiert, jetzt heißt es fleißig üben und trainieren ...

Dienstag, 17. September 2013

ADAC - Fahrsicherheitstraining in Grevenbroich

Ehe mein schönes Blog zum Sushi-Blog verkommt, könnte ich noch von dieser Begebenheit erzählen:

Wir schreiben den 31 Juli 2013, ein Tag, an dem es brüllend heiß werden wird, aber das kann unsere Protagonistin noch nicht wissen ... also sie weiß es schon, denn sie hat die letzten Tage die Wetter-App in ihrem Handy mehrfach befragt, aber sie hat noch nicht umrissen, was es bedeutet. Im Moment freut sich sich nur darüber, dass der Tag trocken bleiben soll ... haha ... wenn sie wüsste, wie trocken SIE bleiben würde ... 

Morgens wache ich auf und mir ist unglaublich schlecht. Eigentlich wie immer, wenn ich den Kreis Viersen motorisiert verlassen soll. Normalerweise ist es eine leichte Übelkeit, die aber, sobald der Motor des entsprechenden Gefährts läuft, verflogen ist. Dieses Mal ist mir aber so schlecht, dass ich befürchte ... naja ... lassen wir das.

Rückblick: Im Zuge meiner Reiseplanungen beschließe ich, erst einmal ein Fahrsicherheitstraining zu absolvieren. Ich hatte überlegt, eine geführte Tour mitzumachen und setzte mich mit einem Betreiber in Kontakt. Nach einen netten Gespräch über diverse Ziele in Italien, riet er mir zu diesem Schritt und so kam ich an das Fahrsicherheitszentrum in Grevenbroich, das größte und modernste seiner Art in NRW. Eine Mitarbeiterin des ADAC, die ich kontaktierte, empfahl mir den Intensivkurs, der einen ganzen Tag dauerte und alles beinhaltete, was man so üben kann und ich buchte den Kurs. Hätte ich allerdings die AGB's mal früher gelesen, wäre mir einiges an Stress erspart geblieben und ich hätte nicht gebucht. Auch noch verbindlich! Volle Montur ist Pflicht und ich hatte keine Motorradhose. Ich hatte keine und hatte auch noch nie eine besessen. Also, eine Motorradhose musste her ... und zwar zügig. Gut, Motobay schaffte dann schnell Abhilfe und so war diese Hürde noch rechtzeitig genommen.

Wie gesagt, ich wache am Morgen des 31.Juli auf und mir ist schlecht. Ob wir allerdings von "aufwachen" sprechen können sei dahin gestellt, denn ich hatte die ganze Nacht vor lauter Aufregung so gut wie kein Auge zugetan. Nachdem ich ausgiebig gejammert und den Tag verflucht habe, an dem ich diese Schnapsidee hatte, ziehe ich meine Montur an, packe ausreichend Proviant und Getränkeflaschen in das Handschuhfach von Nancy und fahre los. Weil der Weg über die von mir üblicherweise gewählten Landstraßen viel zu weit und zeitraubend ist, fahre ich bei leichtem Nieselregen bei Nettetal auf die A 61 zunächst in südliche Richtung ... ohne Navi ... was mir später zum Verhängnis werden sollte ... 

