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Mittwoch, 6. September 2017

Yatta!

Dass es heute etwas werden könnte, ahne ich, als ich an der Pferdekoppel links abbiege, um sie zu umrunden. Es läuft! Aber sowas von! Zunächst gehe ich die 500 Meter bis zum Huckel. Meine Uhr rappelt, wie ein Nokia auf Speed, weil mein Puls hartnäckig unter 100 bpm bleibt. Aber nix da, Startlinie ist der Huckel und erst dann geht es los. Ich laufe sauber und atme gleichmäßig vor mich hin. Als ich an die erste Ecke komme, immerhin 150 Meter weiter, als beim letzen Mal, bin ich schon leicht euphorisch. Mein Puls liegt bei konstanten 133 bpm und ich laufe weiter. Jaaaaaaa_haaaaa, Laufen und nicht Tripptrappsen! Locker und leichtfüßig laufe ich weiter. Meine Güte, es geht! Vielleicht schaffe ich ja noch die 500 Meter bis zur nächsten Ecke auf den BahnRadweg ... OMG, ich laufe und laufe ... bis zur Kreuzung und biege auf 'meinen' Radweg ein. Jetzt sind es noch knapp einen Kilometer. Ok, das wird nichts. Das habe ich noch nie geschafft. Mein Puls geht etwas hoch, bleibt aber im absolut grünen Bereich. Das Kreuz des Bikers, die Brücke ... YEAH! ... Ich schaffe das. Mein Puls geht in Richtung hohe 140er und ich verlangsame den Schritt. Nicht viel, ich bleibe am Laufen, aber wenigstens so weit, dass er sich einpendeln kann. 

Aber halt, eine komplette Umrundung im Laufschritt wäre ja eigentlich wieder bis zum Huckel und bevor ich mir nachher das Finisher-Shirt nicht anziehen kann, laufe ich wieder über den Supermarktparkplatz und schaffe es tatsächlich. Wohl mit einem Puls im 150er Bereich, aber egal, das ist vertretbar. Als ich zurück gehe, stelle ich aber vorsichtshalber meine Uhr ab, denn ich will mir ja meine Pace nicht versauen. 10:07! Memo an mich: Beim nächsten Mal stellst du die Uhr erst an, wenn du das WarmUp beendet hast! Gibt eine bessere Zeit.

1 Kilometer - 10:44/km (inklusive der ersten 500 Meter Gehen als WarmUp)
2 Kilometer - 9:43/km
0,9 Kilometer - 9:53/km

Am nächsten Tag werde ich es noch einmal schaffen. Wohl direkt und durchgehend mit hohem Puls, aber ich fühle mich nicht schlecht dabei, kann atmen und singen. Wenn ich es noch ein mal schaffe, also drei mal hintereinander, dann, so habe ich mir vorgenommen, werde ich die Distanz erweitern und so überlege ich schon, wo ich dann hin laufe. Aber vermutlich einfach auf dem Bahnradweg gerade aus in Richtung Nettetal, da ist nach 1,6 Kilometern ein pinker Strich auf dem Weg und nach 2,2 Kilometern ist eine Kreuzung, an der man um einen Pfosten laufen kann um z. B. den Heimweg anzutreten. Das Nächste wäre dann ein Fahrrad-Knotenpunkt mit Rastplatz bei Kilometer 3,3 und dann hätte ich ja bald die 10 km geknackt. Aber gut, ich will jetzt nicht zu engagiert denken und mich stattdessen einfach nur freuen. Yatta! Ich habe es geschafft!

4 Kommentare:

  1. Irina, wenn du so weiter machst, lässt du so manchen Laufanfänger ziemlich als aussehen :-))))
    Von 0 auf 10 km in 1 Monat oder so ;-)
    Laufen ist richtig cool, oder?
    Ach, ich freu mich schon richtig auf deinen ersten Triathlon :-)
    Yatta!
    Liebe Grüße
    Helge

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    1. Liebe Helge,
      wenn's nur mal so wäre ... *seufz* ... ich bin in eine Laufanfängergruppe bei Facebook und was die da so auf ihren ersten Läufen reißen, da sehe ICH ziemlich alt aus. Eigentlich hatte ich ja schon gedacht, dass ich in einem Monat 10 km laufen kann, aber ich denke, dass das nichts wird.
      Jetzt habe ich dreimal die Runde geschafft. Beim 1. Mal gut, beim 2. Mal mittel und eben, auf der dritten Runde hätte ich am liebsten aufgegeben. Aber habe ich natürlich nicht. Jetzt ist die Frage, wie es weiter geht. Die Runde so oft laufen, bis es jedes Mal gut klappt, oder erweitern?
      Viele Grüße,
      Irina

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    2. Liebe Irina,
      also bei den meisten Trainingsplänen verfolgt man ja eine 3:1 Strategie. 3 Wochen Steigerung und 1 Woche Ruhe. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, das Laufen definitiv der Sport ist, den unser Körper am schlechtesten verkraftet. Und gerade wenn man damit anfängt. Es dauert ja 1 Jahr mindestens bis der gesamte Bewegungsaparat sich an die Belastung, die vom Laufen ausgeht, angepasst hat. Insofern würde ich dir raten, das du lieber mal wieder runterschraubst und dann langsam weiter steigerst.
      Lass dir einfach Zeit :-)
      Liebe Grüße
      Helge

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    3. Liebe Helge,
      ja, runterschrauben, ich glaube auch. Ich bin nämlich richtig müde und k.o.-tisch (wie der damals 5jährige Lil' Ben einmal sagte, als er theatralisch zusammen brach, nachdem er 7,5 Minuten lang sein Zimmer aufräumte und ein Ende nicht in Sicht war) Vor einiger Zeit konnte ich stundenlang Fahrrad fahren - ich habe sogar 100 km am Stück geschafft - und da ist jetzt gar kein dran denken mehr. Ich habe mir jetzt nach jeder Einheit 24 Stunden Ruhe verordnet. Mal gucken, wie weit ich damit komme.
      Ein Jahr, sagst du? Ok, dann bin ich ja gar nicht so schlecht :-)
      Viele Grüße, Irina

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