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Donnerstag, 8. Juni 2017

Verräterischer Akzent

Dummerweise konnte ich mal wieder meinen hyperaktiven Patschewatschel-Touchpad-Fingerchen nicht still halten und habe auf Strava eine Herrausforderung angenommen - irgendwie habe ich langsam das Gefühl, dass ich ein Wettkampf-Zahlenfreak bin (und virtuelle Abzeichen, Patches und Pokale liebe) - und so habe ich eine Challenge am Hals, bei der ich 5 Stunden lang LAUFEN muss. Gut, nicht am Stück und ich habe 2 Wochen Zeit, aber trotzdem, laufen, ich könnte kotzen ... Nun muss ich allerdings zugeben, dass ich Rollerfahrten als Läufe deklariere und demzufolge eben nicht kotze.

Naja, wie dem auch sei, heute Morgen habe ich in aller Herrgottsfrühe und zur besten Hundegassi-Runde Kartoffelbrei aus der Garage geholt und bin losgerolltert. Was erledigt ist, ist erledigt, duschen lohnt später mehr. Nun, was soll ich sagen, ein Herr, dem ich sonst immer auf dem gegenseitigen Fahrrad begegne, sprach mich auf meinen Roller an und dies und das. Auf jeden Fall meinte er nach meinem anderthalbsten Satz, dass ich wohl zugereist wäre, man merkt es an der Sprache, denn der Rheinländer an sich 'singt' beim Reden. 

"Ja", erwiderte ich stolz, "ich habe hessischen Migrationshintergrund, lebe aber seit gut 30 Jahren vor Ort." ... 

(Der 30-Jahre-Zusatz ist wichtig, denn die hiesigen Insulaner sind ein wenig eigen und man muss in mindestens 3. Generation in Grefrath leben und am besten noch im elterlichen Ehebett geboren sein, um als Grefrather durchzugehen - worauf ich natürlich eher weniger Wert lege, aber ich bin ja auch kein Grefrather ... wohl eigen, aber anders und außerdem zugereist.)

Aber nun zurück zum Thema, wir waren bei den 30 Jahren ... Ein Zeitraum, der ihn sichtlich verwunderte, denn nach 30 Jahren sollte man doch eigentlich die Landessprache sprechen ... ok, hat er jetzt nicht direkt gesagt, aber ich habe es hinein interpretiert. Nichtsdestotrotz ein sehr netter Mensch. 

"You hear my voice ... you hear that sound ... trallala ... Like thunder gonna shake the ground ... "
(Katie Perry, ROAR)

Die Federgabel macht sich übrigens ganz hervorragend. Heia, Safari, das macht Spaß!

15 Kommentare:

  1. Jaaaaaaaa....noch Kofferträger dran, Navi und Tripmaster hinschrauben und ab zur Dakkar....;O)
    Achja...Sturzbügel nicht vergessen...

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    1. Neeee, Sturzbügel nicht und du weißt ja, eine Fahrt, die nicht getrackt ist, hat nicht statt gefunden XD

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  2. Die Sauerländer sind auch so. Und Sauerländer ist auch nicht gleich Sauerländer. Das ist auch ortsabhängig. Schon im Nachbarort kannst du da Migrant sein....

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    1. Merkwürdiges Phänomen. Grefrath hat vier Ortsteile, zwei davon - Oedt und Mühlhausen - jenseits der Niers und es ist ganz wichtig, dass Oedter KEINE Grefrather sind :-)

      Ich möchte mal wissen, ob ein drittgenerierter Grefrather, der nach Oedt zieht und später dort ein Kind hat, ob dieses dann Grefrather sein darf oder wieder ein Niemand ist, sozusagen.

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  3. Da ich ein halber Sauerländer bin, kann ich dem ganzen nur zustimmen...Meine Familie väterlicher Seits kommt von dort. Und selbst zwischen Schwerte, Kalthof und Iserlohn gab´s schon extreme Unterschiede, woll !?

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    1. Halber Sauerländer!? Nun, das ist ein schweres Los XD

      Betty ist auch Sauerländerin, sie kommt aus Lüdenscheid Nord ... *duck und weg* ...

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    2. Lüdenscheid Süd wär ja noch was gewesen .. ich komm aus 'nem Kaff mitten im Nix, 500 Seelen. Die immer gut über die Nachbarn Bescheid wissen. Very big cinema.
      Da musste ich unbedingt weg. Wenn auch nur bis in den Pott. Da kann ich mir wenigstens vorstellen, ich wär am Borsigplatz geboren ;0)

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    3. Ach du Shice ... kann ich aber toppen, naja fast hätte ich es toppen können, denn wir haben uns mal ein traumhaft schönes Haus irgendwo hinter Mönchengladbach angeschaut. Das Kaff hatte ganze 16 Einwohner. Zum Glück ist daraus nichts geworden, so im Nachhinein gesehen XD

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  4. Also hier im Schwarzwald, ist schon der aus dem nächsten Tal ein Zugereister.

    Ich als norddeutscher Rheinland-Kanadier bin hier ein Phänomen, das mit Migranten (a.k.a. Unerwünschte, Fremde, Aussätzige) gleichzusetzen ist.

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    1. Neee, echt jetzt? Das ist schon sehr krass.

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    2. Hier im Süden bin sogar ein "Neigschmeggder"....schlimmer noch...offiziell bin ich sogar "a Preiß"..nur weil ich oberhalb von Frankfurt geboren wurde...XD
      Lüdenskeid? Kenn ich auch....XD

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  5. So'n Federgabelroller würde mich auch mal interessieren! Lassen sich damit alle Strecken befahren, die auch für ein Mountainbike machbar sind?

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    1. Ob alle Strecken fahrbar sind, habe ich noch nicht ausprobiert, denke aber, dass es geht - wenn das Gelände vielleicht nicht zu extrem ist. Ich habe bisher eher moderates Terrain gewählt. Man kann wohl springen und der Roller setzt ganz geschmeidig wieder auf.

      Eine Frage ist ja auch, ob man in aufgeweichten Matschkaulen überhaupt kicken kann.

      Diese Gabel (die nachträglich angebaut wurde) hat 80 mm Federweg, gibt es aber auch noch mit 120 mm und man kann sie arretieren.

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  6. Hi Irina,
    5 Stunden laufen? Kein Problem - je mehr du dir Zeit lässt, desto weniger anstrengend ist es und umso schneller hast du es geschafft! :D
    Aber klar, mit dem Roller kommst du in der Zeit viel, viel weiter!

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    1. Eine halbe Stunde muss ich noch, die erledige ich, glaube ich morgen, dann habe ich das vom Hals. Das Ding ist, dass ich Laufen so ätzend finde, dass es jedes Mal ... un' jez passens upp ... ein ... hihi ... Angang ist. Wenn ich aber erst einmal im Flow bin sozusagen, also ein paar Tage gelatscht, gerollert o. ä., dann geht es.

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