Gegen viertel nach acht treffe ich beim FSZ - Grevenbroich ein. Der Kurs beginnt um halb neun, ich bin die Zweite und nach und nach trudelt der Rest der zehnköpfigen Truppe ein. Die Motorräder werden in Reih und Glied abgestellt und es beginnt der theoretische Teil des Unterrichts. In loser Reihenfolge stellen sich die einzelnen Teilnehmer - unter anderem ein Radioreporter von Lokalfunk NRW, der eine Sendung zum Thema vorbereitet - auch unter Angabe des Führerschein-Erwerbsdatums vor. Als ich "1981" in den Raum nuschele, geht ein Raunen durch den Saal, aber ich hatte auch schon vorher gewusst, dass ich die Alterspräsidentin bin. Die meisten Anwesenden haben den Motorradführerschein erst seit einigen Wochen oder Monaten und wollten das Handling ihres Motorrades vertiefen. Nachdem alles geklärt und die Sicherheitsregeln erläutert sind, geht es auf die Piste, allerdings nicht ohne vorher die Reifen und deren Alter kontrolliert zu haben. Denn, so erklärt der Trainer, der Zustand und die Beschaffenheit des Reifens ist von immenser Bedeutung für die Fahrsicherheit, denn sie stellen den Kontakt zwischen Mensch un Straße her. Die Temperaturen sind zu diesem Zeitpunkt noch moderat ...

Nachdem wir in Kolonne zu unserer Basis gefahren sind, geht es erst einmal ein paar Runden um den Platz, der auch eine Kurve, ähnlich einem Kreisverkehr, der durch Bepflanzung nicht einsehbar ist, beinhaltet. Das Ding hat es echt in sich ... 

Nun werden alle zum Treffpunkt gerufen und stellen sich auf. Es werden einige Dinge erläutert und man soll üben, das Motorrad mit zwei Fingern zu halten, während man daneben steht, um dann einmal drum herum zu laufen. Ohne loszulassen, wohlgemerkt. Ufff, Nancy wiegt mit vollen Bauch ungefähr 213 Kilo und ich kann sie eigentlich kaum mit zwei Händen halten, aber so, wie der Trainer es erklärt, ist tatsächlich wenig Gewicht zu spüren und die Übung klappt ... einigermaßen. 

Weiter geht es mit Schrittgeschwindigkeit, Ausweichmanövern, Slalom fahren und immer wieder ist das Thema: Blickführung. Gegen halb eins ist dann erst einmal Schluss, die Mittagspause steht an und die letzte Übung ist echt schlauchig. Der Trainer fährt Runde um Runde vor und wir müssen hinterher fahren. Und er fährt nicht langsam. Ich bin fertig. Ich würde am liebsten heulen und will nur noch nach Hause ... und es ist mittlerweile so heiß ... ich dampfe ...

Nach der Mittagspause, die ich nicht mit den anderen beim Essen verbracht habe, sondern dösenderweise im Kursraum, ergebe ich mich in mein Schicksal und es geht weiter. Jetzt sind Gefahrenbremsungen bei Trockenheit und bei Nässe zu meistern. Hierzu flutet der Trainer den Platz mittels einer Sprinkleranlage, die in der Fahrbahn eingelassen ist und es ist echt erfrischend, da durch zu fahren. Später geht es in die "Berge" der Anlage und es werden stundenlang Kurven bergauf und bergab, links rum und rechts rum, geübt. Wie man die Kurven anzuschneiden hat und immer wieder ist das zentrale Thema die Blickführung. Es wird geübt, was zu tun ist, wenn die Kurve ausgeht und der Graben immer näher kommt, es werden die verschiedenen Sitzposition geübt, in denen man eine Kurve nehmen kann: sitzend, liegend oder "hängend". Nur Knieschlefen brauchen wir nicht, können es aber ausprobieren. Doch keiner nimmt dieses Angebot an, was aber eher an fehlenden Knieschleifer-Pads an den Hosen liegt. 

Gegen 17 Uhr ist auch dieser Teil des Trainings, welches ich nicht ganz so anstrengend fand, wie den ersten Turn, beendet und ich bin klitschenass geschwitzt. Als ich eine großen Schluck Wasser aus meiner Flasche nehme, schießt es mir direktemang wieder aus den Poren und ich sehe aus, wie frisch geduscht und nicht abgetrocknet. Meine Kleidung ist durchtränkt und ich hinterlasse beim setzen/stellen/legen Pfützen. Zum Abschluss treffen sich noch einmal alle im Gruppenraum, um ein Résumé des zurückliegenden Tages zu ziehen. Jeder soll beschreiben, wie er den Tag empfunden, was er gelernt hat und wie zufrieden er war. Ich bin allerdings so fertig, dass ich mich nur noch meinen Vorrednern anschließe, die aber alles in allem doch das gleiche sagen, was ich auch gesagt hätte. Zum Schluss wird noch ein Nachfolgekurs empfohlen, ich glaube, ich sollte Kurventraining 1 belegen, falls ich noch mal kommen möchte.

Tja, und nun der Rückweg. Wie immer habe ich den nämlich nicht so gründlich auswendig gelernt, wie den Hinweg und so gurke ich ziemlich planlos durch die Gegend. Ich verpasse Autobahnauffahrten, Abzweigungen ... aber gut, hier war ich vorher ja auch noch nie und in meinen drei Semestern Geografie kam der Rhein-Kreis-Neuss nicht vor. Da sollten wir uns eher um den Rheinknick kümmern, der aber ganz woanders ist, wenn ich mich recht erinnere.

Wie dem auch sei, ich fahre mal hier lang und mal da, immer in der Hoffnung, irgendeinen Hinweis zu finden, an dem ich mich orientieren kann, als plötzlich das magische Wort "Jackerath" auf einem Schild zu lesen ist. Freudestrahlend halte ich darauf zu. Hier kenne ich mich aus, hier kenne ich jemanden: "SUDDA! Ich komme, ich ruh mich bei dir aus und falls es zu spät wird, übernachte ich bei dir!" .... Als ich kurz vor Titz bin, also da, wo die Autobahnauffahrt nach Venlo, also MEINE Autobahnauffahrt ist, fällt mir ein, dass Ferien sind und Sudda in Schweden weilt. Ok, aber hier kenne ich mich trotzdem aus und so bin in null Komma nichts zu Hause.

Meine Güte, welch ein Tag!


Mittwoch, 4. September 2013

Münsterlandtour, Teil 1

"Du musst noch die Route auf der Karte einzeichnen", mahnt Lil' Ben, obwohl er mich in knapp anderthalb Stunden zurück erwartet und insgeheim findet, dass es den Aufwand nicht lohnt.

"Ich wollte die Route eigentlich nicht einzeichnen, ich wollte nur die wichtigsten Wegpunkte in der Beschreibung pink einfärben", antworte ich, "und außerdem, ich habe ein TomTom und wenn ich Lisa Sprechverbot erteile, dann ist das auch wie nach Karte fahren."

"Aber guck mal", sagt Lil' Ben, "als wir in's Sauerland gefahren sind, da hat das doch auch mit Karte und ohne Navi geklappt, obwohl ich vorher noch nie eine in der Hand hatte und ich habe uns trotzdem gut nach Hause gebracht."

"Naja, du hast ja auch keine drei Semester Geographie studiert, deshalb bist du noch unbelastet", seufze ich und nehme die Wegbeschreibung, die der Drucker ausgespuckt hat, in die Hand ...

Uuupsi, Rückweg vergessen.

Ich lasse den Motor an und schwinge mich semi-elegant auf Nancy, denn jetzt beginnt meine Minitour in's Münsterland. Ich werde am Haddorfer See campen, am nächsten Tag nach Detmold fahren und dort in der Jugendherberge übernachten, denn auch das muss für meine große Tour, wohin auch immer die gehen wird, geübt werden. Am Freitag geht es wieder Richtung Heimat, wobei ich wahrscheinlich über Bochum fahren und dort eine Currywurst essen werde. Wir erinnern uns: Zu den 21 Dingen, die ein Nordrheinwestfale, ok ok, ich habe hessischem Migrationshintergrund, einmal gemacht haben muss, gehört u. a., in Bochum eben jene Wurst zu verspeisen ... und in Detmold das Hermannsdenkmal anzuschauen, was dann immerhin zwei auf einen Streich wären. Wir reden hier wohl nur und ausschließlich von "anschauen" und nicht davon, die Mörderstufen hinauf zu kraxeln ... und schon gleich gar nicht in Motorradstiefeln und kompletter Montur ... Außerdem kostet es unerhörte 3 Euronen Eintritt ... Halsabschneider, dieser Cherusker, und das Parken kostet extra.

Aber wie dem auch sei, die zweiten Hälfte der Woche soll es noch einmal richtig sommerlich warm werden und so starte ich vormittags gegen 10:00 Uhr, 11:00 Uhr ... 20 vor 12 bei ungefähren 24°C nach Nordosten, also gesetzt den Fall, dass ich die Karte richtig rum gehalten habe. Denn irgendwie finde ich es schon merkwürdig, dass eine Stadt namens Südlohn auf meiner Route liegt, wenn ich doch eigentlich nach Nordosten möchte. Vielleicht sollte ich die Karte doch lieber andersrum in das Kartenfach stecken ... Nur hätte ich das mal lieber nicht gedacht, oder mir wenigsten dreimal über die rechte Schulter gespuckt ...


Um es kurz zu machen, der Tag stand unter keinem guten Reise-Stern. Irgendwie passte nichts. Das Wasser in der Dusche wurde nicht richtig warm, ein Häkchen meines BH's war verbogen und bohrte sich unangenehm in meinen Rücken, in meiner rechten Socke war ein Steinchen und außerdem war mir so überhaupt nicht schlecht, wie das sonst immer der Fall ist, wenn ich das Kreisgebiet verlassen will ... Aber gut, da ahnte ich noch nichts vom weiteren Verlauf und fuhr wenig später voller Tatendrang und Reiselust mit leicht verspannter Schultermuskulatur, ich hatte beim Umbeladen von Nancy wohl eine falsche Bewegung gemacht, los.

Nach 5 Kilometern stellte ich fest, dass mein Helm kaputt ist. Das Visier ließ sich nicht mehr richtig schließen, weil an einem der Scharniere eine Nase abgebrochen war, was ich noch nicht bemerkt hatte. Gut, ich fahre zwar gerne offen, aber bei zweieinhalb Stunden reiner Fahrtzeit finde ich das dann auch nicht mehr so klasse. Nach einigen weiteren Kilometern fiel mir auf, dass ich sowohl Ersatz- als auch Hausschlüssel vergessen hatte und ohne wollte ich nicht weiterfahren, denn ich wusste ja nicht, ob jemand da ist, der mich rein lassen kann, wenn ich wieder heimkomme und vielleicht dringend zur Toilette muss und so drehte ich auf halber Strecke um.

Zu Hause angekommen war es aber schon so spät, dass ich nach einigen Zeitrechnungen beschloss, Nancy beladen und bepackt, wie sie war, in die Garage zu stellen und getreu dem Motto "Trail and trial and fun and error" auf eine neue Gelegenheit zu warten.

"Du kommst einfach nicht von zu Hause weg", sagt der Gatte, als ich ihn auf der Arbeit anrufe, um zu verkünden, dass ich zum Abendessen da sei und schiebt lachend "Ich brauche mir wenigstens keine Sorgen zu machen, dass du mir wegläufst." hinterher. "Pöööh, wenn ich weglaufen würde, bräuchte ich ja keinen Hausschlüssel ... wenigstens nicht von diesem Haus", gebe ich noch zu bedenken, bevor ich mich gierig über meinen Reiseproviant hermache. 

Samstag, 31. August 2013

Her next trial but hopely not another error

Als ich schon auf halbem Weg zu meiner östereichischen Schwester war - also wenigstens gedanklich - sagte eine Freundin: "Das richtige für dich wäre, wenn du dir einfach ein schönes Ziel in deiner heimatlichen "200-km-Area" aussuchst und einen Plan für ein Wochenende machst. Den Plan legst du dann fix und fertig in die Schublade ... (Anm. d. Red.: Sie sagt immer "Schieblade") ... und wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, dann holst du ihn raus und fährst los." 

Ok, gute Idee fnde ich, bis auf die Sache mit dem Plan, denn planen ist, wie wir wissen, ja so gar nichts für mich. In dem Buch, das ich zur Zeit lese, steht ein Satz, der mir sehr gut gefällt. Es geht um einen Motorradreisenden, der unterwegs einen älteren Herrn mit Fahrrad trifft. Diesem wiederum gefallen keine Vorbereitungen, er fährt lieber los, scheitert und probiert es dann noch einmal. Das kommt mir nahe, allerdings aus anderen Beweggründen, wie ich im weiteren Verlauf des Textes erfahre, aber das macht mir nichts aus, denn ich könnte das Buch ja an der Stelle beiseite gelegt haben und dann wüsste ich es nicht. Ich hasse planen. Ich mag nicht über Landkarten sitzen und mir die Strecke aufschreiben, die ich am Ende sowieso nicht fahren, finden, what-evern werde. 

Grobe Richtung: Die B70 finden du musst, junger Padawan.

Wie dem auch sei, mein nächstes Nahziel, für mich allerdings ein Fernziel, steht fest und der Termin auch. Dumm nur, dass ich mir diesmal wettertechnisch das andere Extrem ausgesucht habe und ich wieder klitschenass werde. Wohl unter der Kleidung, denn es sind knappe 30°C angesagt und das hatten wir ja auch schon mal. Und wenn ich mich recht erinnere, war das auch nicht so der wahre Jakob. Aber gut, ist jetzt eben so und nur inwendig nass zu werden ist immerhin nur die Hälfte vom letzten Mal. 

Also, gehabt euch wohl, ich gehe dann mal packen, nicht planen.

Donnerstag, 8. August 2013

Wenn Funny eine Reise tut ...

"Warum soll es mir besser gehen als allen anderen Motorradreisenden, die nicht gerade in der Wüste unterwegs sind", denke ich und suche mir den Tag aus, für den seit einer Woche zuverlässig Regen prophezeit ist. Außerdem will ich ja unbedingt mein Zelt auf Dichtigkeit testen und so packe ich am vergangenen Dienstag meine 3 Habseligkeiten, die ich für meinen Ausflug benötige.

Nachdenklich betrachte ich den Berg Zeugs, Gepäckrolle, sowie Zelt und Schlafmatte, den ich im Korridor abgestellt habe und überlege, was um Himmels Willen da passiert ist. Ich habe Wechselbekleidung für einen Tag und Waschzeug dabei, der Rest ist tatsächlich Ausrüstung, wobei der Schlafsack in der Gepäckrolle verstaut ist. Aber gut, kann ich im Moment nicht ändern ... 

Nun noch schnell die Route aufschreiben ...

Am nächsten Morgen mache ich mich fertig. Ich möchte vormittags so zwischen 10 und halb 11 Uhr starten, denn der Campingplatz schließt um 13 Uhr seine Pforten und öffnet erst eine Stunde später wieder. In dieser Zeit ist keine Anmeldung möglich. Aber gut, wenn ich um halb elf zu Hause losfahre, bin ich spätestens um 12 Uhr vor Ort. Also eigentlich ... 

Ich schaue aus dem Fenster und beschließe, noch einen Moment abzuwarten, denn der Nieselregen hat sich ordentlich gesteigert und es regnet Bindfäden. Ich belade Nancy in der Garage und nachdem ich das erledigt habe, telefoniere ich ein bisschen mit meiner Freundin, dabei allerdings immer den Blick nach draußen gerichtet. Als der Regen endlich nachlässt, würge ich sie recht unhöflich ab - immerhin habe ich schon dreimal gesagt, dass ich jetzt auflegen muss - ziehe mich in Windeseile an und stelle Nancy in die Einfahrt ...


"Irgendwie seht ihr aus, als ob ihr auf Weltreise geht", stellt Lil' Ben belustigt fest und erntet einen semi-vernichtenden Blick. Aber Recht hat er ja ... 

Nun klettere ich auf Nancy und starte den Motor. Wir rollen die Einfahrt hinunter, biegen nach rechts in die Straße ein und haben nach ungefähr einem Kilometer die Ortsgrenze erreicht. Wieder biege ich rechts ab, diesmal auf die L 39 Richtung Straelen. Nach 5 Kilometern halte ich am Straßenrand an und überprüfe den Sitz des Gepäcks, aber alles ist in Ordnung, nichts hat sich gelöst. Nach weiteren 5 Kilometern halte ich noch einmal an und überprüfe das Gepäck erneut, aber nach wie vor ist alles fest verzurrt an seinem Platz. 

L39 Nähe Wachtendonk

Frohen Mutes fahre ich weiter. Es regnet leicht, aber nichts kann meine Vorfreude trüben ... also noch nichts ... 

Kurz vor Straelen biege ich auf die B58 und halte mich an die Wegweiser Richtung Geldern. Dumm nur, dass ich mich so auf Geldern eingeschossen habe, sozusagen, dass ich den Wegweiser, der mich auf die B9 leitet möchte, ignoriere und einfach weiter geradeaus fahre. Geldern, ich muss nach Geldern, flüster ich mir immer wieder zu, wenn ich nicht gerade darüber nachdenke, dass ich entweder meine Routenplanung optimieren oder mit dem Navi fahren sollte. Aber gut, der Kontakt mit anderen Menschen ist ja auch ganz nett und so frage ich im weiteren Verlauf den einen oder anderen Passanten nach dem Weg. 

In Geldern halte ich auf einem Parkplatz an, fische meinen Zettel, auf dem ich den Weg notiert habe, aus meiner Jackentasche und beschließe, wieder zu der Stelle zurückzukehren, an der ich hätte abbiegen sollen. Nun gut ... 

Ab Kevelaer bin ich auf Goch fixiert, finde aber nirgendwo ein Hinweisschild, nach dem ich mich richten kann. Ergo halte ich an einer Tankstelle und frage. Mittlerweile habe ich übrigens das elegante Aufsteigen mit Gepäck am Heck gelernt, mit dem Absteigen hapert es aber noch ein klein wenig. Ach ja, es regnet immer noch, aber alles in allem hält sich der Nass-Faktor in Grenzen - noch. Aber das, naja ... kommt später. 

Der freundliche Herr erklärt mir den Weg, es ist ganz einfach und so fahre ich ... na klar ... frohen Mutes weiter. Kann ja nicht mehr so weit sein und so nass bin ich ja auch noch nicht. Wie auch immer, ich finde Goch und richte mich dann nach Kalkar. Hier muss der Campingplatz ja irgendwo sein. In Kalkar frage ich eine Passantin, die mir nett den ... wie sich kurz darauf herausstellt ... falschen Weg weist. Ich bedanke mich freundlich und halte mich an ihre Anweisungen ... bis ich vor einer Straßensperre lande. Zum Glück gibt es hier eine Tankstelle. Ich steige unelegant ab und marschiere in den Verkaufsraum. Die Angestellte erklärt mir, dass dieser Weg eh falsch sei ... hahaha, die andere hat ihn mir als Abkürzung angepriesen ... und erklärt es mir richtig. 

"Bis zum Blitzer und dann an der nächsten großen Kreuzung rechts, man kann es nicht übersehen". In Wissel soll ich dann direkt die erste Abzweigung rechts nehmen und schwupps ... bin ich da. Ganz einfach. Wieder bedanke ich mich höflich und steige elegant auf Nancy. Ich überlege kurz, einfach die Geschwindigkeit zu überschreiten, denn dann kann ich den Blitzer garantiert nicht übersehen, bin aber später froh, dies nicht getan zu haben. Man hätte nach der Foto-Session recht stark in die Eisen gehen müssen, um nicht an der Abzweigung vorbei zu schießen. Außerdem ist es so billiger ... 

Der Wisseler See ist wirklich leicht zu finden, ich schaffe es auch bis genau 2 Minuten vor Toresschluss, allerdings ist hier nicht der Campingplatz, sondern nur das sog. Naturfreibad. Mist! Also gurke ich ein wenig durch die Gegend und suche den Freizeitpark. Irgendwann frage ich eine Dame mit Dackel und Schirm und sie erklärt mir recht umständlich, aber doch findbar, wie sich etwas später herausstellt, den Weg. 

Als ich endlich ankomme, stehe ich vor verschlossenen Türen und muss fast eine Stunde warten, bis man mir Einlass gewährt - gewähren würde. Ich bin nass, mir ist kalt, ich hadere mit meinem Schicksal. Allerdings kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen, dass die Wasseraufnahmekapazität meiner Motorradkluft noch lange nicht ausgeschöpft ist. Aber gut, es nützt ja nichts und so erkunde ich die Gegend. Zeit habe ich ja, aber leider viel zu viel ... 

Nachdem ich mich kurz mit einer Freundin telefonisch beraten habe und ich eigentlich auf "ich will wieder nach Hause" gepolt bin, setzte ich mich auf Nancy und fahre heim. So ein Schwachsinn. Es gibt überhaupt keine Notwendigkeit, hier und jetzt zu zelten. Ich bin nicht in der Bretagne und wenn ich es wäre, wäre jetzt vermutlich für mich der Zeitpunkt gekommen, in Tränen auszubrechen ... 

Dafür bricht der Himmel in Tränen aus. Aber richtig. Es gießt, als ob es morgen verboten würde und alle Wolken bis dahin noch leer gemacht werden müssten. Meine Handschuhe sind so nass, dass ich bei dem Versuch, die Regentropfen von meinem Visier zu wischen, nur noch mehr Wasser auf die Scheibe bringe. In meinen Ellbogen-Protektoren bilden sich Pfützen, die ich immer wieder ausschüttel, so dass meine Ärmel tropfen, wie Wassersäcke, auf den man erfolgreich eine Ladung Schrot abgefeuert hätte. Allerdings muss ich sagen, dass mir das Fahren im Regen nichts ausmacht. 

Nach einer guten Stunde komme ich ohne weitere Zwischenfälle oder nenneswerte Verfahrer bis auf die Knochen durchnässt und völlig erledigt zu Hause an und nachdem ich meine Klamotten auf die Leine gehängt habe, lasse ich mir ein Erkältungsbad ein und lege mich gemütlich mit einem Buch in die heiße Wanne. Das ist die Nässe, die ich mag.

Sonntag, 2. Juni 2013

Und plötzlich steht man in Baesweiler

Weil es bei mir eigentich nie einen Plan A gibt, muss Plan B direkt greifen. Naja, und Plan B besagt:

"Folge den Wegweisern"

Gegen viertel vor 11 starte ich bei besten Wetterbedinungen in ... ääääh ... keine bestimmte Richtung. Ich will einfach nur die Gegend ein bisschen erkunden und dabei noch ein paar Kilometer des 2. Einfahrintervalles eliminieren.

Wie dem auch sei, ich fahre eher ziel- und planlos durch die Gegend und weiß nicht so recht wohin, als ich mich entschließe, in Richtung Erkelenz zu fahren und dieses auf der B 57 zu umfahren. Also, los geht es über Dülken nach Hardt und weiter nach Erkelenz. Als ich den Ort umfahre, entscheide ich mich kurzerhand, den Wegweisern in Richtung Aachen zu folgen.

So durchquere ich einige kleine Orschaften mit lustigen Namen, gelange nach Baal und im weiteren Verlauf komme ich nach ... genau, Baesweiler. Bis Aachen sind es noch ungefähr 20 Kilometer, aber ich habe dort nichts zu tun und Karl der Große ist gerade vehindert und so trete ich die Rückreise an. Allerdings nicht, bevor ich (eher erfolglos) nach einem netten Motiv zum fotografieren gesucht habe und so muss halt einfach das herhalten, was mir gerade vor die Linse gekommen ist. Aber vielleicht hätte ich vorher mal Wikipedia befragen sollen, denn dann hätte ich schon die eine oder andere  Sehenswürdigkeiten entdecken können. Aber gut, es war Plan B.

Der Weg, also die Route, die ICH einschlagen muss, ist übrigens total einfach. Eigentlich geht es ab Viersen-Dülken nur gerade aus. Ok, hinter Hardt muss man an einer Ampel auf die B 57 einbiegen, aber dann ... echt easy. Ich glaube, Aachen kommt demnächst auch mal dran und im weiteren Verlauf böte sich dann ja auch Belgien an.

Aber jetzt muss ich Nancy putzen, denn da führt leider kein Weg dran vorbei. 

Dienstag, 28. Mai 2013

Mit Zelt und Schlafsack ...

Vorhin hat der Mann mein Zelt wiedergefunden. Jetzt muss es nur noch auf den aktuellen Zustand kontrolliert werden, immerhin lag es die letzten 10 Jahre im Schuppen. Gut verstaut zwar, aber man kann ja nie wissen, was da alles dran rum geknabbert hat, also außer dem Zahn der Zeit. Aber bis dahin freue ich mich einfach, dass es doch noch da ist. 

Was allerdings nie wieder auftauchen wird, ist meine schöne Therm-A-Rest. Denn die hat mein Bruder dereinst abgefackelt ... Und ich bin heilfroh, dass ich ihm damals nur ein Billig-Zelt geliehen hatte, denn auch das wurde Opfer der Flammen ...

Montag, 14. Januar 2013

Frag Mutti - Oder: Eine beheizte Sitzbank

Nun haben der Mann und der Benjamin einen über den anderen Tag ähnliche Arbeitszeiten, sodass der Mann den Benjamin mitnehmen, ihn unterwegs absetzen und im weiteren Verlauf des Tages wieder einsammeln kann. Bei widrigen Wetterbedingungen nimmt Lil' Ben diesen Service auch gerne in Anspruch. An den anderen Tagen nicht, weil er mit dem Bus nach Hause fahren muss. Dann schon lieber frieren, nass werden, what ever!

Gestern Abend erkundigte sich Lil' Ben nach des Mannes heutigen Dienstzeiten und musste leider hören, dass es nicht passte. Schade eigentlich, denn der Sattel der Marauder ist ein einziger Eisklotz. Der Bezug ist undicht, das Innenteil nass geworden und nun wird es arg kalt am Hintern ... bis das Teil powärmetechnisch aufgetaut ist. 

"Und warum schraubst du den Sattel nicht einfach ab und lehnst in über Nacht an die Heizung?", fragte ich leicht irritiert. 

Heute Morgen fuhr Lil' Ben dann mit der Kalix - bei Schnee ist mir das lieber (und so wurde aus anderthalb Zentimeterchen Neuschnee im Nu ein Schneesturm in nie dagewesenen Dimensionen). Naja und die Sitzbank der Marauder genießt noch ein Weilchen die wohlige Wärme "hinterm Ofen", sozusagen. Fein kuschelig, eingewickelt in ein Handtuch. Mann, hat die es gut! 

Samstag, 5. Januar 2013

So muss 'ne Felge ausseh'n ...

... dann klappt's auch mit dem Nachbarn!


 QUATSCH! Das ist eine Enduro!!! Und der Nachbar kann mich mal!